Formen des Kontaktabbruchs

Zitat von trinchen

Er hat ja nun meinen Geburtstag "vergessen" und nächste Woche hat er Geburtstag. Was tun? Auch "vergessen"? Wäre das sonst meine Art? NEIN! Also werde ich ihm wahrscheinlich ne Karte schreiben - zwar etwas persönliches aber doch so distanziert, dass er entscheiden kann/muss was er damit macht. Vielleicht kommt sie aber nen Tag später an!

Wie bei mir auch, aber ich glaub, das er sich nicht getraut hat an meinem Geburtstag, weil er mit meine Reaktion wie ich war nicht gerechnet hat
Ich schicke ihm auch eine Karte

Danke! Ja, was soll's! Das ist das einzige, was authentisch ist .
Vielleicht solltest Du Dir, wenn Du das nicht haben solltest, etwas suchen, was gut für deine Selbstwirksamkeit ist. Also etwas wo etwas was Du tust, einen Effekt hat. Sowas wie z.b. Musik machen. Eine Beziehung mit einem BAler ist ja von der Handlungsunfähigkeit geprägt - wahrscheinlich auf beiden Seiten. Vieles was Du tust, wird wahrscheinlich einfach verpuffen. Da ist es gut etwas zu haben, wo Ursache und Wirkung deutlich sind.

Hm, blöd. Aber das ist ja nicht mehr sooo lange!

Wie lange machst Du das Spielchen jetzt schön mit? Seid ihr offiziell ein Paar?

Ähhh, "schon mit" !

Ganz oder gar nicht!?

Weiß auch nicht. Schoss mir so in den Kopf. BAler sind ja sehr ambivalent. Einerseits Distanz, andererseits Nähe. Und immer die Angst. Distanz bedeutet ja auch Freiräume für den Anderen und damit die Möglichkeit, ihn zu verlieren. Dann lieber verlassen vor dem verlassen-werden.

Zitat von Ratsuchend

VA vs. BA ist der unharmonische Tanz aus Nähe und Distanz. VA sucht die Nähe, BA tritt den Rückzug an, VA rückt nach und BA nimmt Reißaus. Bekommt nach einiger Zeit wieder Luft, kommt auf VA zu und VA rückt wieder zu nah auf etc. and so on...

Die Kunst ist es, den goldenen Mittelweg aus Nähe und Distanz zu finden. Der Partner mit BA fühlt sich meist besser, wenn er sieht, dass der Partner mit VA (wobei VA und BA meist unausgesprochen oder unbewusst im Raum stehen) auch noch eigene Interessen, Hobbies, Freunde etc. hat und sein Wohl und Wehe nicht komplett vom Partner abhängig macht.

Es triggert gewaltig auf beiden Seiten, wobei die Person mit VA meist gefühlsgesteuerter und die Person mit BA kopfgesteuerter ist. Meist bemüht sich nur die Person mit VA um Hilfe, weil der Leidensdruck emotional zu groß ist. Die Person mit BA reagiert da meist rationaler. Auf jeden Fall ist so eine Begegnung eine Chance auf Heilung alter Wunden für beide. Ob beide dann auch weiter eine Beziehung führen können / wollen steht auf einem anderen Blatt.

Wenn du sehr oft bei WA schaust, dann ist geistig immer noch der Klammergriff vorhanden, den er möglicherweise spürt. Du versuchst darüber noch die Kontrolle zu behalten, dieses Verhalten ist noch durch die VA gesteuert.

Ich sehe solch eine "Beziehung" inzwischen als Lernbeziehung. Man kann daran zerbrechen, man kann daran aber auch wachsen - wenn man bereit ist, andere Wege als die gewohnten zu gehen.

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WOW, das sollte man oben anpinnen!
Klar und genau ausgedrückt, worum es geht bei VA und BA.
Ausgezeichnet!

Zitat von trinchen

Eine Beziehung mit einem BAler ist ja von der Handlungsunfähigkeit geprägt - wahrscheinlich auf beiden Seiten.

Starker Satz!
So habe ich das bisher noch nie gesehen, aber es stimmt. Wir haben seit drei Jahren eine On/Off beziehung, immer bin ich schuld, dass sie sich zurückzieht, wütend zum Teil, oft mit dem Hinweis, dass es keinen Sinn hätte mit uns usw. Und dann beginnt irgendwann der Dialog wieder, wo sie nach 10 Wochen enttäuscht ist, dass es mir gut geht und sie nicht richtig schlafen kann. Ihre Eifersucht auf meine Leichtigkeit, die ich mir in den 10 Wochen "durch die Hölle gehen" erarbeitet habe, triggert sie wieder ins On.

Aber voran kommen tun wir in keinster Weise. Es ist auch kein wirkliches Vertrauensverhältnis da. Dennoch verspüre ich zunehmend tiefere Gefühle zu ihr, die ich so noch bei keinem Langzeitpartner in der Vergangenheit hatte. Aber ein Weiterkommen? Nein, davon ist nichts in Sicht. Zusammenziehen oder ähnliches, wie gemeinsame Wochenende oder so, das ist ganz weit weg. Meist geht es nach zwei, drei Wochenenden sowieso wieder ins Off, da die Gefahr besteht, es könnte sich Ernsthaftigkeit etablieren und sie plötzlich, ohne es bemerkt zu haben, zu sehr involviert ist. Nein, ein Vorankommen gibt es da wirklich nciht. Ein ständiges Am Anfag Stehen oder im Rausch auf der Stelle treten ist das. Deshalb ist es wohl auch meist so intensiv.

Zitat von nichtmeinewelt

Aber voran kommen tun wir in keinster Weise. Es ist auch kein wirkliches Vertrauensverhältnis da. Dennoch verspüre ich zunehmend tiefere Gefühle zu ihr, die ich so noch bei keinem Langzeitpartner in der Vergangenheit hatte.

So geht es mir ähnlich während diesen Off wo ich an mir gearbeitet habe und ihn dabei immer mehr verstanden und seine Gefühle (Ängste) fühle, die mir so bekannt sind, die ich in der Vergangenheit durchgemacht habe, fühle ich mich immer mehr zu ihm hingezogen ja und sowas hatte ich bei keinen anderem Partner aus der Vergangenheit gehabt und mich nie beschäftigt habe wie bei ihm.

Zitat von nitamaus

So geht es mir ähnlich während diesen Off wo ich an mir gearbeitet habe und ihn dabei immer mehr verstanden und seine Gefühle (Ängste) fühle, die mir so bekannt sind, die ich in der Vergangenheit durchgemacht habe, fühle ich mich immer mehr zu ihm hingezogen ja und sowas hatte ich bei keinen anderem Partner aus der Vergangenheit gehabt und mich nie beschäftigt habe wie bei ihm.

Bei mir ging das so weit, dass ich, während unserer Offs sogar "gehalten" wurde. Schwer zu erklären. Immer, wenn ich beschloss, die inneren Verbindungen zu ihr zu kappen, passierte mir etwas (mit dem Auto in den Graben gerutscht etc.) und ich wusste, da gibt es eine Kraft, die will, dass ich das nicht tue.
Aus jetziger Sicht kann ich nur sagen, dass mein Lernprozess für mich persönlich da noch nicht abgeschlossen war. Nachdem ich meine VA erkannt und in den Griff bekam, gab es diese "Zeichen" nicht mehr.

Ich befinde mich derzeit im Off, habe aber viel weniger bis gar keine Entzugserscheinungen. Ihr Liebesentzug geht einfach so an mir vorbei, wo ich früher durch die Hölle gegangen bin. Auch spüre ich keine innere, verpflichtende Bindung mehr. Dennoch "weiß" ich, dass sich alles wiederholen kann, wenn ich nur brav meinen Part erfülle.

Es scheint, als ginge es nur darum, etwas zu lernen. Das, was ich in dieser Konstellation erkannt habe, konnte ich nur so erfahren. In solche Tiefen wäre ich wohl nicht anders hinein gekommen. Dafür bin ich ihr wirklich dankbar.

Zitat von nichtmeinewelt

Bei mir ging das so weit, dass ich, während unserer Offs sogar "gehalten" wurde. Schwer zu erklären. Immer, wenn ich beschloss, die inneren Verbindungen zu ihr zu kappen, passierte mir etwas (mit dem Auto in den Graben gerutscht etc.) und ich wusste, da gibt es eine Kraft, die will, dass ich das nicht tue.
Aus jetziger Sicht kann ich nur sagen, dass mein Lernprozess für mich persönlich da noch nicht abgeschlossen war. Nachdem ich meine VA erkannt und in den Griff bekam, gab es diese "Zeichen" nicht mehr.

Ich befinde mich derzeit im Off, habe aber viel weniger bis gar keine Entzugserscheinungen. Ihr Liebesentzug geht einfach so an mir vorbei, wo ich früher durch die Hölle gegangen bin. Auch spüre ich keine innere, verpflichtende Bindung mehr. Dennoch "weiß" ich, dass sich alles wiederholen kann, wenn ich nur brav meinen Part erfülle.

Es scheint, als ginge es nur darum, etwas zu lernen. Das, was ich in dieser Konstellation erkannt habe, konnte ich nur so erfahren. In solche Tiefen wäre ich wohl nicht anders hinein gekommen. Dafür bin ich ihr wirklich dankbar.

Das Gefühl von gehalten werden, hab ich auch gespürt, ich dachte, das darf doch nicht wahr sein ich soll loslassen und er läßt mich nicht, obwohl ich ihm gesagt habe.

Meine Lektionen hab ich durch und hab gemerkt, wenn ich mich rar mache oder nicht bis zuletzt irgendwo bleibe, das die Menschen freiwillig auf mich zukommen und mit mir gerne zusammen sind.

Am besten geht es mir, wenn ich unter die Leute gehe oder so einen Tag hatte, wie heute nonstop beschäftigt mit einigen Menschen zusammen gewesen und Spaß gehabt. Auch jetzt fühle ich mich sehr wohl.

Bei mir waren es immer mal die Totstellmechanismen, die sie angewandt hatte...
Längstes OFF waren drei Wochen, wenn ich da nicht mal was von mir aus geschrieben hätte (witzig, frech formuliert, ohne Druck, zumindest hatte ich das nicht als Druck empfunden),
wäre nie was von ihr aus gekommen...

Einzigstes mal war, wo ich baff war, es kam von ihr nach drei Tagen mal eine kurze Nachricht per WA.

Und letztens, hat sie sich auch wieder fast eine ganze Woche lang tot gestellt und nicht gemeldet.
Da habe ich dann eine Nachricht geschickt, und gefragt, warum sie sich nicht mehr meldet, ob ich denn was getan hätte.
Tenor war irgendwie Widerspruch: "nichts, aber... Tut mir leid, dass mit uns wird nichts." Daraufhin hatte ich quasi den Kontakt abgebrochen mit "Gut. Schade dass du immer wegläufst. Alles gute für die Zukunft!".

Mal sehen... jetzt ist schon viereinhalb Tage Ruhe.

Wie lange waren denn eure OFFs so? Kamen eure Ex-BAler irgendwann wieder angeschlappt oder waren sie ganz in der Versenkung verschwunden???
Man sagt doch auch hier oft, die kommen immer dann an, wenn man am wenigsten damit rechnet...

Mein Mann hat schon seit Beginn der Bezieung immer wieder so Phasen wo er von jetzt auf gleich nur noch das nötigste mit mir redet ein, zwei Tage. Also richtig mauert. Da spricht er mich selbst nur an, wenn es absolut nötig ist, keine körperliche Nähe. Fühlt sich dann auch immer an, als wäre er gerade auch gar nicht anwesend. Anfangs waren die Auslöser immer Trigger, die auf Verlustangst seinerseits basiert haben, mitterweile finde ich oft schon gar keinen Auslöser mehr...Da wir zusammen wohnen, taucht er nur innerlich ab, physisch ist er da. Schon seltsam...

Mein EX BA hat sich wochenlang nicht mehr gemeldet immer nach Treffen oder Chats, die ihm gefühlsmäßig nahe gingen. Oft sogar 6 Wochen am Stück. Das war ne unsagbare Qual jedesmal die Zeit auszusitzen ohne Kontakt und immer nach totaler Nähe (oft auch nach innigem Sex)....

Moin,
also ich habe in der 5 jährigen Beziehung verschiedene Formen des Abbruchs erlebt. Es ging von 100 auf Null binnen 24 Std (beim ersten Mal) bis zum Beenden der Beziehung (jetzt). Die Kontaktpausen gingen von 8 Wochen Nullkontakt, bis hin zu 1 Jahr mit immer mal wieder virtuell auftauchen und hintenrum in meinem Leben mitmischen. Sonst war es immer so, dass er nie klar Stellung bezog und es einfach laufen ließ. Dieses Mal hat er nach dem er sich wieder 4 Wochen "abgemeldet" hat, per Fb-Nachricht das Ganze beendet und das, nachdem er eine Woche vor dem "verschwinden" mir noch sagte, dass er bei seinem Hobby kürzer treten will, damit wir mehr Zeit haben. Das war für mich DAS ZEICHEN. Ich hatte nie darum gebeten und hätte ihn am liebsten angebrüllt: oh nein, tu das bitte nicht. Ich ahnte, dass ich das übel ausbaden muss. 3 Wochen später, also nach dem Beenden, erfuhr ich dann über fb, dass er im September wegen seines/unseres Hobbys in MEINE STADT kommt (wir hatten eine Fernbeziehung mit 300km Abstand und in 5 Jahren war er nur 3 x hier). Und ich wohne definitiv nicht in ner Weltstadt, in die man unbedingt kommen muss.
Spitze!! Naja, Grenzen erkennen und einhalten war noch nie seine Stärke!