Das innere Kind / Arbeit an sich selbst

  • Hi,


    hat sich schon mal jemand so richtig mit dem Thema befasst? Was heißt es denn eigentlich "Ich arbeite an mir selbst"?

    Ich habe nach meiner Trennung von meinem Mann angefangen mal zu schauen, was mich eigentlich schon wieder dazu veranlasst hat, in einer für mich eher schädlichen, als bereichernden Beziehung zu bleiben. Dazu hab ich auch wieder angefangen zu lesen. Unter anderem "Wenn Frauen zu sehr lieben", was ich für ein sehr, sehr gutes Buch halte. Die beiden Stahl - Bücher "Das Kind in dir muss Heimat finden" und "Jeder ist beziehungsfähig", liegen hier auch noch....


    Ich hab ja schon länger, auch in früheren Beziehungen immer wieder Ähnlichkeiten mit Verhaltensweisen meiner Erzeuger entdeckt, die ich in Beziehungen immer wiederhole. Bei mir fällt auf, es sind immer Männer, die emotional nicht verfügbar sind, - alle mir mit der ganzen Palette an Ablehnung immer und immer wieder beweisen, das ich und meine Bedürfnisse nicht wichtig sind.

    Genau wie bei meiner Erzeugerin auch, sind die immer auf eine Art und Weise nicht verfügbar, haben immer besseres zu tun, haben andere Prioritäten als ihre Zeit mit mir zu verbringen, behandeln mich respektlos, interessieren sich Null und nicht für mich als Person, meine Wünsche, Träume, Ziele - die absoluten Egomanen.


    Ich weiß auch, dass ich solche Beziehungen immer ewig nicht abbrechen kann, weil auch das eines meiner Muster ist - kämpfen bis zum bitteren Ende, die "Geschichte" doch noch zum Guten wenden, insgeheim beweisen, dass ich doch liebenswert bin usw. Auch jetzt stelle ich einmal mehr fest, dass ich gar keine Liebesgefühle mehr empfinde für meinen Noch - Mann, das mich nur der ewig schmerzhafte Kampf noch gehalten und immer wieder die 10001 Chance gegeben hat.


    Und das mich jetzt eine unfassbar schmerzhafte Leere erfasst hat, die mal mehr, mal weniger heftig an die Oberfläche kommt. Diese hab ich ja schon die letzten Jahre immer wieder gespürt ( weil ich ja eben auch oft alleine gelassen wurde von meinem Partner, eben wie damals immer von meiner Mutter auch, ein toller Trigger). Wenn ich so ne Phase hab, dann fühle ich mich wirklich hoffnungslos gefangen in mir selbst, sehe irgendwie keine Chance, das ich mein Beziehungsverhalten jemals zum Guten wenden kann, weil ich ja immer nur solche Männer überhaupt interessant finde, die unter Garantie wieder so richtig meine Muster erfüllen. Und ja, auch mein Mann hat die vom ersten Tag an erfüllt und zwar schon, BEVOR wir uns das erste Mal überhaupt getroffen hatten! Ich kann mich noch gut erinnern, das wir uns am Tag des ersten Treffens am Abend treffen wollten. Er hat sich ewig nicht gemeldet. Am Ende kam dann raus, das er schon bei seinem Kumpel beim gemeinsamen Bier trinken aufgeschlagen ist und der Meinung war, dass ich ja noch danach an die Reihe kommen könnte ( ja genau, weil ich mich ja mit einem wildfremden, dann schon angetrunkenen Typen am späten Abend zum DVD schauen treffen würde! Ganz so blöd bin ich dann doch nicht) - er fand das jetzt gar nicht so wild, das ich da - wie ich finde zu Recht wütend war und ihn hab erst Mal nicht mehr treffen wollen an diesem Tag. Am nächsten Tag hat er mich dann allerdings überzeugt, ihn doch noch zu treffen...Wahrscheinlich wäre das schon der Punkt gewesen sich selbst zu sagen, dass man das besser lässt - aber weil die Wochen davor mit dem vielen Schreiben sonst gepasst haben, hab ich das nicht so eng gesehen...


    Aber genau auf diesen TRIGGER bin ich damals schon angesprungen, denn das war schon exakt die Verhaltensweise meiner MUTTER! Auch das ständige, nach einer Woche nicht sehen nach Hause kommen und direkt zu den Kumpels verschwinden, anstatt sich um die eigene Frau zu kümmern, bzw einfach aus eigenem Wunsch Zeit mit ihr verbringen zu wollen, weil er sie ne Woche nicht gesehen hat, passte prima in dieses Muster. Exakt meine Mutter. Ich war nie wichtig für sie und das hat sie mich immer genau so (und schlimmer) spüren lassen. Je mehr ich das ganze die letzten Wochen genau beleuchtet habe, je mehr muss ich mir eingestehen, das diese Ehe vom ersten Tag an zum scheitern verurteilt gewesen sein muss. Ein Muster nach dem anderen wurde perfekt bedient - die ganzen Qualen meiner Kindheit, die Einsamkeit, die Leere, die Schmerzen. - ich hab sie mit ihm alle nochmal durchgemacht. Immer und immer wieder....:pale:


    Und nachdem ich gerade schon seit Wochen krankgeschrieben bin ( auch das ist für mich ein Trigger, den ich war bei meiner Mutter ja nie krank, sonst hab ich nicht in ihre bequeme Welt gepasst) und letztens ins MRT musste, was mich ganz, ganz, ganz übel getriggert hat und ich fast die Untersuchung abgebrochen hätte ( die Kurzfassung: Ich bin als Kind mal mit Verdacht auf knöcherne Schädelverletzung bzw Hirnblutung aufgrunddessen ins MRT geschickt worden, - meine Erzeugerin hat mich mit den Worten "Ruf an wenn du fertig bist" abgestellt und ist verschwunden) wurde mir dann klar, dass ich dringend an diesen Geschichten arbeiten muss, denn sonst ziehe ich mir für den Rest meines Lebens, emotional behinderte Männer in mein Leben und leide genauso wie die letzten 20 Jahre ( eigentlich schon seit dem ersten Mal Verliebtsein) unter genau diesen roten Fäden....


    Die Frage ist, wenn man seine Muster erkennt, wie kann man sie verändern? Mir ist das alles ja vollkommen bewusst, aber wie weiter?!


    Arbeitet jemand von euch ebenso gerade an den eigenen Glaubenssätzen, dem inneren Kind etc? :flower:

  • Ja und wie! Ich schreibe dir auch noch ausführlich dazu, wollte aber jetzt schon mal nen fixen Post dazu hier lassen. Ich schreibe dir die Tage ausführliche Beispiele aus meinem Leben dazu, manche kann man aber auch aus meinen Posts lesen die ich anderen dalassen. Drücker an dich!

  • Also nur mit dem Fokus auf Liebesbeziehungen geht es nicht, so zumindest habe ich das für mich erkannt. Ich bin nun seit einem Jahr in Datepause (auch keine Flirts, Chats, keine Datingapps, keine Küssen, nix), weil ich erst mal Pause machen und an mir arbeiten wollte. Du weißt ja ich habe viel Therapie gemacht. mache die noch immer, etc. Da habe ich verschiedene Sachen erkannt, zu viel um es hier schnell mal aufzuschreiben, aber wir können gerne nach und nach dazu kommen. Wenn dieser Thread länger aktiv sein sollte können wir wirklich alle Arten auf die ich an mir arbeite ansprechen, aber du kannst auch viel aus meinen Posts hier ziehen.


    Einmal führe ich sehr viele "Selbstgespräche" um alte Überzeugungen aufzuweichen, denn die erschaffen ja meine Realität maßgeblich mit. Wenn ich merke ich glaube wieder nicht krank sein zu dürfen (um dein Beispiel aufzugreifen), funktionieren zu müssen, dann entscheide ich mich bewusst dafür auch eine andere innere Stimme zu aktivieren, die mir Gegenargumente aufsagt, siehe auch einer meiner Posts von heute. Auch ich habe gelernt keine Mühe und Umstände machen zu dürfen, dazu gehört auch anderen nicht zuzumuten dass ich krank bin. Dann sage ich mir bewusst selbst: Doch, ich gestehe anderen zu in Würde krank sein zu dürfen und in dieser Zeit nicht leisten zu müssen und das gleiche Recht gilt für mich. Ich bin es wert und mir wichtig genug mir zu zugestehen, dass "weniger" noch immer mehr als genug ist. Außerdem muss ich gar nichts tun, ich kann mich freiwillig entscheiden Dinge zu tun oder auch nicht. Es ist okay, wenn deswegen andere (z.B. auch Hund, Pferd, Kind) zurückstehen müssen, jeder ist mal dran. Mir hilft es dann auch mir die Person vorzustellen die ich gerne wäre und mir zu überlegen was die nun täte. Wie sieht die aus wenn sie sich krank noch krumlegt und abrackert und wie sieht sie aus wenn sie sich stattdessen was gutes zu Essen und ein Nickerchen und eine schönes Gammeloutfit gönnt? Und was von diesen Bildern will ich ausfüllen.


    Und bei deinem Mann wäre es tatsächlich ein Killer gewesen so an das erste Date heranzugehen. Vermutlich für JEDEN Menschen, ich habe noch niemanden getroffen der so eine lieblose Art attraktiv gefunden hätte. Jeder will umworben werden und dazu gehört echt nicht viel. Deswegen hättest du das Kennenlernen nicht ganz einstellen müssen, aber einfach ruhig, nicht mal unbedingt superwütend sagen "das habe ich mir anders vorgestellt" und dich erst mal zurück ziehen. Nicht aus Berechnung um sich interessant zu machen, sondern weil in deinen Augen seine Einstellung grundsätzlich nicht zu deiner passt. Und vielleicht mit dem Kennenlernen erst weitermachen wenn es sich wieder stimmig anfühlt. Da spielt es dann auch keine Rolle wie er das sieht, weil es einfach nicht zur deinen Vorstellungen passt. Und wenn das noch mal vorkommt wirklich Trennungskompetenz an den Tag legen (das ist schwerer als sich das so liest) und das Kennenlernen beenden oder damit leben dass das nun zu deiner Beziehung gehört. Selbstverantwortlich und nicht darauf warten dass der andere sich ändert. Auch da wieder die Lea, die du gerne sein willst innerlich befragen: Wie würde die das finden?


    Der Hemschi hat neulich mal was sich sehr wahr anfühlendes gesagt: Er als er noch von Ängsten wie Verlustangst getrieben war war nicht wirklich er selbst/authentisch, weil die Angst zu viel bestimmt hat. Das fühle ich bei mir auch so. Die Frau die du ohne diese Ängste wärst innerlich Gestalt annehmen lassen, ganz detailliert vorstellen. Ggf. visualisieren wenn dir das hilft (malen, Collage machen, wasauchimmer). Erinnerungshilfen in deinem Alltag anbringen (Hintergrundbild Handy, Postkarte, das geht auch unauffällig). Und die immer wieder "channeln".


    Wenn aus deinem Inneren Einwände kommen, die deine Veränderung blockieren - immer wieder sanft dagegen reden, aber mit Liebe. Also wenn es heißt

    -> "Ich muss doch arbeiten gehen" sagt die andere Instanz in dir "Jaja, das ist natürlich wichtig und ich gehe ja auch immer pflichtbewusst arbeiten, aber nun muss ich mich erst mal GRÜNDLICH um mich selbst kümmern, ehe ich was verschleppe. So wie man sich auch zuerst die Sauerstoffmaske aufsetzt. Umso schneller bin ich doch wieder im Einsatz und die Welt dreht sich auch ohne mich weiter, die kommen doch auch alle wunderbar einen Moment ohne mich klar und wenn nicht, dann stimmt was grundsätzlich nicht. Krankheit gehört zum Leben und in allen Kulturen wird Kranken Schonung zugestanden und darum ist für mich nun Schonung angesagt. Ich mache mir nun erst mal nen schönen Tee und dann sehen wir weiter." (oder was sich eben für dich überzeugend anhört)

    -> "wenn ich den Mann ablehne treffe ich vielleicht nicht so schnell einen anderen". sagt die andere Instanz in dir "Ich treffe jetzt noch keine endgültige Entscheidung, sondern sage erst mal klar dass mir das nicht gefällt und warte in Ruhe ab was dann passiert. Und da nehme ich mir auch Zeit genau hinzuschauen wie es nun von hier an weitergeht. Lieber jetzt ein bißchen abwarten und genau hinschauen, als viel Zeit mit dem falschen Menschen verbringen. So sorge ich am besten für mich selbst und auch für meine Mitmenschen. Ich konzentriere mich nun erst mal wieder auf mich selbst."


    Dies mal zum Anfang, aber am besten du nennst Beispiele wie mit der Krankheit, da kann ich am besten drauf antworten.

  • Danke, dass du mich an deinen Erfahrungen teilhaben lässt :)


    Ich hab mich so oft einfach nicht im Griff mit meiner Denkweise ( vor allem auch vor meiner Regel, ganz, ganz, ganz schlimm!) da mach ich mich so oft so hart fertig und weiß das auch ;(


    Das mit dem Kranksein ist ein sehr gutes Beispiel. Ich hab Blut und Wasser geschwitzt, hatte Angst um meinen Job ( du weißt ja, dass ich gerade mitten ein einer Ausbildung bin, die meine Arbeitsstelle als Weiterbildung laufen lässt und ich daher den vollen Lohn bekomme und kein Ausbildungsgehalt) und hab ein ultraschlechtes Gewissen meinen Kollegen gegenüber, weil ich weiß, dass die jetzt alle über Wochen für mich einspringen müssen. Ich hab erst Mal einige Wochen gebraucht, bis ich überhaupt zum Arzt gegangen bin ( hab also schon unter Schmerzen gearbeitet) und als dann klar war, dass das eine langwierige Geschichte sein wird, war es dann ganz vorbei. Ich hab mir dann irgendwann gesagt, das ich es jetzt eh nicht mehr ändern kann und das ich jetzt eines nach dem anderen mache. Also hab ich zuerst mit den Ärzten gesprochen, wie lange der Ausfall sein wird ( leider wirklich lange, werde nächsten Monat auch operiert) , dann hab ich meine Klassenlehrerin angerufen, die mir dann gesagt hat, ich müsse mir überhaupt keine Sorgen machen, ich bin eine der besten Schüler und in dem Fall kriege ich eine Sonderregelung, das ich die verpassten Praxisstunden NACH dem Examen nacharbeiten darf und ich somit jetzt erst Mal meinen Fokus auf meine Gesundheit richten soll, denn nur so kann ich auch anderen eine Hilfe sein.... Okay, also nach dem Gespräch bin ich ne Runde mit dem Hund gelaufen, wissend, dass ich das jetzt noch meiner Chefin beibringen muss....mein Gefühl ging über "totale Angst", bis zur "das wird schon gut gehen" immer hin und her....dann hab ich angerufen ... Chefin gerade in einer Besprechung, soll in 30 min noch mal anrufen...Die 30 Min wurden dann 60 Min, weil ich erst Mal meine Angst nochmal anzurufen wieder in den Griff kriegen musste....


    Gespräch mit meiner Chefin war absolut TIPTOP! Die hat mir in etwas das selbe gesagt, wie schon meine Lehrerin und das ich mir überhaupt keine Sorgen machen muss um meinen Job, eher das sie schon Angst hatte, ich würde jetzt die Weiterbildung abbrechen, was sie gar nicht so einfach zugelassen hätte und das ich das auf jeden Fall machen lassen soll ( die OP) auch mit der Gefahr, dass es dann länger dauert, bis ich wieder fit bin - zur Not besteht immer noch die Möglichkeit das Jahr komplett zu wiederholen zB. Und das ich mich doch immer mal melden soll, das Team würde sich freuen, von mir zu hören =O


    So nun, jetzt war ich echt platt. Die eine sagt mir "Eine der besten Schüler", die andere hatte Angst, das ICH kündige, weil sie viel von mir hält- BEIDE befürworten ganz klar, dass ich nach MIR SELBST schauen soll und das wir für alles eine Lösung dann finden. Beide Reaktionen waren also ganz weit davon entfernt davon, was ich über mich selbst dachte! Ich hatte nämlich Angst, dass ich jetzt verliere was mir wichtig ist ( ich liebe meinen Job, wirklich und ganz ehrlich! Und meine Kollegen, mein Team), das man von mir denken würde, ich wäre nur faul und hätte keinen Bock zu arbeiten, das sie jetzt sauer auf mich sind, weil sie wegen mir mehr arbeiten müssen usw. Gleichzeitig wurde wieder die Stimme in mir laut "Du kriegst echt gar nix geschissen, schaffst es nicht ein einziges Mal auch was durchzuziehen, du wirst wieder auf ganzer Linie versagen" und so Dinge....


    Ich kann auch positiv von und über mich denken, aber oft hält es nicht lange...Ich bin gerade ungemein sensibel und nahe am Wasser gebaut, hat totale Ängste verschiedenster Art...:frucht:


    Auch die bevorstehende Operation. Das macht mich fertig. Ich werde ne Vollnarkose kriegen und ich hatte noch nie eine. Da ich aber ne Medikamenten Phobie habe, ist das für mich der absolute Horrortrip und ich mach mich natürlich kaputt damit. Statt die Angst anzunehmen und zu erlauben ( ich meine, so ganz ohne Muffen, ziehen andere so ne OP wohl auch nicht durch), halte ich mich wieder für einen schwachen Menschen, der sich vor Angst in die Hosen macht und sich damit wieder "klein" und unfähig fühlt. Noch ausgelieferter, als bei der OP dann ohnehin schon...


    Ganz präsent ist auch gerade die Angst, ich könnte nie mehr einen Menschen finden, der wirklich zu mir passt und eine erfüllende Beziehung führen.

    Gerade wenn man in meiner Lage ist und Dinge anstehen, bei denen man Unterstützung brauchen würde, ( auch im Alltag) fällt einem dann noch schmerzlicher auf, wie beschissen es sein kann, immer alleine zu sein mit allem....


    Mich stören diese angstmachenden Gedanken ungemein...Ich hab nen ganz heftigen inneren Kritiker, der mir immer erzählen will, das ich nix tauge. Ich brauche nur in Spiegel schauen, sehe ich ne um Jahre gealterte, fett gewordene Frau - keine gute Wahl für nen Mann ;(||

    Dann gibt es wieder die andere Seite, wo ich mich auch ganz okay finde - vor allem dann, wenn ich was "leiste" ich das Gefühl habe, das ich was sinnvolles getan habe - entsprechend beschissen gerade die Tatsache, das ich gezwungen bin, viel alleine zu Hause rumzuhocken, was dem allem nicht gerade förderlich ist.....Ich trigger mich so oft selbst nur mit blöden Gedanken....


    PS: Bist du im Stammgastforum oder bei den Tagebüchern? Ich merke gerade, dass ich für einen öffentlichen Bereich schon wieder zu viel privates mit Widererkennungswert preisgeben muss und würde das Thema gerne in einen geschützten Bereich verschieben...

  • PS.: Dazu sagen muss ich jetzt an der Stelle, das ich zu nix und niemanden so derart hart ins Gericht gehen würde, wie mit mir oft. Ich arbeite in einem ganz empfindlichen Bereich, mit 100 % hilfsbedürftigen Menschen, trockne Tränen, habe mit "Schwächen" (Pflegegrad 4-5 ) jeder Art zu tun und begleite Menschen in den Tod. Und ich mache es an meinem Arbeitsplatz mit absoluter Hingabe und Fürsorge. Wie ich mit mir selbst umgehe, passt überhaupt nicht zu mir und meinem Umgang mit anderen ;(

  • Wenn du verschieben kannst, wäre mir das auch sehr recht :) Hier ist es nämlich sehr öffentlich weil man nicht mal angemeldet sein muss. Stammgast bin ich glaube nicht mehr, zumindest nicht mit diesem Account. Kannst du mich da reinpacken? Dort bekommst du aber def. weniger antworten. Vielleicht ein Mittelding?


    Also liebe Lea, sich selbst und seine Muster zu verändern geht halt nicht mal eben so, ich denke das ist ein lebenslanger Prozess, aber jeder Schritt tut gut, also los :) Ich mache das nun elf Jahr und du doch auch. Nun eben das nächste Level.


    Praktische Lösungen: Lass dir Beruhigungstropfen für die Zeit vor der OP geben und sprich das ab. Ich habe auch ein OP-Trauma, du musst da nicht aus eigenen Kräften durch. Sag dem Team auch Bescheid dass du nen Horror hast, das hören die doch ständig.


    Ich hab mich so oft einfach nicht im Griff mit meiner Denkweise ( vor allem auch vor meiner Regel, ganz, ganz, ganz schlimm!) da mach ich mich so oft so hart fertig und weiß das auch -> NOCH NICHT ;) Das sagst du dir nun jedes mal. Entweder du sagst dir gleich was Positiveres oder wenn das nicht geht, dann schwächst du ab mit NOCH NICHT. Du sollst dich auch gar nicht im Griff haben, du sollst liebevoll und verständnisvoll zu dir sein. Du bemerkst HEUTE negative Überzeugungen? Ok, dann sag dir: HEUTE stelle ich das fest, aber ich weiß ja schon, dass ich daran arbeiten will, also vielen dank, liebe alte Überzeugungen, ihr habt immer gut aufgepasst dass ich nicht enttäuscht werde, aber nun will ich mal was Neues versuchen, sonst wäre das Leben doch langweilig ;)


    Ich weiß das klingt alles immer so blöd, aber sei da ganz stur und hartnäckig an dir selbst. Es zieht nach und nach in dein Herz ein und dann lebt es sich echt viel schöner. Es reicht schon eine Miniveränderung in die neue Richtung, mehr musst du gar nicht von dir verlangen und mit jedem Tag summiert sich das.


    Gerade jetzt mit Lockdown und tralala, das ist doch eh ne Herausforderung für alle. Ich wünsche mir für dich dass du dich wertvoll findest wenn du bewusst nix leistest, das gehört zum Überlebenskoffer einfach dazu. Dass DA SEIN und DU SEIN reicht. Ist ne Aufgabe, gebe ich zu, aber wenn es dann ab und zu mal klappt ganz toll, versprochen. :)

    Denk immer dran - wenn du und ich das ausstrahlen dass wir immer alles tun und immer zuverlässig sind - wen ziehen wir damit an, wer findet das attraktiv weil er/sie besonders darauf angewiesen sind? Menschen die bewusst oder unbewusst solche Leute wählen. Kultivier mal deine anderen Seiten stärker, damit du mehr Optionen hast dich zu verhalten, das wird dir sehr gut tun. Also ich kann nur Werbung dafür machen. Es fängt damit an dass du es dir vorstellst. Geht durch deinen Tag und stell es dir vor wie du dich verhalten würdest wenn das schon so wäre. Nur so lange es dir Spaß macht, kann auch nur drei Mal am tag ein Moment sein.

  • Ich würd dich gerne ins Stammgastforum aufnehmen, weiß aber nicht wie - seit das Forum umgezogen ist, blick ich gar nichts mehr durch :P


    NOCH NICHT! Das passt ja zu meinem STOPP Schild :dank:

    Bei mir sind es oft so kleine Gedankensprünge aus dem Nichts raus. Ich laufe mit dem Hund zwischen den Häusern und denke "Boar, die haben alle ein schönes Eigenheim, waren halt nicht so ne Niete wie du, hättest deine Zeit nicht an irgendwelche blöden Kerle und deswegen in Klapsen mit Depressionen verschwendet, wärst heute auch schon weiter und würdest nicht in ner winzigen Mietwohnung leben, aus der man dich jederzeit entsorgen kann"...Oder "Ja, brauchst gar nicht jammern, wenn de weniger fressen würdest, wärst auch nicht so fett geworden und damit für die Kerle vielleicht auch interessant".

    Ich kann mich manchmal echt selbst nicht leiden für diese blöden Gedanken X(


    Ja, der Arzt hat auch direkt gesehen, das ich Panik hab, hab schon am Schreibtisch gezittert und war kaum noch in der Lage normal zu reden, als der mir erzählt hat, das er das in Vollnarkose machen will. Seine Worte "Das schaffen wir schon, keine Sorge!" ...:frucht: Ich werde das auch ausführlich mit dem Anästhesisten besprechen und hoffe, dass der mich auch noch ein bisschen beruhigen kann. Desweitern hab ich ich schon Rücksprache gehalten mit einer Freundin von mir, die Anästhesie - Krankenschwester ist und sie hat mir auch viele meiner Fragen im Vorfeld schon beantwortet und mich schon bisschen beruhigen können.


    Ich hab auch schon ein paar vermeintlich potenziell interessante Typen, die mich angeschrieben hatten direkt wieder laufen lassen. Bei Typ A merkte ich nach einiger Zeit während dem schreiben, dass er vieles an sich hat, das mir überhaupt nicht gefällt und über das ich nicht mehr drüber wegsehen würde, für keinen Kerl der Welt, damit fällt er für ein Treffen ohnehin direkt raus. Der Nächste hat sich dann nicht mehr gemeldet - Tschö mit Ö, ich laufe keinem mehr nach. Ich bin (schon sehr lange) in einer Community und wenn mir da schon die ersten Nachrichten nicht passen, nutze ich meine Zeit lieber anders, als mich da noch irgendwie reinzuhängen. Das ist echt fortschrittlich ^^

    Immerhin schon Mal ein kleiner Anfang, genau drauf zu achten, was man eigentlich selbst will und nicht, ob man vielleicht dem anderen gefallen könnte und wenn ja, was man dafür tun müsste....

  • Hab diesem Thread grade erst entdeckt und bin grade echt baff!


    @Lea: wenn du von deinen negativen Gedanken schreibst, erkenne ich mich derart gut wieder, dass es mir grade schon fast unheimlich ist


    @Ano: mal wieder Hut ab für deine Posts! Je mehr ich von dir lese, desto mehr könnte man meinen du hast für alles eine Lösung. WOW!


    Ich weiß nicht, ob ich hier viel Hilfe leisten kann, aber ich möchte das hier auf jeden Fall gerne weiter verfolgen!

  • Also ich habe auf keinen Fall eine Lösung für alles und ich habe genauso gute und schlechte Tage wie ihr und wenn ich getriggert bin glaube ich meinen eigenen Reden auch nicht mehr, aber ich teile gerne mit euch was ich dagegen mache (viel ist Zeug das ganz normal in Therapien vermittelt wird): Beispiel Trigger - ich versuche zu lernen die Trigger abzuwürgen um in meinem Lernfenster zu bleiben, mit verschiedenen Methoden von allen Seiten. Denn in dem Zustand der Angst kann ich auch keine guten Entscheidungen für mich treffen. Ich komme halt im Moment selten da rein, weil die größten Trigger in Liebesdingen lauern. Daher tat die Pause auch mal ganz gut um erst mal meine Energie bei mir zu behalten. Aber ich will und muss da auch wieder raus wenn der Frühling kommt.


    Und Lea, wenn man krank und im Lockdown ist ist keine Zeit seine Figur, Frisur oder seinen Glamour kritisch zu beäugen. So Gedanken hat an Scheisstagen doch echt jeder. Ich sitze auch manchmal da, schaue mich unter dem Vergrößerungsglas an, am besten vergleiche ich mich mit allen bei Insta und lauter son Quatsch. Du hast kein Eigenheim - dann musst du in Coronazeiten auch nicht um die Raten bangen. Du hast bissi zugelegt? Warte mal bis du wieder gesundheitlich fit bist und aus dem Lockdown raus, dann sehen wir weiter. Gab doch außer Futtern auch wenig Freuden in den letzten Wochen ;) Überleg lieber mal was du sportlich schon immer machen wolltest? Tanzkurs? Joggen? Schwimmen? Trailrunning? Stand-up-Paddling? Plogging? Wasserski? Ich habe früher nur aus Gesundheitsbewusstsein Sport gemacht, nun ist es meine Leidenschaft geworden, ich habe da eine Community, neue Freunde gefunden, wir planen Events... Mach in der Zeit jetzt lieber mal Pläne und informier dich schon mal.


    Außerdem sieht man an deinem Post dass du doch topkompetent bist, aber wir wollen eben mehr für uns und arbeiten dennoch weiter. Also ich fände einen Austausch über da WIE hier ganz toll und das hilft doch auch dabei zu bleiben wenn man sich gegenseitig berichtet.


    Vielleicht kann man den Thread wenigstens so einordnen dass man angemeldet sein muss um ihn zu lesen.

  • @Flog, ich freu mich wenn auch du uns an deinen Gedanken teilhaben lässt. Vielleicht lernen wir so von und miteinander diese Muster aufzulösen :)


    @Ano: typisch für mich hab ich jetzt deine Ideen gelesen und hatte direkt überall ein "Aber" und weißt du wieso? Weil ich mir ständig irgendwas vornehme und am Ende dann nichts davon wirklich durchziehe ( da kann ich mich dann gleich noch wegen fehlender Disziplin dran kriegen) :D


    Sportlich bin ich eigentlich Null, obwohl ich es gerne wäre. Mir fehlt dazu schlichtweg die Energie und im Normallfall auch die Zeit. Ich meine, ich laufe 9 Stunden am Tag durch die Flure, mobilisiere und transferiere Menschen ( das ist schon fast ein Fitnessprogramm hihi), danach renne ich mit meinem Hund durch den Wald, anschließend bin ich im Stall. Noch mehr kriege ich einfach auch nicht unter bei den Schichten. Aber mein Problem ist auch eher das Essverhalten ( ich denke, wenn ich nicht so viel Bewegung hätte, wäre ich längst ne Tonne, wie in diversen Büchern beschrieben, fülle ich nämlich gerne meinen Zuneigungshunger mit Kohlenhydraten ;( Und das ärgert mich, dass ich das nicht in den Griff kriege. Ich versuche seit 10 Jahren meine Figur wieder in den Griff zu kriegen und bin am Ende jedes Jahr noch fetter, des is bei mir also kein "Lockdown" Problem ( von dem merke ich ohnehin nichts, weil ich mit systemrelevantem Job, Hund und Pferd ohnehin den selben Alltag habe, wie zuvor), sondern eines mit mir selbst -Fehlende Disziplin und fehlendes Durchhaltevermögen....8o


    Meine Freundin ist Yoga- Lehrerin. Hab ich paar Mal gemacht, schon wieder keine Lust mehr und so ist es bei mir immer. Ich hab ein paar Monate Nordic Walking gemacht, das lässt sich mit Hund gut verbinden, bringt aber leider nix, wenn man sich danach wieder vollstopft. Und das gar nicht mal mit Mengen, sondern immer wieder über den Tag verteilt, das Falsche...


    Und auch da: Ich kenne das Muster, wann ich anfange zu essen,- tue es aber trotzdem und ärgere mich hinterher massiv über mich selbst. Ich hab zig Pläne gemacht, Listen, Ziele und an keines davon halte ich mich. Ich meine, ich hatte sehr viele Jahre genau das Gegenteil, war untergewichtig, weil ich nix mehr runtergekriegt habe, wenn es mir schlecht ging. In den Kliniken damals hab ich Essprotokolle geschrieben, um zu sehen wie sich Gefühle auf mein Essverhalten auswirken. Die liegen seit Silvester wieder hier, unangetastet :evil:


    Wenn du mir jetzt noch sagst, welches Forum geeignet wäre, wo man sich anmelden muss, dann kann ich verschieben ^^

    Ich sehe das wirklich nicht, im neuen Forum kriege ich regelmäßig die Krise, weil ich da überhaupt nicht mehr durchsteige und auch nicht mehr die selben Funktionen habe, als noch im Alten....

  • Es ist doch bekannt, dass man so suchtige Ersatzbefriedigungen nicht einfach mit Willenskraft abstellen kann. Sondern man muss an die Ursache, dann hört auch der (in deinem Fall) Futterdrang auf. Und ich will dir auch keinen Sport zum abnehmen empfehlen, sondern einen der dir Freude macht. Yoga hat dich einfach nicht eingefangen, sonst wärst du dauernd hin. Ich bin nun seit fast vier Wochen verletzt und mein Sport fehlt mir so sehr wie dir dein Hund fehlen würde. Sowas meine ich. Es muss auch kein Sport im Sinne von Kalorienvernichtung sein, sondern etwas das dir Freude macht und dafür findet man auch Zeit. Manche Leute spielen Leidenschaftlich Boule oder Badminton oder eine der neuen Trendsportarten (da verbinden welche Joggen mit der Beseitigung von Plastikmüll, ey für sowas liebe ich Menschen).


    Außerdem kann es etwas sein was entweder eh in deinen Alltag passt (Fahrradfahren? Joggen? Le Pacour mit Hund? Pferdeyoga? Ich phantasiere hier mal.)oder was du schon immer mal machen wolltest, aber dich nie gewagt hast (Breakdance? Zumba? Klettern? Boxen?), beides ist SEHR GUT geeignet dein Leben einfach insgesamt anzuheben. Hör auf das mit Disziplin regeln zu wollen, sondern fang bitte an die Freude zu suchen. Mit der Disziplin bedienst du doch irgendwie schon wieder dein Muster "ich muss - ich habs doch nicht gemacht - ich habe versagt". Und deine Frage war ja wie man davon weg kommt. Mit allen Kräften und in allen Lebenslagen :) Wen mit Plänen, Listen, Zielen - außer mit denen die dir Spaß machen. Wenn dich das beunruhigt, mach es als begrenzte "Challenge". Sag dir selbst es ist ein Experiment, dass du erst mal zehn Tage (oder was dir angenehm ist) machst und danach erst mal sacken lässt.


    Das mit dem Forum versuche ich mal rauszufinden, kümmere du dich mal um deinen Spaß und deine Lebensfreude und gar nicht so sehr um das Essen.

  • Ich glaube abgesehen von Stammgast/Tagebuch/Strategie, in die man eingeladen werden muss sind nur die Liebeskummerforen safe. Aber (jetzt kommt ein gutes ABER ;))


    Vielleicht sollten wir ein neues Unterforum aufmachen "Arbeit an sich selbst" oder so. Vielleicht ein schönerer Name. Dort versammeln sich die die konkret an sich arbeiten wollen und unabhängig von Liebe oder Liebeskummer an sich und ihrem gesamten Leben und ihren Beziehungen feilen wollen. Klar, alles so ein bißchen mit Bezug zur BA, aber wir wissen ja, dass Bindungsthemen sich durch alle Bereiche ziehen und dass man nicht nur an den Liebsbeziehungen ansetzen kann.


    Kannst du das machen?

  • Das mit dem neuen Forum klingt gut, finde ich. Die meisten alten Hasen nutzen ihren Thread ja auch meist ohne den BA, der sie damals hierher führte.


    Ich finde das Thema auf jeden Fall toll und werde mich ganz sicher beteiligen, sobald ich die Energie dafür habe. Derzeit ist leider nicht so viel übrig.

  • Bei diesem neuen Unterforum wäre ich auch dabei, ich lese hier gerade sehr gespannt mit und versuche mich auch zu beteiligen. Leider lese ich oft zwischen Tür und Angel und wenn ich dann später Zeit habe, kommen mir meine Gedanken im Vergleich zu dem Tollen was ihr schreibt, immer sehr trivial vor...

  • Ano, die Idee mit dem Spaß an der Sache ist prima! Wie komm ich eigentlich nicht selbst auf so was? :lol:


    Ich hatte gestern Besuch von einer lieben Freundin mit ihrer Tochter, ich hab sie ziemlich genau ein Jahr nicht mehr gesehen gehabt und wir haben mein Pferd gesattelt, ihre Kleine drauf gesetzt und sind mit Sack und Pack und beiden Hunden aufgebrochen zu einem super Winter Spaziergang bei strahlendem Sonnenschein und frischem Schnee. Nach einigen Stunden wieder zu Hause angekommen, klingelt mein Telefon. 3,5 Stunden mit einer weiteren Freundin geschnackt über Gott und die Welt.....Was soll ich sagen? Ich hab natürlich gestern nicht ständig gefuttert und hab es auch nicht vermisst :D


    Ich habe keine Rechte ein Unterforum zu eröffnen, wenn dann weiß ich nicht wo. Ich werde da mal Bianca kontaktieren, ob sie uns das machen würde :)

    Und ich freue mich auf viele Gleichgesinnte, die sich mit dran beteiligen möchten :)

  • Genau, das gibt es schon, so soll es gar nicht sein. Eher so ein Arbeitsstrang, also wie es ein Strategieforum gibt (auch wenn das stärker geschützt ist), aber eben für konkrete Strategien an sich zu arbeiten.


    imho können angemeldete User da gerne mitlesen und sich einklinken, aber Leute die nicht mal im Forum angemeldet sind wäre mir etwas unangenehm.