Hallo Shinja,
willkommen auf dem Forum!
Es ehrt Dich, dass Du Deinen vermutlich abweisend-vermeidenden Liebsten verstehen und unterstützen möchtest und nach Möglichkeiten suchst, Dich mitzuteilen und eine Brücke zu bauen. Das Problem der fehlenden/defekten Kommunikation auf emotionaler Ebene besteht aber unabhängig vom gewählten Medium und vor allem nicht bei Dir, sondern bei ihm.
Ich habe meinem Stachelschwein auch mal Briefe geschrieben - ein großer Fehler. Zum Einen habe ich keine Antwort bekommen, zum Anderen hat er mir Inhalte daraus noch Jahre später zum Vorwurf gemacht oder verbindlich eingefordert, ohne dass wir tatsächlich darüber geredet hätten. Ob und was die Briefe bewirkt haben, blieb unter dem Stachelschwein-Schutzpanzer verborgen. Die Kommunikation verändert hat es nicht, weil die zugrundeliegenden Probleme nicht betrachtet werden konnten. (Die Schutzmechanismen und daraus resultierenden Gewohnheiten von Bindungsvermeidern sind automatisiert und unterbewusst gesteuert, weswegen sie sich nicht mal eben ändern können. Auch die Selbstreflektion fällt dadurch besonders schwer, weil nicht der Kopf, sondern der Körper reagiert und das Bewusstsein das gar nicht richtig wahrnimmt.)
Versuchen kannst Du es natürlich. Jeder ist anders, und vielleicht hilft es Euch, einen besseren Zugang zueinander zu finden. So wie Du Deinen Partner bzw. Eure Beziehung beschreibst, klingt der leider wie ein besonders schwerer Fall.
Diese Themen gehören eigentlich in professionelle Hände. Aus meiner Erfahrung kann man jemandem mit Bindungsproblemen als Partner nicht wirklich helfen. (Man ist als Trigger-Auslöser immer in der Schusslinie, da die Psyche von Bindungsängstlichen Beziehungen/Liebe/Zuwendung mit Gefahr/Bedrohung/Stress verknüpft hat und dadurch automatisch die innere Abwehr aktiviert wird.)
Liebe Grüße,
Wurmi