Synnes Heilungsweg

  • Ich kenne deine Geschichte nicht. Aber ich habe zunächst auch erstmal „Ego“ im Kopf gehabt. Ist ja auch menschlich.


    Hinzu kann vlt kommen, dass es etwas Altes berührt und eigentlich um etwas anderes geht? Daher hab ich das mit deiner Geschichte angemerkt, das wirst du vielleicht besser wissen.


    Im Grunde hat du es ja auch schon gut aufgedröselt und reflektiert, was es so mit dir macht und teils auch warum.


    Versteh ich es richtig, du würdest auch gerne wieder in einer Beziehung sein?


    Ich finde es eigentlich ziemlich „normal“ und verständlich, dass es erstmal sowas mit dir macht. ZUmal F+ eben so ein Ding ist. Auch wenn du keine Beziehung mit ihm wolltest, aber du weißt das bestimmt selbst auch, gegen die Hormone und so kann man nichts tun und das MACHT eben etwas mit einem. Und so uncharmant abserviert zu werden, fühlt sich unschön an, find ich.

    An welcher Stelle würdest du denn gerne anders (oder wie du es nennst „besser“) damit umgehen?

  • Also ich wollte mit ihm keine Beziehung und möchte es auch jetzt nicht.

    Es ist keine Eifersucht im Spiel.

    Ich freu mich sogar für ihn.

    Ich bin zwar etwas neidisch, weil ich mir inzwischen auch wieder eine Beziehung wünsche aber ich gönn es ihm von Herzen. Er ist ein lieber Mensch.


    Ich habe öfter F+ und kann es tatsächlich ganz gut händeln. Ich spüre, wenn die Hormone zu viel werden und gehe dann auf Abstand.

    Darum geht es nicht.


    Es ist tatsächlich eine reine Ego Sache.


    Und ja, es ist ambivalent ohne Ende!

    Ich möchte keine Beziehung mit ihm, ich hätte es auch ganz furchtbar gefunden, wenn er Gefühle für mich entwickelt hätte


    Und dennoch fühl ich mich etwas "abgelehnt" weil er sie wollte und nicht mich.

    Ja, es ist unlogisch. 😅


    Es ist eben eine Ego Sache und ein Selbstwertthema und eben vielleicht auch, dass es mich traurig macht das (gefühlt, natürlich nicht real) jeder eine Beziehung hat, nur ich nicht.


    Ich möchte lernen, mein Selbstwert von solchen Dingen nicht so beeinflussen zu lassen. Unabhängiger davon zu werden.

  • Nnnnnnnaaaaaa,


    Synnelein.


    Mir fällt beim lesen auf, dass du dich in deinen Sätzen von ihm distanzierst. Also immer mal erwähnst, dass du nicht wolltest, kein Interesse, alles auch nicht so toll mit ihm, du freust dich ja für ihn.


    Ist das wirklich so?

    Und was wäre, wenn’s nicht so ist?

    I can buy myself flowers

    Write my name in the sand

    Talk to myself for hours

    Say things you don't understand

    I can take myself dancing

    And I can hold my own hand

    Yeah, I can love me better than you can

  • Ich hab, nachdem ich es erfahren habe, tatsächlich mich panisch gefragt, ob ich nicht doch etwas von ihm gewollt habe und jetzt die Chance verpasst habe und die Frage kommt auch immer Mal wieder hoch


    Aber nein. Ich bin wirklich nicht in ihn verliebt. Er ist ein lieber Mensch aber es gibt einiges an ihm, was ich nicht attraktiv finde.

    Ich trauere auch gerade null um ihn, nur um meinen Selbstwert


    Ich freu mich für ihn, ja aber ich bin auch neidisch, definitiv.

  • Hallo Synne. Eigentlich bin ich hier im Forum nur noch gelegentlicher, stiller und passiver Beobachter.

    Da mir dein Beitrag hier aber grad besonders aufgefallen ist, möchte ich mich doch mal dazu äußern..


    Du beantwortest dir ja schon viele Fragen selbst. Und obwohl du dir dem ganzen scheinbar so klar bist, scheinst du ja nachträglich Probleme mit deinem Selbstwert zu haben. Darf ich fragen, warum du dich damals überhaupt auf eine F+ mit ihm eingelassen hast, wenn doch so viele Faktoren (Attraktivität, Ex Freundin, Lebensstil, Sex) dagegen gesprochen haben und du ihn ja eigentlich schon aussortiert hast?


    Verzeih mir, wenn ich mit meiner Vermutung falsch liege oder dir zu nahe trete, aber kann es sein, dass du dich generell schwer damit tust, allein zu sein?

    Ich möchte es keinesfalls verurteilen, wenn man sich auf eine F+ oder ähnliches einlässt oder auch einfach nicht gern allein ist.. Aber bei dir erschließt es mir nicht so recht, warum du dich dem überhaupt "ausgesetzt" hast. Und vor allem, warum es deinen Selbstwert jetzt so angegriffen hat, wenn man doch eigentlich weiß, dass eine F+ absolut unverbindlich ist und (hoffentlich) von Anfang an mit offenen Karten gespielt wurde.


    Es wirkt für mich als Außenstehenden so, als hättest du dich, auf Grund dieser Faktoren, ihm gegenüber von Anfang an eher rar gemacht. Als hättest du ihn auf Distanz gehalten, was dir dann eben auch eine gewisse "Sicherheit" und "Kontrolle" gegeben hat. Nachdem er sich dann aber selbst rar gemacht und dich dann quasi mit vollendeten Tatsachen, bezüglich seiner neuen Freundin konfrontiert hat, ist dir diese "Kontrolle" eben komplett entglitten.

    Ich kann mir wirklich sehr gut vorstellen, dass wenn man vielleicht nicht gänzlich ehrlich zu sich selbst ist, dass eine solche Situation wirklich sehr viel mit dem eigenen Selbstwert machen kann. Das man sich dann aussortiert und ersetzt fühlt.

    Vielleicht ist deine eher panische Reaktion hinterher auch dahingehend erklärbar, dass du dir erst das genommen hast, was du eigentlich gar nicht wolltest, dir das dann aber unfreiwillig von ihm genommen wurde.


    Das alles kann doch eigentlich nur die Konsequenz einer nicht ganz ehrlichen Erfahrung sein?

    Du fragst dich, wie du in Zukunft mit solchen Situationen besser umgehen kannst. Mein erster und einziger Rat wäre hier, sich wirklich immer genau zu überlegen, ob und wann man welchen Gefühlen nachgeben möchte/sollte und das man sich immer vollkommen ehrlich Bewusst macht, worauf man sich da grad eigentlich einlässt.


    Denn nur wenn BEIDE Seiten vollkommen offen und ehrlich miteinander und vor allem zu sich selbst sind, minimiert man das Risiko, nachträglich solche Gefühle zu haben, welche du nun empfindest.

    Vielleicht ist dein Selbstwert also deswegen angeknackst, weil du dich auf etwas eingelassen hast, was du eigentlich gar nicht wolltest? Und das dann auch noch von ihm und nicht von dir "beendet" wurde. Vielleicht ist es also auch gar nicht unbedingt dein eigener Selbstwert sondern ein eher angeknackstes Ego? Aber das sind grad auch wirklich nur meine Theorien und Gedankengänge. Ich hoffe, das ist ok für dich :)


    Ich drücke dir auf jeden Fall die Daumen, dass du diese Gefühle für dich selbst herausfinden und reflektieren kannst!

    Wünsch dir alles Gute :)

  • Ich merke, hier wird sich sehr darauf Versteift, dass es eine F+ ist.

    Ich sehe das Problem aber hier nicht


    Ja, ich hab zeitweise Probleme allein zu sein und ja, meine F+ sind definitiv teilweise Kompensation. Das weiß ich inzwischen, ich bin mir also dessen bewusst und ich bin mir auch des Risikos bewusst und habe für mich abgewägt, ob ich das eingehen möchte und kann.


    Ich habe mir auch schon in der Vergangenheit mir die Finger an solchen Geschichten verbrannt, ja. Inzwischen kann ich aber sehr gut damit umgehen und merke rechtzeitig, wenn Gefühle kommen und konnte immer rechtzeitig auf Abstand gehen


    Ich habe für diese F+ keine Gefühle, die über Freundschaft hinaus gehen.

    Ich selbst habe schon mit dem Gedanken gespielt, das Plus zu beenden. Also das Plus zu verlieren ist für mich nicht schlimm, es war auch nicht sehr häufig bei uns.

    Es ist also kaum Verlust.

    Als Freundschaft werde ich ihn wohl auch nicht verlieren, weil er meinte, ich sei ihm wichtig und er hat schon mit seiner neuen Freundin gesprochen, ob das klar geht.


    Meine Verlustangst ist hier nicht getriggert.

    Ich bin auch nicht eifersüchtig auf die andere.


    Es ist hier meine Wunde getriggert, dass ich immer noch Single bin, er jetzt nicht mehr.

    Das hätte mich aber bei jedem getriggert, den ich kenne. F+, Freunde, Arbeitskollegin etc.


    Was aber getriggert wurde ist meine alte Ablehnungswunde.

    Was ja perfide ist, weil ich ja gar nicht abgelehnt wurde, weil wir beide nie etwas voneinander wollten.


    Das mit dem Ego hab ich ja auch selbst geschrieben, dass es definitiv ein Ego Thema ist

  • Achso zu deiner Frage, wieso ich mich drauf. Eingelassen habe


    Ich hab ihn aussortiert, als Beziehungsmaterial, da waren rote Flaggen.


    Aber da wir uns gut verstanden haben, war ich für Freundschaft und F+ offen.

  • Was aber getriggert wurde ist meine alte Ablehnungswunde.

    Was ja perfide ist, weil ich ja gar nicht abgelehnt wurde, weil wir beide nie etwas voneinander wollten.

    Doch, du wurdest abgelehnt, wenn er sich zurückgezogen hat, dir nicht mitgeteilt hat, wieso und dir dann sagte, er hat eine Freundin (so hatte ich das verstanden) und euer Plus fällt weg. Auch wenn du keine Beziehung wolltest, selbst darüber nachgedacht hast, ohne das + gut hättest können und es auch KANNST - ER hat es entschieden und sie dir eben vorgezogen. Das ist auch eine Form von Ablehnung.

  • Die F+ ist ja nur die Basis für das Erlebte. Ich denke auch, dass es hier viel eher darum geht, dass du dich auf etwas eingelassen hast, was sich für dich von Anfang an nicht richtig angefühlt hat (kein Beziehungsmaterial). Und es am Ende nicht von dir, sondern von ihm beendet wurde, indem er sich während der Geschichte mit dir, eine andere gesucht hat. Wie Ellis auch schon gesagt hat. Das ist absolut eine Form der Ablehnung und ich glaube, dass ist das Gefühl, mit welchen du grad zu tun hast.

  • Ich würde nie eine F+ mit Beziehungsmaterial eingehen 😉


    Ich hab auch mehrere F+ schon, die einfach in Freundschaften übergegangen sind.


    Vielleicht ist es der Kontrollverlust.

    Ja, es ist schon Ablehnung.

    Aber es ist schon lustig oder? Da ich ja selbst schon überlegt hatte das Plus zu beenden.


    Aber es ist auch wie bei Dating.

    Da ist jemand, der einen eigentlich nicht interessiert und man überlegt es zu beenden, sucht noch den richtigen Moment und dann kommt der andere einem zuvor und statt erleichtert zu sein, fühlt man sich abgelehnt und fragt, was mit sich verkehrt ist und ob der nicht doch interessant gewesen wäre

  • Da ist jemand, der einen eigentlich nicht interessiert und man überlegt es zu beenden, sucht noch den richtigen Moment und dann kommt der andere einem zuvor und statt erleichtert zu sein, fühlt man sich abgelehnt und fragt, was mit sich verkehrt ist und ob der nicht doch interessant gewesen wäre

    ... ja genau :) Man kann dann im zweiten oder dritten Zug dennoch erleichtert sein, aber es ist erst einmal doch eine gewisse Ablehnung. Manchen macht das nichts aus, bei einigen piekst es kurz ein wenig und bei anderen bewegt es eben etwas mehr.

  • Ja, vermutlich ist es das.


    Meine Coachin sagte mir Mal, ich solle mir immer überlegen: "wie wäre die Situation bei einem Menschen, der sich selbst durch und durch liebt? Wie würde der denken und fühlen?"


    Ich denke so ein Mensch, würde in der Situation sich nicht abgelehnt fühlen und sich nur für den anderen freuen.

    (Jedenfalls denke ich das)


    Also wie kann man lernen, da mehr bei sich zu bleiben?

  • Interessant. Ich weiß nicht, ich kann mir nicht vorstellen, dass es jemandem Ablehnung GAR nichts ausmacht, wenn derjenige nicht enorme Abwehrmechanismen in Gange hat. Ich finde das eigentlich normal, dass Ablehnung etwas Unangenehmes auslöst. In einem gewissen Rahmen eben.

    Mir z.B. ist es relativ schnurz, wie Hinz und Kunz mich finden, auch wenn die mich aktiv blöd finden und ich das mitbekomme - interessiert mich nicht. Aber liegt an meinen Mauern, bin ich mir sicher. Und die hab ich ja nicht umsonst.


    Wenn so eine kleine Ablehnung, wie von dir beschrieben.. bei Dating, wo das Ggü, dem man eigentlich selbst eine Abfuhr erteilen wollen würde, einem bloß zuvor kommt und das kurz piekst, find ich auch normal. Wenns einem länger nachhängt.... würd ich auch genauer hingucken. Das sehe ich glaube ich ähnlich wie du.


    Ich weiß aber z.B. nicht, ob ich das auch so sehen würde wie du... wenn ein Mensch, der sich durch und durch selbst liebt, Ablehnung erfährt....dass dem das GAR nichts ausmacht.


    Spannend...

  • Meinst du?


    Dass jemand voller Selbstliebe auch Schmerz bei Ablehnung empfindet, ja natürlich.

    Ich hätte jetzt nur nicht gedacht, bei so einer Geschichte, wo man ja von dem anderen nichts will.

    Also dass das Ablehnung nur weh tut, wo man sich mehr gewünscht hätte.


    Hätte jetzt so ins blaue gedacht, dass jemand, der sich selbst liebt eben nicht auf Bestätigung anderer angewiesen ist und daher mit sowas besser umgehen kann und jemand dann auch gut ziehen lassen kann

  • Ah okay, das bezieht sich ausschließlich auf diese erwähnte Datingsituation. Ja möglich. Ich weiß es nicht, muss ich überlegen.


    Also ich bin mir auch sicher, dass so jemand nicht in eine Sinnkrise stürzen würde(ich übertreibe) und natürlich sein Ggü gut ziehen lassen könnte. Aber ob es nicht doch auch kurz piekst..... da bin ich eben nicht sicher. Also ob dieses kurze Pieksen und sich vlt auhc fragen, warum ... ob das nicht auch ein STück weit eine "gesunde" Reaktion ist.


    Würd mich echt interessieren, wie andere das sehen.

  • Heute geht's mir schon wieder etwas besser aber es zieht sich noch ordentlich nach.


    Ich hatte früher extreme Verlustängste und konnte diese schon richtig gut abbauen. Davon ist nicht mehr viel nach.


    Aber meine Ablehnungswunde ist definitiv noch recht groß.

    Und da weiß ich nicht so Recht, wie ich da dran arbeiten kann.


    Etwas erschreckend ist auch, wie sich das hier verselbständigt hatte, also der Verlauf.

    Von einem Trigger, zum Einsamkeitsgefühl ,zu Selbstwertzweifel.


    Das ist ja eine Kaskade.


    Jetzt mit etwas Abstand denke ich folgendes.

    Jemand, der sich selbst liebt, der würde vielleicht auch die Ablehnung spüren (wobei ich es immer noch fraglich finde, ob er Ablehnung spüren würde von einer Person, die er selbst gar nicht will, aber das ist nebensächlich) jedenfalls würde bei dem die Kaskade nicht losgetreten werden.


    Der würde Ablehnung empfindet, das würde ihm zwar weh tun aber der würde das wohl nicht so auf seinen eigenen Wert beziehen, sondern die Ablehnung beim anderen belassen. Wo sie auch hingehört

  • Mir kam gerade der Gedanke:


    Wenn mich die Ablehnung von jemanden, von dem ich nichts will, so trifft. Wie wird dass das nächste Mal, bei jemand für den ich wirklich Gefühle habe? Es macht mir Angst.

    Nach meinem BÄ hab ich sowieso große Angst wieder so verletzt zu werden ( Hallo meine eigene BA)


    Ich glaube, meine Therapeutin würde mich gerade rüffeln, dass ich wieder viel zu hart und ungeduldig mit mir bin.

    Sie würde wohl sagen, die Geschichte hat mich zwar umgehauen, aber schon am nächsten Tag ging es mir schon wieder besser (ich bin noch nicht über den Berg aber besser geht's mir wirklich)

    Und ich sollte darin ein Erfolg sehen, statt mich zu martern, dass es mich so getroffen hat

  • Nach 3 Tagen genau, war das Tief wieder vorbei.

    Dann ging es mir wieder ganz gut.


    Am Wochenende kamen wieder unterschiedliche Sachen zusammen (PMS und ein, zwei andere Faktoren die mich recht vulnerabel gemacht haben und dann kam noch ein potentieller Trigger aber ich hab es sehr gut erkannt und konnte alle negativen Gedanken abblocken, bevor sie Fuß fassen konnten.

    Ansonsten wäre hier das nächste Tief gewesen, wahrscheinlich auch nur 1,2 Tage aber so ist es besser 😀