mir wird alles zu viel .. mal wieder

  • Derzeit kommen einfach viele Umstände zusammen, die es wieder sehr schwer für mich machen.
    Ich bin derzeit etwas unterbeschäftigt, in der Arbeit ist wenig zu tun, die Freunde haben wenig Zeit und das führt dazu dass ich oft zu Hause bin und ins Denken komme. Ob ich will oder nicht, aber irgendwann dreht sich doch wieder alles um meine BÄ.
    Des weiteren gab es eine Frau bei mir in der Arbeit, die mich wahnsinnig interessiert hätte. Es war eine rein optische Anziehung weil ich leider nie wirklich dazu gekommen bin mit ihr zu reden, aber sie war halt vom Aussehen genau das wie ich mir eine Frau vorstellen würde und damit auch irgendwie mein Rettungsanker weil ich oft überlegt habe wie ich mit ihr ins Gespräch kommen könnte und so weiter. Jetzt war es doch so weit, dass wir mal auf einander getroffen sind, Zeit zum Reden hatten und ja - keinerlei Anziehung. Keine gegenseitige Sympathie und dadurch ist die Sache halt auch vom Tisch. Nachdem es dadurch keine Frau gibt die mich interessieren würde, wieder vermehrt Gedanken an meine BÄ.


    Durch diese Umstände schaue ich wieder mehr auf Whatsapp um irgendwas zu erfahren und was ich erfahren habe ist, dass sie anscheinend meine Nummer gelöscht hat. Ich sehe zwar noch ihr Profilbild, aber keinen Status mehr. Soweit ich weiß muss man aber einen Status drin haben, man kann diese Zeile nicht frei lassen, da kommt eine Fehlermeldung von Whatsapp. Daher ist die einzige Erklärung für mich, dass sie eingestellt hat, dass nur ihre Kontakte ihren Status sehen können und sie mich gelöscht hat.
    Und ich weiß noch genau, für sie bedeutet Nummer löschen, dass die Sache erledigt ist, dass sie damit abgeschlossen hat.
    Auch ihr letzter Status den ich gestern noch sehen konnte deutet daraufhin. "Um etwas neues zu erschaffen, muss erst etwas zerstört werden". Vielleicht reime ich mir jetzt was zusammen, der Status könnte viel bedeuten, aber für mich klingt es eben so.


    Die letzte Zeit ist wirklich wieder schrecklich. Ich schaue auf Whatsapp, schaue mir alte Bilder an, suche wieder Kontakt zu (ehemaligen) Freunde die noch Kontakt zu meiner BÄ haben nur um etwas über sie zu erfahren.


    Ich muss mich so zurück halten ihr nicht zu schreiben.
    Derzeit schaffe ich es zwar noch mich zu beherrschen, aber ich weiß nicht wie lange noch. Letztens habe ich mir meine alten Posts im Forum durchgelesen um mir die schlechten Zeiten wieder für Augen zu führen - hat genau gar nichts gebracht.
    Und in nächster Zeit wird es wahrscheinlich noch schlimmer. In 10 Tagen ist "Jahrestag" meines Unfalls, das war so der Beginn für uns, danach folgte die wirklich intensive Zeit mit stundenlangem schreiben bis 5 Uhr morgens, etc. Die Weihnachtszeit werde ich einfach total mit ihr verbinden, dass weiß ich jetzt schon.


    Was mich derzeit ein bisschen über Wasser hält ist der Gedanke an ihren Geburtstag. Ich habe schon immer gesagt, egal was in der Zwischenzeit passiert, aber zu ihrem Geburtstag werde ich ihr schreiben. Keine Liebesschwüre oder Versuche wieder mit ihr zusammen zu kommen. Aber eine paar Nette Zeilen um sie aufzubauen, weil ihr Geburtstag immer die schlimmste Zeit im Jahr für sie ist (inklusive Selbstmordgedanken etc). Aber das dauert noch bis Februar, keine Ahnung wie ich es bis dorthin aushalten soll ..

  • Könnte natürlich auch sein Babsi ..
    Nur diese Unwissenheit was es jetzt genau ist, ist noch schlimmer ..


    Delah, ich wüsste wirklich nicht was mir lieber wäre. Wahrscheinlich, so wie Babsi sagt könnte ich etwas leichter abschließen wenn ich wüsste dass sie nichts mehr für mich empfindet ..

  • Lieber überfragt,


    es gibt keine Ungewissheit mehr... Sie will dich nicht mehr! Ende! Aus! Basta!
    Sonst würde sie anders reagieren.


    Bitte hört endlich auf, euch an Strohhalmen festzukrallen, die es nicht gibt....
    Das tut nur unnötig noch länger weh! Ein Mensch, der euch WILL, der reagiert anders!
    Und nicht mit Kontaktabbruch und Flucht.

    "Die Kunst ist, einmal mehr aufzustehen, als man umgeworfen wird."

  • Zitat von überfragt

    ich wüsste wirklich nicht was mir lieber wäre. Wahrscheinlich, so wie Babsi sagt könnte ich etwas leichter abschließen wenn ich wüsste dass sie nichts mehr für mich empfindet ..


    Ich hing mal sehr lange an einem Typen, habe alles versucht, von ihm loszukommen, nichts half. Dann wurde mir in einem Gespräch mit ihm ganz plötzlich klar, dass er nichts mehr für mich empfindet und ich war sofort los von ihm.


    Ich glaube, das ist ein allgemeines Phänomen und daher scheuen sich viele, jemandem (Ex, Verehrer(in), ...) klar zu sagen/zeigen, dass sie nichts (mehr) empfinden bzw. einige versuchen absichtlich den anderen im Glauben zu lassen, dass da (noch) was ist. Man möchte den anderen zwar nicht, aber seine Zuneigung kostet ja nichts und daher möchte man die nicht verlieren. Bei mir hat der Typ statt "nee, ich will nichts mehr von dir" Sachen gesagt wie "es geht ja nicht" oder "die Umstände machen es unmöglich ..." (A...loch!).


    Gerade bei BAs ist die Gefahr groß, dass man ewig an ihnen hängt, weil man denkt, sie empfinden etwas, können aber keine Beziehung eingehen. Ich glaube, das ist oft eine Illusion. An deiner Stelle würde ich versuchen, das herauszufinden. Ich frage inzwischen direkt und dann schaue ich, wie der andere rumeiert. Diese Art, Leute an sich zu binden, um sein Ego zu boosten, ohne Rücksicht auf das Leid des anderen finde ich ekelhaft. Wer nichts (mehr) von einem anderen will, der sollte ihn gehen lassen.

  • Zitat von many


    Das tut nur unnötig noch länger weh! Ein Mensch, der euch WILL, der reagiert anders!
    Und nicht mit Kontaktabbruch und Flucht.


    Ein BA könnte durchaus so reagieren. Das ist ja das Problem.

  • Zitat von delah

    Ein BA könnte durchaus so reagieren. Das ist ja das Problem.


    das löst dann allerdings das "problem" nicht, dass sich der partner der/des bindungsängstlichen eine normale beziehung auf augenhöhe wünscht, und aller wahrscheinlichkeit nach mit diesem partner nie bekommen wird.
    die, die bleiben, leben vermutlich sehr oft hauptsächlich ihr eigenes retterbedürfnis aus....

    Spock: You mistake my choice not to feel as a reflection of my not caring, while I assure you the truth is precisely the opposite.
    (Star Trek Into Darkness)

  • Zitat von zahirch

    das löst dann allerdings das "problem" nicht, dass sich der partner der/des bindungsängstlichen eine normale beziehung auf augenhöhe wünscht, und aller wahrscheinlichkeit nach mit diesem partner nie bekommen wird.


    Nein, aber aus einer Sache rauszukommen, wo von beiden Seiten noch Gefühle da sind, ist einfach extrem schwer. Während es relativ leicht ist, loszulassen, wenn die Gefühle einseitig sind.


    Zitat von zahirch

    die, die bleiben, leben vermutlich sehr oft hauptsächlich ihr eigenes retterbedürfnis aus....


    Glaube ich nicht. Kein Retterbedürfnis ist so stark. Das ist eine emotionale Abhängigkeit. Mit unterschiedlichen Ursachen. Muss man m.E. dann individuell sehen. Der Glaube, dass niemand anders einen wieder so lieben kann. Extremer Selbstwertverlust, wenn man Liebe verliert. Alte Schmerzen, die getriggert werden. Abrutschen in die Depression, die das geliebte Objekt verhindern/rückgängig machen kann. ...


    Was dagegen m.E. gut hilft: andere Menschen!

  • Moinsen,


    also dieses ewige WhatsApp und Facebook-Gelinse kennen wir wohl alle - ich kann Dich beruhigen: Das hört irgendwann von ganz alleine auf. Und damit auch die Fragen, was denn nun das neue Bild oder der neue Status oder ein Posting / Like bei Facebook (etc. usw.) bedeuten könnte. Ich musste ab einem gewissen Punkt immer schmunzeln, wenn ich irgendetwas zu sehen bekam, das doch mal wieder verdächtig so aussah, als stünde es mit uns in Verbindung. Und das ging eine gaaaaanz schön lange Zeit so... Na ja, aber irgendwann muss man einfach sagen: "Komm Alter, das bringt alles nichts!". Letztendlich kann es sein, dass ein BA noch etwas für den Ex-Partner empfindet, aber eben dieses "geht ja ohnehin nicht" im Kopf hat und sich deshalb komplett zurückzieht. Es kann aber eben auch sein, dass dem nicht so ist und die Sache für den / die Ex schon lange gegessen ist.


    Allerdings ist das Resultat das gleiche... man ist tausende von Kilometern voneinander entfernt und kommt sich keinen Zentimeter näher... egal was man für Versuche unternimmt und welche Ziele man damit verfolgt. (mir ging es irgendwann nur noch um einen freundschaftlichen Kontakt und nicht mehr um Beziehung... aber selbst da ging gar nichts...) Ob der Andere nun nicht will oder nicht kann, ist dabei gleich.... das Ergebnis ist identisch!


    Und genau deswegen würd ich Dir auch empfehlen, ihren Geburtstag nicht zu sehr herbeizusehnen. Aus dem, was Du schreibst erkennt man ein bisschen, dass Du Dich in der Pflicht siehst, ihr etwas Nettes zu schreiben, um sie aufzubauen, ihr zu zeigen, dass Du da bist. Genau mit dem Ansatz bin ich auch immer wieder auf sie zugegangen... Immer wieder mit netten Worten... eben, weil auch ich wusste, dass sie es nicht ganz so leicht im Leben hat... Gut gemeint und ein Zeichen dafür, dass Du ein sehr verantwortungsbewusster, verständnisvoller und versöhnlich eingestellter Mensch bist. Aber gibt es dafür wirklich einen Grund? Klar, ihr geht es schlecht, ABER... geht sie auf eine Art und Weise mit Dir um, die es rechtfertigt, dass Du ihr ganz, ganz liebevolle Zeilen zum Geburtstag (oder auch zu sonstigen Anlässen) schreibst? Nein, oder?!


    Letztendlich wird von Fachleuten immer wieder gepredigt, dass man einfach auch sauer, enttäuscht und wütend sein soll, wenn man von jemandem schlecht behandelt wurde und eben nicht nur alles mit dem Deckmäntelchen "armer BÄ, der dazu noch ganz viele Probleme im Leben hat" entschuldigen sollte. Ich sage nicht, dass Du ihr nicht gratulieren sollst... Aber ein freundliches "Hallo XXX, herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag und alles Gute..." reicht vollkommen aus. Da muss man nicht noch "ich weiß, dass diese Zeit besonders hart für Dich ist, denke an Dich und wünsche Dir viel Kraft..." (blabla...) schreiben. Die sind in so einer Situation eher ziemlich fehl am Platze und lassen dich ein bisschen wie den kleinen Hund darstehen, der seinem Herrchen immer noch hinterher rennt, obwohl er von diesem immer wieder weggestoßen und missachtet wird... Bis das bei mir zwischen den Ohren angekommen ist, hat es aber auch einige Zeit gedauert. :roll:


    Wahrscheinlich hoffst Du, dass Du mit Nettigkeit bei ihr eine Initialzündung bewirken kannst... Vielleicht hat sie sogar Deine liebe- und verständnisvolle Art immer ganz besonders gelobt (so war es bei mir damals) und Du denkst nun, dass Du sie damit wieder einfangen kannst... Bei mir hat das definitiv nüscht gebracht...


    Nicht, dass Du das falsch verstehst, ich wünsche meine damalige Freundin definitiv nicht zum Teufel. Dazu verstehe ich wohl zu viel von den Dingen, die so in ihr ablaufen. Allerdings werde ich nicht einen Zentimeter mehr auf sie zugehen. Wenn sie sich melden sollte, bin ich aber absolut offen.


    So, und noch etwas zu dem Thema "andere Frauen". Sei fair zu Dir und auch der Damenwelt... Ich bin der Meinung, dass man erst einmal mit einer Sache abgeschlossen haben muss, um etwas Neues zu beginnen. Solange Deine Ex noch so präsent bei Dir ist, ist eine neue Frau mehr oder weniger nur ein Trostpflaster... und eine Frau dafür zu missbrauchen, wäre schon ziemlich unfair, oder?!


    Beste Grüße und alles Gute!


    Leuchtfeuerchen

  • BA ist m.M.n. nichts anderes, als dass der BA einem einfach nicht genug liebt! Ob er das nach der Trennung feststellt, dass er es doch tut, oder ob durch Distanz wieder mehr Schwung da rein kommt - mag alles sein. Aber fühlen tut ein BÄ in dem Moment nichts anderes, als dass der Partner ihn überfordert und ihn anstrengt und er ihn bedürftig findet und er nervt und man nur seine Ruhe haben will = KEINE LIEBE!!!!


    Dass ein BA IMMER "keine Liebe" fühlen kann, außer er ist in der passiven Vermeider-Rolle, lassen wir jetzt mal dahin gestellt ;)


    Und auch ich bin inzwischen der festen Überzeugung, dass wir nur bei einem BÄ bleiben, weil unser Ego sonst ganz massiv darunter leiden würde, dass wir uns eingestehen müssten, uns verrant zu haben. Dass unsere Illusion über den Traumprinzen/-prinzessin zerplatzt wie eine Seifenblase.

    "Die Kunst ist, einmal mehr aufzustehen, als man umgeworfen wird."

  • Zitat von delah


    Nein, aber aus einer Sache rauszukommen, wo von beiden Seiten noch Gefühle da sind, ist einfach extrem schwer. Während es relativ leicht ist, loszulassen, wenn die Gefühle einseitig sind.


    naja, wenn man die seite ist, die noch gefühle hat, dann spielt es vermutlich nicht so eine grosse rolle, ob der andere auch gefühle hat oder nicht......jedenfalls sind das meine erfahrungen.
    ich habe die ganzen unangenehmen erfahrungen mit depression und so schon gemacht, allerdings nach dem ende einer nicht-ba (neben-)beziehung.


    Zitat von delah


    Glaube ich nicht. Kein Retterbedürfnis ist so stark. Das ist eine emotionale Abhängigkeit. Mit unterschiedlichen Ursachen. Muss man m.E. dann individuell sehen. Der Glaube, dass niemand anders einen wieder so lieben kann. Extremer Selbstwertverlust, wenn man Liebe verliert. Alte Schmerzen, die getriggert werden. Abrutschen in die Depression, die das geliebte Objekt verhindern/rückgängig machen kann. ...


    auf meinem weg habe ich entdeckt, dass bei mir das helfersyndrom eine sehr grosse rolle gespielt hatte. überspitzt ausgedrückt quasi den sinn des lebens darin zu sehen, für andere da zu sein und den potenziellen partner zu retten. und damit etwas besonderes für einen menschen zu werden.

    Spock: You mistake my choice not to feel as a reflection of my not caring, while I assure you the truth is precisely the opposite.
    (Star Trek Into Darkness)

  • Hallo zusammen :)


    Danke für die ganzen Rückmeldungen, Meinungen und ähnlichem :) da findet man einmal einen Abend doch Ablenkung und dann legt ihr gleich so los - das Forum ist wirklich spitze :D versuche jetzt mal alle Kommentare ein wenig zu ordnen und auf alles einzugehen


    Zwecks andere Frauen wonach Babsi gefragt hat und Leuchtfeuer angesprochen hat: Also ja ich habe mich mit anderen Frauen getroffen, war aber immer vollends ehrlich zu ihnen sprich ich habe ihnen erzählt mit meiner Ex ist noch nicht abgeschlossen. Daher wurde es dann auch nie was ernsteres draus.
    Ich war aber auch bis vor einer Woche der Meinung, dass ich eigentlich zum (größten Teil) abgeschlossen habe und habe mich bereit gefühlt für etwas neues, dann aber dieser Rückfall.


    Retterkomplex / emotionale Abhängigkeit: Die Themen wurden ja auch immer mal wieder angesprochen. Das ich unter einem Helfersyndrom leide ist mir jetzt schon länger bekannt, wahrscheinlich auch mit ein Grund wieso mich diese Frau so angezogen hat. Als ich aber bemerkt habe, dass ich den Kampf gegen ihre BA (und alles was da sonst noch mitschwingt) nicht gewinnen kann habe ich es beendet. In eine emotionale Abhängigkeit bin ich zum Glück nie geschlittert.


    Ich war eigentlich so vernünftig und habe einen Schlussstrich gezogen, bevor es wirklich schädlich für mich werden konnte.
    Auf der anderen Seite bleibt mir dadurch aber auch das Gefühl nicht alles versucht zu haben, zu früh aufgegeben zu haben obwohl ich noch Wege gesehen hätte. Vielleicht daher auch mein Vorsatz ihr zum Geburtstag zu schreiben, wer weiß ..
    Natüürlich, so wie Bernstein sagt, vom Verstand her sollte ich eigentlich abschließen können. Ich meine was konnte mir diese Beziehung geben, nichts. Diese Frau war wirklich toll in allen Facetten, aber eine Beziehung mit ihr der Horror. Also was weine ich nach? Das weiß ich nicht so genau, aber dennoch tue ich es ..

  • Diese Rückfälle sind doch normal. es wird in Zukunft immer wieder zu Momenten kommen, wo du dich an deine EX voller Wehmut erinnern wirst......


    das Gefühl nicht alles versucht zu haben, kenne ich und habe mich zu einem Neubeginn hinreißen lassen, mit dem Wissen der Fehler und in der Hoffnung aus Ihnen gelernt zu haben.
    ...ich möchte hier nichts mehr offenlegen...nur so viel: Ich liebe diesen Kerl immer noch ....und er mich auch...aber wir ( er) schaffen es nicht :heul:
    trotz des erneuten Scheiterns fühlen wir uns weiter verbunden


    ich kann es heute besser akzeptieren. Kann mich von der Vorstellung einer gemeinsamen Zukunft lösen....

    Mitten im Winter habe ich erfahren, dass es einen unstillbaren Sommer in mir gibt.
    Albert Camus

  • Zitat von zahirch


    auf meinem weg habe ich entdeckt, dass bei mir das helfersyndrom eine sehr grosse rolle gespielt hatte. überspitzt ausgedrückt quasi den sinn des lebens darin zu sehen, für andere da zu sein und den potenziellen partner zu retten. und damit etwas besonderes für einen menschen zu werden.


    Das Helfersyndrom ist aber etwas anderes als ein Retterbedürfnis. Es gibt ja ein echtes Bedürfnis, Menschen zu helfen und zu retten. Das kann auch stark ausgeprägt sein, aber das kann nicht so eine emotionale Abhängigkeit erzeugen. Helfersyndrom ist - wie du schreibst - ein Strategie, um einen anderen Menschen an sich zu binden ("etwas besonderes für ihn werden"). Ist rein egoistisch motiviert und oft ein Zeichen für emotionale Abhängigkeit (man gibt dann weit mehr als man bekommt, weil man nicht loslassen kann).


    Zitat von many

    BA ist m.M.n. nichts anderes, als dass der BA einem einfach nicht genug liebt! Ob er das nach der Trennung feststellt, dass er es doch tut, oder ob durch Distanz wieder mehr Schwung da rein kommt - mag alles sein. Aber fühlen tut ein BÄ in dem Moment nichts anderes, als ... = KEINE LIEBE!!!!


    Bei mir war das in jungen Jahren so wie du schreibst, aber mit der Zeit konnte ich die dahinterliegende Angst spüren und damit ging auch der Eindruck zurück, für den anderen nichts zu empfinden. Momentan ist es gerade recht krass bei mir. Manchmal habe ich Angst, wenn ich in seine Nähe komme, dann weiß ich aber auch, dass er mir viel bedeutet. Manchmal fühle ich keine Angst, nur Leere und dass er mir egal ist. Manchmal fühle ich keine Angst und ich hänge noch total an ihm. Das geht gerade lustig hin und her (und das alles, obwohl ich ihn schon lange nicht gesehen habe :bomb: ). Der erste Schritt aus der BA ist m.E. die Angst spüren zu können und zu erahnen, ob eine unbewusste Angst da ist.


    Es werden aber auch Menschen als BAler bezeichnet, die erst gar keine (stärkeren) Gefühle zulassen. Bei mir würde ich sagen, dass ich das bei vielen so gemacht habe. Aber bei einigen wenigen ist der Damm dann gebrochen und dann hatte wirklich viele Gefühle für den anderen.

  • @überfordert: Ich wäre auch ziemlich irritiert, wenn ein Mann beim Date über seine Exen reden würde. Dann hätte ich den Eindruck, dass er noch gar nicht frei für etwas Neues ist. Wobei du das sogar ganz offen gesagt hast. Da werden sich die Frauen gedacht haben: "Wieso trifft der sich überhaupt mit mir, wenn er noch an seiner Ex hängt?"


    many: BA = keine/kaum Gefühle, muss nicht unbedingt der Fall sein. Ich kann dir versichern, dass nicht alle Menschen gleichermaßen belastbar sind. Gerade ich mit meinem Handicap, über welches ich im geschützten Forum geschrieben habe, bin ein Paradebeispiel dafür. Ich habe seit einiger Zeit einen Job, der mir viel Spaß macht, aber die meiste Zeit auch sehr anstrengend ist. Bis ich in einigen Monaten ein höheres Gehalt bekomme, bin ich auf einen Nebenjob angewiesen (den ich zum Glück zu Hause am Laptop ausüben kann). Ich bin gerade oft 9-10 Std. täglich im Büro, und im Januar oder Februar erhöht sich meine Fahrzeit von 1 Std. auf 1,5 Std. pro Richtung, weil wir an einen anderen Standort ziehen. Ich wurde zur Hauptverantwortlichen für die Koordination des Umzugs gewählt, d. h. nach dem Urlaub wird es noch stressiger als bisher.
    Ich bin mit Arbeit und Haushalt wirklich sehr gut ausgelastet und habe einfach nicht die Kraft, um ständig anderen Menschen meine Aufmerksamkeit zu schenken, wenn ihnen gerade spontan danach ist. Das hat nichts damit zu tun, ob ein Mensch mir etwas bedeutet. Ich kann einfach nicht immer verfügbar sein, wenn andere es von mir erwarten... und zwar auch dann nicht, wenn ich es will.

  • Zitat von Reni

    @überfordert: Ich wäre auch ziemlich irritiert, wenn ein Mann beim Date über seine Exen reden würde. Dann hätte ich den Eindruck, dass er noch gar nicht frei für etwas Neues ist. Wobei du das sogar ganz offen gesagt hast. Da werden sich die Frauen gedacht haben: "Wieso trifft der sich überhaupt mit mir, wenn er noch an seiner Ex hängt?"


    Ich habe nicht von mir aus mit diesem Thema begonnen.
    Aber wie Bernstein geschrieben hat, es kommt oft sehr schnell zur Sprache. Und ja dann wollte ich nicht lügen.
    Ich habe ja auch nicht groß und breit die Geschichte erzählt, nur eben dass ich eine komplizierte Beziehung hinter mir habe, die noch nicht ganz aufgearbeitet ist und ich meine Zeit brauchen werde ..

  • Ach so, die Frauen haben damit angefangen... okay, dann ist das was anderes. Wobei ich als Frau einen potenziellen Partner nicht über seine Vergangenheit in Sachen Beziehung ausfragen und stattdessen warten würde, bis er mir von sich aus etwas erzählt.