• Zitat

    Was den Vorwurf angeht "du bist so bedürftig" ... Den würde ich nicht allzu ernst nehmen. Das ist - Sorry - eine typische BA Aussage (und für mich einer meiner Lieblings-Diagnose Sätze, denn ich habe diesen Satz noch nie von jemanden gehört, der nicht BA hat )


    Diesen Satz wird sicher niemand aussprechen, der sich nicht BA oder ähnlichem beschäftigt hat. Aber auch von einem Nicht-BÄ wird die Haltung um die es hier geht in der Regel als unattraktiv empfunden, ohne das näher benennen zu können.
    Was ich "unattraktiv" finde ist, wenn jemand mir den Beziehungsgedanken schon präsentiert, bevor er mich überhaupt kennen gelernt hat. Ich will jetzt nicht sagen, dass Rasu das so macht. Aber auch wenn man sich serh geschickt anstellt, der andere spürt das. Der Grund ist zum einen, dass es dem anderen wohl in erster Linie um die Beziehung geht und erst in zweiter Linie um die Person. Außerdem besteht natürlich die Befürchtung der Vereinnahmung, aber irgendwie spielt sich das ziemlich unbewusst ab...


    Es gibt hingegen nichts Attraktiveres für eine Frau als echtes an ihrer Person ohne Hintergedanken. Es gibt eine "Berufsgruppe" die sich das zunutze macht - Heiratsschwindler. Die kriegen die Frau nicht damit rum, dass sie von einer gemeinsamen Zukunft schwärmen (das vielleicht später) sondern indem sie sich für interessieren, begeistert sind von ihren individuellen Besonderheiten, Komplimente machen. Eine Beziehung wird sogar oft als unmöglich vorgegeben (keine Aufenhaltsgenehmiging, keine Geld ect.)...

  • Nein Griselda, so mache ich das nicht. Ich meine, wenn man sich aufgrund einer Teilnahme in einer Single-Börse trifft und "suche Beziehung" angeklickt hat, dann ist die eigentliche Richtung ja schon klar. Aber natürlich will ich eine Frau kennen lernen. Sicher hat man Vorstellungen, was man von einer Beziehung erwartet oder nicht. Aber wenn es Klick macht und das Herz spricht, dann sind diese Dinge wahrscheinlich eh hinfällig.


    In so einem ersten Treffen läuft es doch sowieso erst einmal so ab, ob eine Grundsympathie vorhanden ist. Ist sie das, dann möchte man sich weiter kennen lernen. Ich habe keiner Frau Versprechungen auf irgendwas gemacht, zumal ich nicht viele getroffen habe.


    Früher ist man sich einfach begegnet, hat sich kennen gelernt, wenn man die Frau interessant fand und irgendwann hat es Klick gemacht oder nicht. SB ist eine ganz andere Art.


    Bei der letzten Frau hat es bei mir relativ schnell Klick gemacht, aber ich habe sie nicht bedrängt, bekunde aber weiterhin mein Interesse. Auch wenn es keine Beziehung wird, möchte ich sie weiter in meinem Leben haben, auch wenn ich der Meinung bin, nicht zu viele weibliche Freunde haben zu wollen. Sie hat interessante Ansichten, interessante Hobbies und interessiert mich als Mensch und als Frau.


    Und ich möchte auch nicht immer überlegen, was darf ich alles nicht tun, um dieser Frau bloß nicht zu nahe zu kommen oder bedürftig zu erscheinen. Was ist denn die Intention einer Frau auf einer SB? Hoffentlich will der nichts von mir? Hoffentlich vergöttert der mich total, rückt mir aber bitte nicht zu nah? Hoffentlich verschwindet der gleich wieder, wenn er mir den Hof gemacht hat? Eine Date ist keine Einbahnstraße. Wenn ich niedere Beweggründe hätte, würde ich sicherlich wahllos jede Frau anschreiben. So aber habe ich nur die angeschrieben, wo mein Interesse geweckt wurde.

    "Vergiss nicht, der Zaun, mit dem du dich vor anderen schützen willst, umschließt auch dich"

  • hallo ratsuchend,


    kann es sein, dass bei dir wissen und fühlen zwei unterschiedliche ebenen sind?
    dass du zwar weisst, woher deine gefühle und schmerzen kommen, dass du auch weisst, dass du mit diesen anders umgehen könntest? dass du verstandesmässig diese verarbeitet und verziehen hast?
    dass du das aber noch nicht wirklich tust, weil du unbewusst immer noch den alten schmerz FÜHLST? immer noch mehrheitlich in der alten rolle bist und agierst, obwohl du weisst, wie die neue rolle aussehen könnte?


    ich weiss nicht ob ich verständlich machen kann, was ich meine.....


    liebe grüsse


    zahir

    Spock: You mistake my choice not to feel as a reflection of my not caring, while I assure you the truth is precisely the opposite.
    (Star Trek Into Darkness)

  • Zitat von zahirch

    dass du das aber noch nicht wirklich tust, weil du unbewusst immer noch den alten schmerz FÜHLST? immer noch mehrheitlich in der alten rolle bist und agierst, obwohl du weisst, wie die neue rolle aussehen könnte?


    ich weiss nicht ob ich verständlich machen kann, was ich meine.....


    Ich denke, ich verstehe was du meinst. Nein, ich fühle den alten Schmerz nicht mehr. Aber ja, ich agiere bisweilen noch in der alten Rolle, obwohl ich weiß, wie die neue Rolle aussehen müsste.


    Ich habe die neue Rolle in gewissen Situationen schon bewusst angenommen (wenn die alte sich meldete), aber dann ist da die Angst, dass der Schmerz wieder kommen könnte, dass ich wieder verletzt werde.


    Ein Beispiel: eine Frau war kürzlich mir gegenüber etwas Aggro drauf (ohne dass ich wusste warum) und ich fühlte mich dabei wie ein kleiner Junge, der sich duckt anstatt sie zu fragen, was ihr Problem ist.

    "Vergiss nicht, der Zaun, mit dem du dich vor anderen schützen willst, umschließt auch dich"

  • Zitat

    Hier widersprichst du dir - und machst aber genau das, was aus solchen Erkenntnissen hervor gehen sollte.


    Vielleicht habe ich mich auch nur unklar ausgedrückt. Es ist doch völlig egal, WARUM das auto kaputt ist, sondern wichtig ist nur, DASS es kaputt ist. man kann es nicht mehr reparieren, also ist es vollkommen sinnlos, zu analysieren, WARUM es kaputt ist. man sollte seine aktivitäten dran setzen, zu überlegen, wie man jetzt von a nach b kommt. Und nicht vor lauter analysieren den bus versäumen.


    Ich habe zu meiner therapeutin gesagt, daß ich ba habe, und das es aus meiner kindheit kommt. Und ihr die ausführliche kindheitsgeschichte schriftlich vorgelegt. Und jetzt verschwendet sie schon die 5. stunde damit, meine kindheit zu analysieren. Das habe ich schon ca 287 mal getan. Also muß man das nicht noch ein 288stes mal tun. Wenn ich zu jemand sage: „mein auto ist kaputt und kann definitiv nicht mehr repariert werden. was empfiehlst du mir, daß ich von a nach b komm?“, dann ärgert es mich, wenn der andere antwortet: „dein auto ist kaputt, dein auto ist kaputt, dein auto ist kaputt…….“. (wie eine hängengebliebene schallplatte) „das brauchst du mir nicht zu sagen, das weiß ich selbst. aber wie komme ich jetzt von a nach b?“ dann erhoffe ich mir: „nimm doch den bus linie xy, der ist am schnellsten. Oder nimm den zug, das dauert länger aber ist billiger“. Und dann werde ich entscheiden ob ich lieber den bus oder den zug nehme oder mir vielleicht ein fahrrad ausborge.


    Was mir dazu grade deutlich auffällt, ich lasse mir immer wieder was aufs auge drücken, was ich nicht will. anscheinend bin ich wirklich zu dämlich, es gleich zu merken, sondern mir fällt erst nach einiger zeit ein, daß ich wieder manipuliert werde. Ich habe der therapeutin von anfang an gesagt, daß ich NICHT über meine kindheit sprechen will, deshalb gebe ich es schriftlich, damit sie bescheid weiß, was sache ist. anscheinend nehmen mich viele nciht ernst. ich muß immer erst toben und affentheater machen, daß mir wer zuhört. Ich fühle mich total verarscht. So nach dem motto „es interessiert mich nicht, was diese blöde vertrottelte mary sagt, die kann man eh nicht für voll nehmen“. es gibt nur wenige menschen, die mich auf anhieb ernst nehmen. den meisten muß ich etwas erst 10x sagen, bis sie drauf reagieren. und dann heißt es „ich bin doch nicht blöd, du musst mir nicht alles 10x sagen“. Anscheinend doch!!!

    Zitat

    dass ich weiter Verletzungen erleiden werde, weil das zum Leben dazu gehört.


    Wir können eh nicht aus. Aber ich versuche natürlich schon, möglichst im vorfeld abzuchecken, wo es verletzungen geben könnte, und denen lieber aus dem weg zu gehen. man muß ja nicht leichtfertig und unbedacht ins offene messer rennen.

    Zitat

    Das versuche ich ja. Zum Beispiel bestimmter auftreten, eher Grenzen setzen.


    Das ist gut. bei mir ist es so, daß ich beim kennenlernen wohl instinktiv die schwarze „ruß-seite“ zeige. Da machen sich nur wenige mühe, dahinter nen diamanten zu suchen. ich sollte lernen, meine diamantene seite zu zeigen. Und der kenner wird dann merken, daß dieser diamant sehr viel wert werden kann, wenn er erst mal richtig geschliffen ist.

    Zitat

    wenn man sich aufgrund einer Teilnahme in einer Single-Börse trifft und "suche Beziehung" angeklickt hat, dann ist die eigentliche Richtung ja schon klar.


    Ich mag es, wenn ein mann klare vorstellungen hat, was er will und was nicht. das kann ich dann mit meinen vorstellungen vergleichen, ob es passen könnte.

    Zitat

    In so einem ersten Treffen läuft es doch sowieso erst einmal so ab, ob eine Grundsympathie vorhanden ist. Ist sie das, dann möchte man sich weiter kennen lernen


    Genau so sehe ich das auch. Was hilft es mir, wenn mir wer sympathisch ist, und der typ will nur ne affäre. Dann will ich keine weitere sekunde mehr mit ihm verschwenden. Ich sage immer deutlich, daß ich entweder eine beziehung, eine freundschaft oder eine gemeinsame freizeitgestaltung möchte. Eh klar, nur wenn man sich sympathisch ist. alles andere interessiert mich nicht. in welche richtung sich das ganze dann bei sympathie entwickelt, wird die zeit zeigen.

    Zitat

    Und ich möchte auch nicht immer überlegen, was darf ich alles nicht tun,


    das mache ich grundsätzlich während des treffens nicht, und dadurch katapultiere ich mich oft ins aus. Weil ich eben einfach so bin, wie ich bin. ich verstelle mcih nicht, die meisten aber verstellen sich am anfang, um nen besseren eindruck zu machen. Sie zeigen sich wesentlich besser, als sie im alltag sind. Ich zeige mich so, wie ich bin. und der „erfolg“: die meisten denken „wenn das schon mary’s schokoladenseite ist, wie ist die dann im alltag, wenn sie ihre normale seite zeigt?“

    Zitat

    kann es sein, dass bei dir wissen und fühlen zwei unterschiedliche ebenen sind?
    dass du zwar weisst, woher deine gefühle und schmerzen kommen, dass du auch weisst, dass du mit diesen anders umgehen könntest? dass du verstandesmässig diese verarbeitet und verziehen hast?
    dass du das aber noch nicht wirklich tust, weil du unbewusst immer noch den alten schmerz FÜHLST? immer noch mehrheitlich in der alten rolle bist und agierst, obwohl du weisst, wie die neue rolle aussehen könnte?


    zahir, das trifft bis auf das verzeihen voll auf mcih zu. Verzeihen will ich nicht. aber loslassen, mich davon nicht mehr runterziehen lassen. ich tue es nicht, weil ich es (noch nicht) kann. die gefühle kommen unkontrolliert hoch. Gefühle kann man nicht einfach an- oder abschalten. Ich kann nur mit dem verstand gegensteuern. Nur meine gefühle hören nicht auf meinen verstand.

    Zitat

    eine Frau war kürzlich mir gegenüber etwas Aggro drauf (ohne dass ich wusste warum) und ich fühlte mich dabei wie ein kleiner Junge, der sich duckt anstatt sie zu fragen, was ihr Problem ist.


    das kenne ich sehr gut. geht mir bei fremden so, denen ich persönlich gegenüberstehe, und die mich beleidigen oder blöd anreden oder sonst wie angreifen. Bei leuten, die ich schon länger kenne, werde ich gleich aggressiv, und setze meine grenzen. Und wenn ich am pc sitze und jemand von der partnerbörse beleidigt mich, dann beleidige ich zurück und werde so richtig aggressiv. Ich vermute mal, daß es unbewusste angst vor körperlicher gewalt ist, die mich bei fremden in direkter konfrontation so klein werden läßt. aus sicherer entfernung (internet oder brief) verteidige mich nämlich ziemlich vehement.

  • Zitat von Ratsuchend

    Ich denke, ich verstehe was du meinst. Nein, ich fühle den alten Schmerz nicht mehr. Aber ja, ich agiere bisweilen noch in der alten Rolle, obwohl ich weiß, wie die neue Rolle aussehen müsste.


    Ich habe die neue Rolle in gewissen Situationen schon bewusst angenommen (wenn die alte sich meldete), aber dann ist da die Angst, dass der Schmerz wieder kommen könnte, dass ich wieder verletzt werde.


    Ein Beispiel: eine Frau war kürzlich mir gegenüber etwas Aggro drauf (ohne dass ich wusste warum) und ich fühlte mich dabei wie ein kleiner Junge, der sich duckt anstatt sie zu fragen, was ihr Problem ist.



    die alte rolle ist pure vertrautheit, das ist das, was man kennt, wo man sich zu hause fühlt. unabhängig davon, ob es richtig ist.
    ich denke das ist es, was es so schwer macht, da raus zu finden.
    in stress-situationen zieht man sich immer wieder in die vertraute (alte) gefühlswelt zurück.


    vielleicht geht es wirklich nur darüber, die neue rolle so oft wie möglich bewusst einzunehmen, dann, wenn man kann. und irgendwann wird uns auch diese rolle so vertraut, dass wir darauf auch in stress-situationen zurück greifen können....


    diese aggro-frau: hast du das gefühl, etwas falsch gemacht zu haben, so verinnerlicht, dass dein erster gedanke in diese richtung geht, statt davon auszugehen, dass auch sie fehler machen könnte?


    bist du wirklich in der neuen rolle, wenn die angst vor dem verletzt werden auch in dieser immer noch da ist?
    stimmt diese rolle dann wirklich?


    liebe grüsse


    zahir

    Spock: You mistake my choice not to feel as a reflection of my not caring, while I assure you the truth is precisely the opposite.
    (Star Trek Into Darkness)

  • Zitat

    zahir, das trifft bis auf das verzeihen voll auf mcih zu. Verzeihen will ich nicht. aber loslassen, mich davon nicht mehr runterziehen lassen. ich tue es nicht, weil ich es (noch nicht) kann. die gefühle kommen unkontrolliert hoch. Gefühle kann man nicht einfach an- oder abschalten. Ich kann nur mit dem verstand gegensteuern. Nur meine gefühle hören nicht auf meinen verstand.


    hi mary,


    spürst du dennn, was dich da überfällt, wenn diese gefühle kommen?
    erkennst du, was für gefühle es sind?


    gibt es einen teil in dir, der auch in solchen situationen vernünftig und erwachsen fühlt/denkt?
    denkst du es ist vielleicht möglich, den fokus mehr auf diesen anteil zu legen?


    liebe grüsse


    zahir

    Spock: You mistake my choice not to feel as a reflection of my not caring, while I assure you the truth is precisely the opposite.
    (Star Trek Into Darkness)


  • Eine Gewohnheit entsteht, wenn man bestimmte Dinge ein paar Mal gemacht hat und ist dann verinnerlicht. Um diese (schlechte) Gewohnheit zu ändern, muss man das Gegenteil mehrfach praktizieren. Klingt einfach, ist es aber nicht unbedingt.


    Ja, das Gefühl habe ich so verinnerlicht, dass es sofort da war. Aber ich habe mich davon nicht runterziehen lasse. Ich dachte, "hm, was hat sie nur?" und verhielt mich ganz normal. Irgendwann wurde sie dann auch wieder zahm. Ich denke, sie wollte damit eine Grenze ziehen und die zuletzt vorhandene Nähe zwischen uns etwas behindern. Etwas ganz simples. Wenn ich eine Frau zu Gast habe, dann trete ich als Gastgeber auf und umsorge sie. Jetzt fragte sie, ob ich noch einen Kaffee will, ich sagte Ja und sie kochte ihn. Sonst wäre ich aufgesprungen und hätte ihn gemacht. Ich habe mich entschleunigt und das fühlte sich gut an.


    Angst vor Verletzung/vorm Verlassenwerden - selffulfilling prophecy sagt mein Therapeut. Aber ist halt die Summe meiner Erfahrungen. In der neuen, erwachsenen Rolle sage ich mir "wer mich verletzen will, verlassen will, wird es tun, wenn er es möchte - ich kann es nicht verhindern und muss das Risiko in Kauf nehmen".


    Ich nehme immerhin war, welches Rolle gerade in mir aktiv wird und muss jetzt nur noch lernen, gegen die alte Rolle zu leben und die neue mehr und mehr zu verinnerlichen.

    "Vergiss nicht, der Zaun, mit dem du dich vor anderen schützen willst, umschließt auch dich"

  • Aktuell mache ich einen Fortschritt. Telefoniere ja seit 2 Wochen regelmäßig mit einer Frau, die mich über FB kontaktiert hat. Jetzt hatte ich mal nicht sofort geantwortet, habe ja auch noch dies und das zu tun, da war sie schon angepisst. Dann ging es gestern um ein Treffen, was bei mir aber nie so ankam, dass sie mich bei dieser Veranstaltung treffen will. Ich dachte immer, sie will da mit ihrem Kind hin. Habe ihr zudem schon vor ein paar Tagen gesagt, dass ich denke, eine Erkältung zu bekommen. Gestern kam sie auch durch und als sie wegen der Veranstaltung fragte, sagte ich, ich sei krank. Dann wurde sie ganz komisch und sagte, sie wäre raus. War mir dann auch zu blöd und ich habe ihr nur noch gesagt ich bin krank und so macht es keinen Spaß rauszugehen. Habe jetzt auch nichts mehr gehört. Ein klassisches Missverständnis, aber wenn sie gleich so blöd reagiert...Früher wäre ich noch gesprungen, jetzt warte ich einfach ab und bin mir auch nicht sicher, ob ich noch mal Kontakt suche...Kein guter Start sowas...zumal sie schon kürzlich am Telefon gemerkt hat, dass ich erkältet bin...


    Insofern, ich weiß, wie sich bedrängen anfühlt und habe so bei der anderen Frau nicht reagiert, sondern sie in Ruhe gelassen, wenn sie den Wunsch signalisiert hat und mich nur nach längeren Abständen gemeldet.

    "Vergiss nicht, der Zaun, mit dem du dich vor anderen schützen willst, umschließt auch dich"

  • Es scheint, bestimmte Frauen suchen nur ihr Bild in einem bestätigt. Solange das besteht, ziehen sie uns die Energie gerne ab. Ist man das mal nicht, sind sie überrascht und knicken ein. Keine Augenhöhe oder?

    Damit eine Beziehung niemals aufhört, darf sie gar nicht erst beginnen!

  • Zitat von nichtmeinewelt

    Es scheint, bestimmte Frauen suchen nur ihr Bild in einem bestätigt. Solange das besteht, ziehen sie uns die Energie gerne ab. Ist man das mal nicht, sind sie überrascht und knicken ein. Keine Augenhöhe oder?


    Scheinbar nicht, obwohl es anfänglich so rüberkam.

    "Vergiss nicht, der Zaun, mit dem du dich vor anderen schützen willst, umschließt auch dich"

  • Zitat

    spürst du dennn, was dich da überfällt, wenn diese gefühle kommen?


    Danke, daß du nachbohrst. Bringt mich zum überlegen und zu neuen erkenntnissen. Also ich kann diese gefühle nicht genau beschreiben, das ist irgendwie diffus. Aber wenn ich so im nachhinein da zurückdenke, ist es zwar nicht direkt angst, könnte aber so was ähnliches sein. und auch so eine art „überraschtsein“, weil es ja nicht üblich ist, fremde anzugreifen und niederzumachen. Zumindest in meiner familie ist man mit fremden immer höflich und sachlich umgegangen, man hat die guten umgangsformen gewahrt. Und ich bin null spontan. (auch im positiven situationen nicht, und verbaue mir da öfter mal ne gute chance) Stunden später fällt mir oft erst ein, wie ich richtig hätte reagieren können. Ich stehe einfach nur da wie ein begossener pudel. Oft komme ich nicht mal auf die idee, die szene zu verlassen. Ich könnte ja einfach weggehen oder gar „flüchten“.

    Zitat

    erkennst du, was für gefühle es sind?


    Ich vermute mal, daß ich in dem moment mich wieder genauso verhalte, wie bei meiner mutter. zum wehren hatte ich keine chance, und weglaufen ging ja auch irgendwie nicht. vermutlich legt sich in solchen situationen ganz automatisch irgendein schalter auf „hilfloses kleinkind“ um. Weil eben die mutter in jeder hinsicht überlegen war. Anscheinend, wenn sich wer so verhält wie vater oder mutter, falle ich in dieses „kleinkind“-muster zurück.

    Zitat

    gibt es einen teil in dir, der auch in solchen situationen vernünftig und erwachsen fühlt/denkt?


    Dieser teil schaltet sich meist erst ein, wenn ich aus der situation raus bin. bei einem treffen mit so nem typen aus dem internet hab ich mich 1 std lang blöd anreden lassen. erst als er gesagt hat „es ist schon spät, wir fahren am besten nach hause“ bin ich ins auto eingestiegen. Kaum war ich 2 m gefahren, hab ich gedacht „also so ein idiot, was bildet der sich denn ein, mich zu beleidigen. Der kann mich mal“. Angemessene reaktion wäre gewesen, entweder wortlos aufzustehen und abrauschen oder aber sagen „ich habe es nicht nötig, mich von dir blöd anreden zu lassen.“ und dann zu gehen. das fällt mir aber immer erst ein, wenn’s zu spät ist. und dann ärgere ich mich über den typen und über meine eigene blödheit.

    Zitat

    denkst du es ist vielleicht möglich, den fokus mehr auf diesen anteil zu legen?


    Vorgenommen habe ich es mir. vielleicht lerne ich es, wenn solche situationen öfter eintreten. Habe mir schon oft vorgenommen, wenn mich wer blöd sexuell anmacht, einfach zu sagen „du bist mir echt zu primitiv. Ich will keinen weiteren kontakt mit dir“ und dann zu gehen. obwohl ich mit so ähnlichem verhalten manchmal nur knapp einer prügel entkommen bin. meist auch nur, weil ich schnell gelaufen bin, oder wer anderer eingegriffen hat. im internet reagiere ich auf solche beleidigungen gleich aggressiv. Aber durchs internet kann man mich ja schlecht verdreschen.

    Zitat

    Eine Gewohnheit entsteht, wenn man bestimmte Dinge ein paar Mal gemacht hat und ist dann verinnerlicht. Um diese (schlechte) Gewohnheit zu ändern, muss man das Gegenteil mehrfach praktizieren. Klingt einfach, ist es aber nicht unbedingt.


    Sehe ich auch so. vorgenommen habe ich es mir, gelingt aber oft noch nicht. wenn ich mich ärgere z. b. Wenn ich dran denke (was nicht immer der fall ist), dann atme ich tief durch und sage mir „es ist kein grund da, sich so aufzuregen. Mit der aufregung schadest du nicht dem anderen, sondern nur dir. Also beruhige dich. In 1 monat lachst du drüber“. Manchmal schaffe ich es, ein gefühl der wut ein bisschen abzumildern. Und es ist ja ein vorteil, wenn man sich nicht mehr 100 %, sondern nur noch 90 % ärgert.

    Zitat

    Etwas ganz simples. Wenn ich eine Frau zu Gast habe, dann trete ich als Gastgeber auf und umsorge sie. Jetzt fragte sie, ob ich noch einen Kaffee will, ich sagte Ja und sie kochte ihn. Sonst wäre ich aufgesprungen und hätte ihn gemacht. Ich habe mich entschleunigt und das fühlte sich gut an.


    Ich denke, an solchen kleinen beispielen kann man üben.

    Zitat

    Angst vor Verletzung/vorm Verlassenwerden


    Ich denke, diese angst hat jeder mensch. Das scheint eine ganz natürliche angst aller lebewesen zu sein, die in gruppen leben. Es kommt halt drauf an, ob die angst in normalem rahmen ist, oder übermächtig wird. es wäre eher unnormal, wenn jemand es toll findet, von jemand verlassen zu werden, den er liebt. Genauso mit zahnarztangst. Ich kenne niemand, der gern zum zahnarzt geht. ein bisschen bammel hat wohl jeder. Aber die meisten haben da kein größeres problem damit. Ein richtiger phobiker leidet höllenqualen, wenn er zum zahnarzt muß.

    Zitat

    Ich nehme immerhin war, welches Rolle gerade in mir aktiv wird und muss jetzt nur noch lernen, gegen die alte Rolle zu leben und die neue mehr und mehr zu verinnerlichen.


    In der theorie bin ich auch schon öfter mal soweit. Aber die gefühle sind halt ncoh die alten. Wahrscheinlich muß man wirklcih erst mal immer wieder gegen die alten gefühle handeln. Und dann merken, daß es ein positives ergebnis hat. dann stellen sich vielleicht auch die gefühle langsam um.

    Zitat

    hast du das gefühl, etwas falsch gemacht zu haben, so verinnerlicht, dass dein erster gedanke in diese richtung geht, statt davon auszugehen, dass auch sie fehler machen könnte?


    Das ist auch öfter mal mein 1. impuls „was habe ich denn jetzt schon wieder falsch gemacht?“ manchmal dauert es aber nur 10 sekunden, und ich merke, daß der andere was falsch gemacht hat. als kind war ich nämlich der ansicht meiner eltern nach immer schuld.


    Zum thema „zurückfallen in die kindheit“ habe ich auch noch was. War bei meiner freundin und ihrer familie den ganzen tag lang zu besuch. Wollte dann langsam heimfahren, weil ich am nächsten tag arbeiten musste. Da kam meine freundin aus der küche „abendessen ist fertig“. Und ich bin aufgestanden und wollte mich verabschieden. Da hat die mutter meiner freundin gesagt „nur weil wir jetzt abendessen, brauchst du jetzt nicht so überstürzt aufbrechen“. Meine mutter hat uns nämlich immer eingetrichtert „wir können uns unser essen selber kaufen. Wir haben es nicht nötig, uns bei anderen durchzuschmarotzen. Wenn ihr wo zu besuch seid, und die leute essen, geht ihr nach hause“

  • Zitat von many

    Beim Kennenlernen mit deiner jetzigen Bekanntschaft hast du schon geschrieben, dass sie noch nicht über die Trennung hinweg ist. Das ist doch eigentlich schon eine sehr deutliche Ansage, dass du dir vorerst keine Hoffnungen machen brauchst. Zumindest ist das bei mir so - wenn ich einem Mann sage, dass ich noch nicht über meine Trennung hinweg bin, dann kann Traummann vor stehen und ich werde mich emotional nicht so tief einlassen können, dass es für eine Bezihung reichen würde.
    Das hat nichts mit dem Mann zu tun, sondern mit der Situation. Dann ist die aktuelle Bekanntschaft eher eine "Ablenkung" und das Sprungbrett zum nächsten Partner, weil ich mich von demjenigen "heilen" lasse (gelassen habe). Und ich befürchte, dass dir genau DAS gerade passiert.


    Many, du hattest Recht - es ist genau das eingetreten, was du befürchtest. Sie war noch in einen verheirateten Mann verliebt, der sich nicht trennen wollte. Das hat er nun getan - für sie. Hat sie mir nun mitgeteilt, was ich einen sehr anständigen Zug von ihr finde, zumal sie mir gegenüber immer offen war. Ich habe es wohl irgendwie geschafft, mich trotz der gemeinsamen Nacht zu schützen. Wir werden Freunde bleiben, das war mein Wunsch, weil ich das Gefühl habe, noch viel von ihr für mich selbst lernen zu können.


    Ich bin traurig, aber nicht am Boden. Aber ich bin dieser Frau begegnet, weil ich initiativ war. Das nehme ich als Positives mit und die schöne, gemeinsame Zeit sowieso.

    "Vergiss nicht, der Zaun, mit dem du dich vor anderen schützen willst, umschließt auch dich"

  • Lieber Rasu,


    vielleicht achtest du bei deiner nächsten Bekanntschaft, ob du wieder auf die Wartebank geschoben wirst... Denn dann ist das große Risiko der Verletzung aus dem Weg.
    Keine Frau sagt "Ich habe meine Beziehung noch nicht verarbeitet" wenn sie den Typen ernsthaft toll findet.


    Auch wen diesbezüglich vermutlich die Meinungen hier auseinander gehen, aber ich habe für mich beschlossen, dass ich keinem Typen mehr eine CHance gebe, der Anstalten macht, dass er nocht nicht bereit/zu schnell/ zu bla ist. Entweder et lüppt oder et lüppt nischt ;)
    Und die Ersatzbank ist nicht MEINE Position. Ich bin zu toll und zu wichtig und gehöre auf Platz Nr 1!!!
    Vielleicht gehörst du das ja auch Rasu? ;)

    "Die Kunst ist, einmal mehr aufzustehen, als man umgeworfen wird."

  • Zitat von many

    Und die Ersatzbank ist nicht MEINE Position. Ich bin zu toll und zu wichtig und gehöre auf Platz Nr 1!!!
    Vielleicht gehörst du das ja auch Rasu? ;)


    Danke Many! Dein Satz war mein O-Ton gegenüber meiner Ex, als sie wieder Kontakt suchte, trotz ihres Neuen.


    Ich denke, jede(r) gehört auf die Nr. 1.

    "Vergiss nicht, der Zaun, mit dem du dich vor anderen schützen willst, umschließt auch dich"

  • Oh mein Gott, was passiert hier gerade um mich herum? Meine Traumfrau geht zu ihrem Traummann. Eine eigentlich souverän wirkende Frau zickt rum. Und dann taucht eine Ural-Ex auf und zwischen uns brennt es wie einst. Obwohl sie mir damals sehr viel Schmerz bereitet hat. Als wären die langen Jahren des Nichtkontakts nie gewesen, funken wir sofort auf gleicher Wellenlänge. Das Leben ist schon manchmal ziemlich komisch...und ich merke, dass ich dabei bin, einige meiner Moralvorstellungen über Bord zu werfen. Ich nehme mir das Leben, ich greife nach dem Leben...

    "Vergiss nicht, der Zaun, mit dem du dich vor anderen schützen willst, umschließt auch dich"

  • Heh, Rasu, so gefällst du mir. :applause:


    Weg mit Moral. Das ist jetzt mal was für die anderen. Und wenns sein muss, hab drei Frauen gleichzeitig (ähm, das hält man sowieso nicht lange durch). Du scheinst auch in der Realität des Online-Daring angekommen zu sein. So gehts da nun mal zu.


    Und auch wenns mal weh tut, man fühlt sich lebendig... :bounce::bounce::bounce:

  • Es tut mir leid, dass es mit der einen Frau nichts geworden ist. Auch ich vertrete die Ansicht, dass niemand es nötig hat, sich mit Sätzen á la "Ich bin noch nicht bereit" in die Warteschleife schieben zu lassen. Schließlich leben wir alle nur einmal. Sollte ich jemals wieder einen interessanten Mann kennenlernen und sich das Ganze zu sehr in die Länge ziehen, werde ich mich nicht mehr auf diese eine Person fixieren und mir auch andere Männer etwas näher anschauen.

  • Zitat von Griselda

    Du scheinst auch in der Realität des Online-Daring angekommen zu sein. So gehts da nun mal zu.


    Das Witzige daran ist ja, dass so richtig Bewegung erst entstanden ist, nachdem ich mich in der Single-Börse abgemeldet habe. Die eine Frau hatte ich dort zwar kennen gelernt, aber erst nach meiner Abmeldung kamen wir uns näher. Und die anderen beiden Kontakte kamen über Facebook zusammen. Und was neu ist, ich mache jetzt auch schon mal den ein oder anderen Scherz auf Kosten der Frau, also nicht verletzend, aber etwas veralbernd und ich bin flirty geworden. Das Verkopfte ist etwas in den Hintergrund getreten.


    Und was meine "Jammerei" in den letzten Tagen hier anging, es fühlt sich so an, als ob das Nachwehen waren, als ob ein weiterer Häutungsprozess stattgefunden hat.

    "Vergiss nicht, der Zaun, mit dem du dich vor anderen schützen willst, umschließt auch dich"