Ich kann zwar mit keiner Erfolgsgeschichte aus meinem Liebesleben dienen, möchte aber trotzdem den BÄ-lern und ihren Partnern hier im Forum ein wenig Mut machen. In diesem Thread sollen Geschichten erzählt werden, die lange aussichtslos schienen und letztendlich doch einen positiven Ausgang hatten.
Ich bin mir sicher, dass nicht nur ich diverse Paare kenne, die nach einem langen Hin und Her doch noch zusammen kamen und es danach noch lange waren bzw. immer noch glücklich miteinander sind. In der Liebe läuft es eben nicht immer einfach, unkompliziert und reibungslos ab. Das heißt aber noch lange nicht, dass es sinnlos ist… .
Eine Bekannte von mir lernte vor 2 Jahren auf einer Party einen interessanten Mann kennen, der ein recht ausgefallenes Hobby pflegt. Nach diversen Enttäuschungen in jüngeren Jahren war er zum besagten Zeitpunkt schon lange Single. Die Beiden waren sich auf Anhieb sympathisch und landeten recht schnell im Bett. Sie trafen sich ein paar Wochen hier und da, machten was zusammen, hatten Sex, etc. Meine Bekannte wollte aber keine Affäre, sondern eine Beziehung und versuchte mit etwas mehr Engagement in Form von häufigeren SMS die Sache in eine verbindliche Richtung zu lenken. Irgendwann antwortete er nicht mehr und ließ wochenlang nichts von sich hören.
Sie dachte, er hätte nur eine Bettgeschichte gesucht, hakte ihn ab und kümmerte sich um ihr eigenes Leben. Nach mehreren Wochen Funkstille meldete er sich wieder bei ihr. Die Beiden kamen sich erneut näher. Sie trafen sich alle 2-4 Wochen freitags oder samstags und hatten auch jedes Mal Sex. Zwischen diesen Treffen gab es aber nur sehr wenig Kontakt. Anfangs kam meine Bekannte damit zurecht, aber irgendwann reichte es ihr nicht mehr. Sie wusste zwar von gemeinsamen Freunden, dass der Kerl BA hat und gehört auch nicht zu den Leuten, die ihren Partner täglich in Beschlag nehmen.
Trotzdem wollte sie etwas mehr Kontakt zwischen den Treffen (die immer sehr schön waren), ihn öfter sehen und auch wissen, woran sie bei ihm war. Die Frau versuchte mit diversen Aktionen wie kleinen Geschenken und anderen nett gemeinten Überraschungen, ihr Ziel zu erreichen. Das hat natürlich nicht funktioniert. Der Typ hatte immer seltener Zeit für sie, war öfter mit Hobby und Kumpels beschäftigt, und meine Bekannte war am Ende total frustriert und schrieb ihm eine ganz böse SMS. Danach hörte sie eine Weile nichts von ihm und dachte sich, er hätte bestimmt keinen Bock mehr gehabt. Sie war dann zu stolz, um wieder den Kontakt zu suchen und zog sich zurück.
Auf einem Kongress lernte sie einen anderen Mann kennen, der vom ersten Moment an Feuer und Flamme für sie war. Sie dachte nicht, dass er es ernst mit ihr meinte. Immerhin wohnte er mehr als 600 km von ihrem Wohnort entfernt. Ohne große Hintergedanken gab sie ihm beim Abschied ihre Festnetz- und Handynummer. Sie war gerade wieder zu Hause angekommen, als sie schon die erste SMS von ihm bekam. Und dann ging es los.
Dieser Mann hatte keine Probleme mit Nähe und umgarnte sie nach allen Regeln der Kunst. Er gab sich verdammt große Mühe, um sie zu erobern. Ihm war kein Cent zu viel und kein Weg zu weit. Er rief täglich an und war für stundenlange Telefonate bereit, selbst wenn er mit Freunden unterwegs war hatte er immer Zeit für ein Gespräch mit ihr. Er schrieb ihr rund um die Uhr SMS, überhäufte sie mit Kosenamen, schickte ihr kleine Geschenke und plante schon kurz nach der ersten Begegnung das Wiedersehen. Meine Bekannte fühlte sich während der Zeit mit dem BÄ-ler emotional ausgehungert und genoss es, wie eine Prinzessin verwöhnt zu werden. Sie ließ sich auf den anderen Mann ein und glaubte, ihr Glück mit ihm gefunden zu haben.
Aber auch diesmal war es nicht von Dauer und endete nach nur 3-4 Monaten. In der Beziehung mit dem Mann vom Kongress wurde ihr langsam aber sicher bewusst, dass auch sie BÄ-lern ist und eine Partnerschaft nach seinen Vorstellungen nicht wirklich führen kann. Nach anstrengenden Arbeitstagen konnte sie nicht mehr gemütlich ein Buch lesen oder fernsehen, weil er immer auf die Telefonate bestand und eingeschnappt war, wenn sie mal keinen Nerv für ein Gespräch hatte. Er hatte auch kein Verständnis dafür, dass sie nicht jeden Tag rund um die Uhr und v. a. während der Arbeitszeit nicht simsen wollte. Der Mann wollte ihre ganzen WE für gemeinsame Zeit verplanen. Die Frau hatte manchmal das Bedürfnis, ihren Hobbys nachzugehen, ihre Familie zu besuchen und Freunde zu treffen. Das passte ihm gar nicht in den Kram. Er verlangte von ihr eine ständige Dauerpräsenz in seinem Leben, womit sie völlig überfordert war. Wenn er am WE bei ihr war, verlangte er durchgehend ihre Aufmerksamkeit. Zeit für sich selbst hatte sie nur, wenn er schlief und sie wach war oder die paar Minuten, die er unter der Dusche stand. Und wenn sie zu ihm fuhr, war die gemeinsame Freizeit immer total durchgeplant. Ständig kamen irgendwelche Leute spontan vorbei, immer musste etwas gemacht werden, Ruhe und Erholung war nicht drin.
Kurz nach dem Ende dieser Beziehung ging meine Bekannte auf eine Party und traf dort zu ihrer Überraschung den BÄ-ler wieder. Ihr wurde schnell klar, dass sie ihn niemals wirklich vergessen hatte und ihre Gefühle für ihn immer noch vorhanden waren. Die Erfahrung mit dem anderen Mann war sehr lehrreich, denn sie hatte in dieser Zeit eine Menge über sich selbst gelernt. Seit über einem Jahr trifft sie sich wieder regelmäßig mit dem BÄ-ler und ist sehr glücklich mit ihm. Inzwischen sehen sie sich häufiger, fast jedes WE und haben sporadisch auch werktags SMS-Kontakt. Sie versucht nicht mehr, ihm etwas aufzuzwingen und ist viel entspannter als damals beim Kennenlernen. Seit ca. 2-3 Monaten ist die Sache „einigermaßen“ offiziell.
Meine Bekannte weiß heute genau, was sie will. Sie möchte keinen Partner, der jeden Tag rund um die Uhr ihre Präsenz erwartet. In diesem Punkt bin ich ganz ähnlich drauf, weil ich überfordert bin, wenn dauernd irgendwelche Leute ankommen und irgendwas von mir wollen.
Vielleicht kennen einige von euch auch solche Geschichten, die einen positiven Ausgang hatten und zu einer Weiterentwicklung der betroffenen Person geführt haben. Ich würde mich jedenfalls freuen, darüber zu lesen .