Loslassen wie geht das?

  • Her mit Euren Erfahrungen. Ich habe mich durch das ganze Thema gelesen und finde es schade, dass hier nicht mehr gepostet wird. Ich will loslassen. Nicht mehr festhalten. Was hat Euch auf diesem Weg geholfen? Wann und wo hattet Ihr einen Geistesblitz, der Euch ein Stück weiter gebracht hat?


    Hilfe! Ich brauche Euren Rat.

  • Yoga.
    Oder Buddhismus.
    Lies die Schriften, da wird alles erklärt.
    Öffne dein Herz.
    Lerne dich selbst zu lieben, dann verletzt dich seine Abweisung nicht mehr so sehr.


    Das zum Einstieg: http://www.amazon.de/Das-Herz-…C3%9Cbungen/dp/3793422232
    Kann aber sein, dass es schon zu abgehoben ist.
    Fang dann damit an: http://www.amazon.de/Focusing-…r-Probleme/dp/349960521X/
    Oder damit: http://www.amazon.de/Auss%C3%B…neren-Kind/dp/3548357318/


    Oder mach Psychotherapie.
    Oder alles zusammen!

    Vor der Erleuchtung: Holz hacken und Wasser tragen.
    Nach der Erleuchtung: Holz hacken und Wasser tragen.

  • Von welchem Loslassen sprechen wir denn?
    Von dem "Ich gebe dich auf und komm nicht mehr zurück"-Loslassen oder von dem "Ich bin noch hier aber erwarte nichts mehr von dir"-Loslassen?

  • Ich meine es gar nicht unbedingt auf einen Partner bezogen. Das hat mich ursprünglich mal hergeführt, aber ich meine Loslassen im Sinne von:


    - sich selbst besser kennenlernen und achten
    - nichts mehr festhalten wollen
    - die eigene Mitte finden
    - mehr Ruhe und Gelassenheit
    - die innere Stimme wieder hören und einschätzen lernen


    Das von Dir angesprochene hängt für mich zu sehr mit einer Person zusammen, auf deren Aktion und Reaktion es ja auch ankommt.

  • schöner thread...


    ok, ich lasse gerade los.
    im sinne von "ich nehme mich jetzt selbst an und du (mein (ex?)partner mit BA und gerade wieder in der "off"-phase) kannst machen und lassen, was du willst".


    was hilft mir dabei?


    einen neuen freundeskreis aufbauen.
    sich nicht verkriechen, sondern jeden zweiten abend jemanden treffen, egal, wie ich mich gerade fühle.
    allein abtanzen gehen.
    allein ins kino gehen.
    beides unter dem motto: ich kann auch mit mir allein einen schönen abend haben.


    jeden tag an die frische luft und joggen, das hilft, die schmerzen zu "verdauen".
    jeden tag etwas machen, was mir freude macht, und sei es noch so winzig.
    tagebuch schreiben und immer wieder nachlesen, wie es mir gegangen ist, als ich begriffen habe, daß ich wieder "abgeschaltet" wurde.
    bei akuter gefahr, zum handy zu greifen, lese ich hier erfahrungsberichte. danke z.b. an holger...


    den schmerz und die ganzen schlimmen gefühle wie "ich bin (ihm) nichts wert", "ich werde einfach (von ihm) weggeworfen", gefühle von abgetrennt- und ausgelöschtsein
    ohne abwehr in mir hochkommen lassen und aushalten, ohne mich von ihnen abzulenken oder sie zu leugnen. weinen, wenn tränen kommen.
    ich versuche, diese gefühle körperlich zu orten - mehr im bauch, mehr in der brust, mehr in der kehle - und nach innen zu spüren, von wo sie wohl ursprünglich kommen,
    denn ich denke inzwischen, daß diese gefühle von den erfahrungen mit meinem BA "angetippt" werden, daß sie aber schon lange in mir "schlummern" und bei
    "guter" gelegenheit wie bei abrupten trennungen zum vorschein kommen, um verarbeitet zu werden.
    meine gefühle kommen offenbar inzwischen aus der frühesten kindheit.
    ich trauere ganz aktiv und bewußt um mein kleines, inneres mädchen, das sich so oft völlig verlassen gefühlt hat.


    ich versuche, diese ganzen schmerzen "willkommen zu heißen" als einen teil meiner selbst.
    atmen hilft und bewegung an der frischen luft.
    nach einer weile lösen sich vor allem diese verlassenheitsängste auf und es geht mir wieder besser.
    meistens bin ich anschließend ganz ruhig und geradezu froh, allein zu sein.


    ich mache mit mir allein viel, was mit anderen zusammen sowieso schlecht geht, z.b. lesen, malen, singen


    z.b. zu diesem song: http://www.youtube.com/watch?v=WS4urVLNgng


    :-)




    ich gehe exklusiv nur für mich einkaufen und koche für mich feine sachen.

  • Uff uff!
    Hast du jetzt alle Tipps auf einmal angewendet? :applause:


    Klingt super!

    Vor der Erleuchtung: Holz hacken und Wasser tragen.
    Nach der Erleuchtung: Holz hacken und Wasser tragen.

  • danke... :-D


    ich hab auch ein buch unterm kopfkissen liegen, schon seit jahren.


    da der derzeitige beziehungsängstler leider mein zweiter "partner" dieser sorte ist, hat sich die anschaffung dieses buches irgendwann mal gelohnt... 8-)


    jetzt habe ich es nochmal ganz von vorne gelesen und gleich wieder ein paar aspekte des seins besser verstanden...


    für die, die es interessiert: john ruskan, "emotionale klärung".


    aber vorsicht: das ist wirklich sehr, sehr esoterisch mit karma und allem.

  • Ich glaube loslassen ist Teil eines Lösungsprozesses...
    Also nicht Lösung im Sinne von "Ich beende die Beziehung", sondern Lösung im Sinne von "Ich habe verstanden, dass du es nicht böse meinst, wenn du deinen Freiraum brauchst und den werde ich dir geben und MEINEN Weg an deiner Seite so lange gehen, bis er sich scheidet..."
    Also ich glaube loslassen bedeutet, dass man seine VA, Abhängigkeit und Hoffnung loslässt.
    Nur noch für sich selbst da ist und der BA einfach ein Mensch ist, der an der Seite mitgeht - aber dass man nicht mehr dem Ziel hinterher rennt (und der Hoffnung), dass man doch irgendwann eine ganz tolle und wundervolle Beziehung mit dem Menschen führen kann.

  • Loslassen.....uff...sehr schwer !??????


    Versuche es seit zwei Jahren....mal mehr oder weniger erfolgreich.....nach endloser nächtlichen Grübeleien nach dem Warum und wieso, die Phase " hätte ich doch, dann...."
    Jetzt bin ich soweit, erkannt zu haben, nicht wirklich aktiv die Beziehung gestalten haben zu können....und das zu akzeptieren.....
    Die Erwartungen sind weg....die Gefühle noch nicht.

    Mitten im Winter habe ich erfahren, dass es einen unstillbaren Sommer in mir gibt.
    Albert Camus

  • Ich glaube loslassen beginnt damit, dass man sich eingesteht, dass die Hoffnung absolut utopisch ist, dass es JEMALS nochmal so wird wie früher.
    Man muss realisieren, dass man einem Phantom nachjagt... Es gibt KEIN "wenn der und der nagative Punkt weg wäre, dann wäre alles toll" - denn der negative Punkt gehört MIT zu dem Menschen. Und er konnte am Anfang nur durch die Verliebtheit unterdrückt werden.
    Man muss sich fragen: Akzeptiere ich den momentanen Zustand auch für die Zukunft?


    Die Hoffnung, dass alles schön und gut wird - die ist FALSCH! Es gibt Phasen, in denen der BÄ näher ist und es gibt Phasen in denen er distanzierter ist - aber so wie am Anfang wird es NIE mehr werden! Das kann er auch gar nicht...
    Also denke ich beginnt das Loslassen mit dieser Einsicht...

    "Die Kunst ist, einmal mehr aufzustehen, als man umgeworfen wird."

  • Also in meinem Fall habe ich IHN ganz losgelassen, keine Erwartungen hin oder her aber wenn da dauernd andere Frauen im Spiel sind, also das geht einfach nicht.


    Ich meine es wie oben beschrieben eher so Loslassen/eigene Mitte finden/mehr man selbst werden - unahängig von der Existenz eines Partners oder gewünschten Partners.


    Vielleicht sollte ich dazu sagen, dass alle Männer mit schlechtem Meldeverhalten (krampfig) die mir begegnet sind chronisch untreu sind. Das ist auch der Grund warum sie sich manchmal/länger/urplötzlich nicht mehr melden udn dann doch wieder. Zu viele Optionen. Ich war nur mit einem von ihnen zusammen und nur kurz, sonst war es nicht mehr als ein Kennenlernen. Trotzdem war es jedes mal kein schönes Erlebnis.


    Ich würde gerne allgemein loslassen. Zum Beispiel den Wunsch nach einem Parner oder Familie. Das fällt mir sehr schwer, obwohl ich schon lange Single bin.

  • Hey,


    also ich sehe das sowohl als auch. (Ich schreibe mal aus meiner Sicht)
    Natürlich will ich nicht ewig ohne Partner leben - dafür ist das Leben MIT einem Menschen an seiner Seite einfach viel zu schön. Wir Menschen sind nunmal auch Herdentiere und es liegt nicht in unserer Natur ewig alleine zu sein. Natürlich gibt es Menschen, die sich auch für diesen Weg entscheiden, aber das ist eher die Ausnahme.


    Ich bin ja noch relativ jung (25) und habe noch keine Ehe oder Kinder hinter mir. Dennoch habe ich für mich festgestellt, dass ich in einer Beziehung in der Vergangenheit immer eine Verschmelzung erreichen wollte - es wird ja von außen als die perfekte Beziehung deklariert. Ich selber passe in dieses Schema nicht rein, so wie viele andere Menschen vermutlich auch nicht. Dennoch rennen viele mit der Hoffnung rum, einen Menschen kennen zu lernen, mit dem diese Verschmelzung perfekt passt und worunter auch das Sexualleben niemals leidet. Was übrigens völlig unmöglich ist!


    Deswegen möchte ich mich von diesen Idealvorstellungen verabschieden. Mein Ziel ist es nicht mehr, DEN perfekten Partner zu haben, sondern einen Menschen, mit dem ich gut an einer Seite leben kann - wo aber trotzdem jeder noch sein Individuum ist... mit seinen Macken.
    Und genau das ist der Punkt, an dem ich mich von einer Partnerschaft unabhängig mache (oder es versuche) - in dem ich mich nicht irgendwelchen Idealvorstellungen hingebe "Mein Freund muss sich x-mal pro Woche melden, damit ich weiß, dass er mich lieb hat", "wir müssen bla bla tun, damit bla bla", sondern meinem Partner auch seine Fehler eingestehe und nicht anfange zu leiden, nur weil er nicht in mein Hollywood - Schema passt.
    Klar ist das mit einem BÄ nochmal ein ganz anderes Pflaster... Dieser Mensch ist so massiv in seinen Ängsten gefangen, dass er kaum vergleichbar mit einem normalen Menschen in einer Partnerschaft ist. Aber Fakt ist doch: Je mehr ich versuche meinen BÄ in dieses Schema zu pressen, desto mehr wird er flüchten.


    Also bleibt: Mach dich unabhängig von der Beziehung, freue dich, wenn der Partner da ist und enge ihn nicht ein. Wenn du unglücklich damit bist, dass er sich nicht wie in deiner Vorstellung verhält, dann trenne dich. Dieser Mensch wird sich nicht ändern - zumindest nicht solange, wie man versucht ihn in ein Schema zu pressen!


    Amen ;)

    "Die Kunst ist, einmal mehr aufzustehen, als man umgeworfen wird."

  • Zitat von many


    Also bleibt: Mach dich unabhängig von der Beziehung, freue dich, wenn der Partner da ist und enge ihn nicht ein. Wenn du unglücklich damit bist, dass er sich nicht wie in deiner Vorstellung verhält, dann trenne dich. Dieser Mensch wird sich nicht ändern - zumindest nicht solange, wie man versucht ihn in ein Schema zu pressen!


    Amen ;)


    Das gilt ja für jede Beziehung, dass man den Partner nicht einengen sollte, auch wenn man das erstaunlich oft bei anderen feststellt, wie da geklammert wird. Bei bindungsängstlichen Menschen ist wohl eher die Schwierigkeit da, dass sie sich in Situationen schon eingeengt fühlen, wo Menschen mit normalem Bindungsverhalten eher das Gegenteil davon verspüren würden.

    Nicht weil es schwer ist, wagen wir es nicht, sondern weil wir es nicht wagen, ist es schwer.


    Lucius Annaeus Seneca

  • "Ich würde gerne allgemein loslassen. Zum Beispiel den Wunsch nach einem Parner oder Familie. Das fällt mir sehr schwer, obwohl ich schon lange Single bin."



    ich kann deinen wunsch ganz gut nachvollziehen, raphaela.


    ich glaube, im buddhismus wird diese form von "sich selbst genügen" angestrebt.


    keinen partner/keine familie zu haben, wird nicht mehr als persönlicher mangel erlebt, sondern einfach als tatsache. so wie tag oder nacht eine tatsache sind.


    man fühlt sich verbunden mit der menschheit, dem universum, als teil des großen ganzen und vor allem mit sich selbst.


    ich kenne einige menschen mit massiver bindungsangst, die dieses ideal hochhalten... ;-)


    wenn du das erreichen willst, kann ich dir zu chakren-arbeit raten, raphaela.


    aber ich für meinen teil fühle mich nicht berufen, buddha zu folgen.
    ich trinke bier, esse fleisch, liebe sex und tanze zu sehr lauter musik... alles nur dazu geschaffen, sehr niedrige bedürfnisse zu erfüllen... ;-)


    ich sehe das menschsein als ein ausloten eines gleichgewichtes zwischen irdischen gelüsten/ängsten und erleuchtendem, inneren wachstum.

  • hallo tom,


    wie wäre es mit ein bisschen mehr toleranz?


    nur weil dir etwas nichts sagt, heisst das noch lange nicht, dass es deswegen in den bereich der sekten gehört.


    wenn ich deine letzten beiträge hier so lese schiesst du ganz schön rein. belastet dich die aktuelle entwicklung mit deiner partnerin so sehr, dass du den stress hier auf diese weise abbaust?


    liebe grüsse


    zahir

    Spock: You mistake my choice not to feel as a reflection of my not caring, while I assure you the truth is precisely the opposite.
    (Star Trek Into Darkness)


  • Hier ging es nur um das Thema Aufgeben, was ich sehr schade finde, wenn jemand aus Enttäuschung und Verzweiflung keine neue Beziehung mehr eingehen möchte. Ich habe es etwas heftig ausgedrückt, damit es vielleicht auch ein wenig nachdenklich macht, denn ich würde mir wünschen, dass die Personen den Kampf aufnehmen und nicht ihr Leben aufgeben. Ein einsames Leben dann durch irgendwelche religiösen Ziele schön zu reden, macht es aus meiner Sicht nicht besser. Im Endeffekt muss natürlich jeder für sich selbst entscheiden.


    Das ist nur meine persönliche Meinung, mit der ich hier nichts anderes bewirken wollte, als dass Menschen in so einer Situation nicht ihr Leben aufgeben, sondern statt dessen für lohnende Werte kämpfen.

    Nicht weil es schwer ist, wagen wir es nicht, sondern weil wir es nicht wagen, ist es schwer.


    Lucius Annaeus Seneca

  • hi tom,


    es ging um das thema loslassen, in meinen augen unterscheidet sich das grundlegend vom begriff aufgeben.


    man könnte es ja auch umgekehrt so forumieren, dass du quasi predigst, dass das einzig glücklichmachende die abhängigkein von einer anderen person in einer beziehung ist.
    ich könnte mir vorstellen, dass das nicht unbedingt von allen als erstrebenswertes ziel angesehen wird.


    ausserdem empfinde ich es als reichlich überheblich, wenn du mir mit deinen aussagen quasi zu verstehen gibst, dass du besser zu wissen meinst, was gut für mein leben ist.
    wieso muss ein leben ohne beziehung unbedingt ein einsames sein?


    auch das ist natürlich nur meine ganz persönliche meinung und meine ganz eigenen empfindungen bei deinen aussagen.


    liebe grüsse


    zahir

    Spock: You mistake my choice not to feel as a reflection of my not caring, while I assure you the truth is precisely the opposite.
    (Star Trek Into Darkness)