Hi,
hat sich schon mal jemand so richtig mit dem Thema befasst? Was heißt es denn eigentlich "Ich arbeite an mir selbst"?
Ich habe nach meiner Trennung von meinem Mann angefangen mal zu schauen, was mich eigentlich schon wieder dazu veranlasst hat, in einer für mich eher schädlichen, als bereichernden Beziehung zu bleiben. Dazu hab ich auch wieder angefangen zu lesen. Unter anderem "Wenn Frauen zu sehr lieben", was ich für ein sehr, sehr gutes Buch halte. Die beiden Stahl - Bücher "Das Kind in dir muss Heimat finden" und "Jeder ist beziehungsfähig", liegen hier auch noch....
Ich hab ja schon länger, auch in früheren Beziehungen immer wieder Ähnlichkeiten mit Verhaltensweisen meiner Erzeuger entdeckt, die ich in Beziehungen immer wiederhole. Bei mir fällt auf, es sind immer Männer, die emotional nicht verfügbar sind, - alle mir mit der ganzen Palette an Ablehnung immer und immer wieder beweisen, das ich und meine Bedürfnisse nicht wichtig sind.
Genau wie bei meiner Erzeugerin auch, sind die immer auf eine Art und Weise nicht verfügbar, haben immer besseres zu tun, haben andere Prioritäten als ihre Zeit mit mir zu verbringen, behandeln mich respektlos, interessieren sich Null und nicht für mich als Person, meine Wünsche, Träume, Ziele - die absoluten Egomanen.
Ich weiß auch, dass ich solche Beziehungen immer ewig nicht abbrechen kann, weil auch das eines meiner Muster ist - kämpfen bis zum bitteren Ende, die "Geschichte" doch noch zum Guten wenden, insgeheim beweisen, dass ich doch liebenswert bin usw. Auch jetzt stelle ich einmal mehr fest, dass ich gar keine Liebesgefühle mehr empfinde für meinen Noch - Mann, das mich nur der ewig schmerzhafte Kampf noch gehalten und immer wieder die 10001 Chance gegeben hat.
Und das mich jetzt eine unfassbar schmerzhafte Leere erfasst hat, die mal mehr, mal weniger heftig an die Oberfläche kommt. Diese hab ich ja schon die letzten Jahre immer wieder gespürt ( weil ich ja eben auch oft alleine gelassen wurde von meinem Partner, eben wie damals immer von meiner Mutter auch, ein toller Trigger). Wenn ich so ne Phase hab, dann fühle ich mich wirklich hoffnungslos gefangen in mir selbst, sehe irgendwie keine Chance, das ich mein Beziehungsverhalten jemals zum Guten wenden kann, weil ich ja immer nur solche Männer überhaupt interessant finde, die unter Garantie wieder so richtig meine Muster erfüllen. Und ja, auch mein Mann hat die vom ersten Tag an erfüllt und zwar schon, BEVOR wir uns das erste Mal überhaupt getroffen hatten! Ich kann mich noch gut erinnern, das wir uns am Tag des ersten Treffens am Abend treffen wollten. Er hat sich ewig nicht gemeldet. Am Ende kam dann raus, das er schon bei seinem Kumpel beim gemeinsamen Bier trinken aufgeschlagen ist und der Meinung war, dass ich ja noch danach an die Reihe kommen könnte ( ja genau, weil ich mich ja mit einem wildfremden, dann schon angetrunkenen Typen am späten Abend zum DVD schauen treffen würde! Ganz so blöd bin ich dann doch nicht) - er fand das jetzt gar nicht so wild, das ich da - wie ich finde zu Recht wütend war und ihn hab erst Mal nicht mehr treffen wollen an diesem Tag. Am nächsten Tag hat er mich dann allerdings überzeugt, ihn doch noch zu treffen...Wahrscheinlich wäre das schon der Punkt gewesen sich selbst zu sagen, dass man das besser lässt - aber weil die Wochen davor mit dem vielen Schreiben sonst gepasst haben, hab ich das nicht so eng gesehen...
Aber genau auf diesen TRIGGER bin ich damals schon angesprungen, denn das war schon exakt die Verhaltensweise meiner MUTTER! Auch das ständige, nach einer Woche nicht sehen nach Hause kommen und direkt zu den Kumpels verschwinden, anstatt sich um die eigene Frau zu kümmern, bzw einfach aus eigenem Wunsch Zeit mit ihr verbringen zu wollen, weil er sie ne Woche nicht gesehen hat, passte prima in dieses Muster. Exakt meine Mutter. Ich war nie wichtig für sie und das hat sie mich immer genau so (und schlimmer) spüren lassen. Je mehr ich das ganze die letzten Wochen genau beleuchtet habe, je mehr muss ich mir eingestehen, das diese Ehe vom ersten Tag an zum scheitern verurteilt gewesen sein muss. Ein Muster nach dem anderen wurde perfekt bedient - die ganzen Qualen meiner Kindheit, die Einsamkeit, die Leere, die Schmerzen. - ich hab sie mit ihm alle nochmal durchgemacht. Immer und immer wieder....
Und nachdem ich gerade schon seit Wochen krankgeschrieben bin ( auch das ist für mich ein Trigger, den ich war bei meiner Mutter ja nie krank, sonst hab ich nicht in ihre bequeme Welt gepasst) und letztens ins MRT musste, was mich ganz, ganz, ganz übel getriggert hat und ich fast die Untersuchung abgebrochen hätte ( die Kurzfassung: Ich bin als Kind mal mit Verdacht auf knöcherne Schädelverletzung bzw Hirnblutung aufgrunddessen ins MRT geschickt worden, - meine Erzeugerin hat mich mit den Worten "Ruf an wenn du fertig bist" abgestellt und ist verschwunden) wurde mir dann klar, dass ich dringend an diesen Geschichten arbeiten muss, denn sonst ziehe ich mir für den Rest meines Lebens, emotional behinderte Männer in mein Leben und leide genauso wie die letzten 20 Jahre ( eigentlich schon seit dem ersten Mal Verliebtsein) unter genau diesen roten Fäden....
Die Frage ist, wenn man seine Muster erkennt, wie kann man sie verändern? Mir ist das alles ja vollkommen bewusst, aber wie weiter?!
Arbeitet jemand von euch ebenso gerade an den eigenen Glaubenssätzen, dem inneren Kind etc?