Weg vom Drama

  • PS: Ja mein inneres Kind ist und war sehr aktiv. Hab ich auch an vielen Glaubenssätzen in meinem Kopf gemerkt. Und das ich gerade wieder in einer mir nur zu gut vertrauten Situation stecke. Original meine Kindheit, einfach so fallengelassen und verlassen werden. Sich nicht einen Funken um mich scheren wie es mir geht. Kommt mir alles bekannt vor von meinen Erzeugern damals...


    Ich bin ja schon froh, das ich nicht mehr wie früher reagiere und ihm nachlaufe ohne Ende wie damals meiner Erzeugerin. Vor 15 Jahren oder so hätte ich ihn bombadiert mit Nachrichten, Briefen, Liebesbeweisen ( glaubt ihr gar nicht, was ich früher alles gemacht hab für Kerle, die es noch weniger Wert gewesen sind, als er gerade, Liebesbriefe im Radio vorlesen lassen, Herzchen ans Auto geklebt, Plakat aufgehängt, Freunde vorbeigeschickt zum "bequatschen", abnormal viele SMS damals noch usw)

    Bei ihm hab ich als er Schluss gemacht hat gesagt "Dann geh!" (den Zusatz: "In zwei Wochen stehst eh wieder vor meiner Türe" konnte ich mir allerdings nicht verkneifen in meiner Wut)...einen kurzen Moment als er seine Sachen gepackt hat, hab ich noch überlegt, ob ich ihn festhalten soll und bitten zu bleiben, hab es aber nicht getan....ich hab aus Wut dann die Türe hinter ihm zugeknallt.... ;( Fast zwei Wochen her und ich hab mich nur ein einziges Mal bei ihm gemeldet, als ich versehentlich ihm was geschickt habe, das eigentlich für meine Freundin gedacht war. Ansonsten Null...

  • Man hält niemanden fest und man rennt niemanden hinter. Kein Mensch hat es nötig, nach Aufmerksamkeit, Anerkennung und Liebe zu buhlen. Sobald ein Mensch das nötig hat, ist nicht mehr gewiss, ob es sich um eine gesunde Art von Liebe handelt. Und jede nicht gesunde Art von Liebe, hilft wiederum keinem Menschen.


    Jo - klingt nervig. Macht aber nichts.

    Weil isso!


    Trauer noch ein paar Tage. Und steh irgendwann demnächst auf. Erst dann kannst Du daran arbeiten, Schritt für Schritt wieder ins Leben zu finden. So lange Du in diesem Zustand verweilst, entscheidest Du Dich für die Traurigkeit. Was nicht grundsätzlich falsch ist.

    Darfst nur nicht aus den Augen verlieren, dass sich das von ganz allein nicht ändern wird. Sondern dass Du Dich bewusst dafür entscheiden musst.


    Und sollte es zum Abbruch kommen, brauchst Du auch dafür zusätzliche Kraft zur Verarbeitung.


    Eine Bekannte, die im jungen Alter an Krebs erkrankt ist, hat neulich gesagt, dass sie bereut, ihr halbes Leben lang Angst vor einer Krebserkrankung gehabt zu haben. Schlussendlich hätte sie das nicht vor der Erkrankung geschützt.

  • Ja das stimmt natürlich. Ist mir rational gesehen auch alles bewusst.


    Er hat sich gemeldet und gefragt ob er jetzt keine Antwort mehr bekommt. Er würde schon gerne wissen was nun Sache wäre....Es geht ihm also nur drum ob ich jetzt abtreibe, oder nicht. Traurig aber wahr. Keine Frage wie es mir geht, nichts.


    Ich habe ihm geschrieben, er sei gerade so gar nicht in der Position von mir irgendwelche Antworten zu wollen. Darauf kam dann von ihm nix mehr zurück. Aber so ne Antwort ist er von mir ja auch nicht gewohnt. Er hat wohl eher damit gerechnet, dass ich jetzt wieder die Verständnisvolle gebe, die ihm in den Arsch kriecht. Ich hätte gerne das Gesicht gesehen, als er das gelesen hat....



    PS: Alter, das ist so krass. Jetzt weiß ich es sicher, dass der ein BA ist ;( In seiner vorherigen Beziehung war er in der vertauschten Rolle. Jetzt erklärt sich auch was dem seine Zweifel immer auslösen. Dem fehlt das ganze Drama, dass er mit seiner Ex immer hatte, weil die sich nämlich auch nie so ganz auf ihn eingelassen hat. Die haben wohl sogar zusammen in seiner jetzigen Wohnung gewohnt ein paar Monate, sie war wohl aber kaum da, weil lieber noch bei den Eltern zu Hause und dann hat sie sich doch noch getrennt nach vier Jahren, weil nicht bereit...Oh man....Scheiße :shock: :frucht:


    Das erklärt echt schon wieder so vieles und auch seine panische Reaktion auf die Schwangerschaft. Mehr Nähe und Bindung kann es ja gar nicht mehr geben, als ein Kind zu kriegen.

  • An dir arbeiten kannst du auch ohne ihn und solltest es auch.

    Zitat

    Ich wünschte wir hätten noch eine Runde zusammen, weil ich jetzt total gewillt wäre meine eigenen Ängste anzugehen bei ihm.

    Ja, aber warum erst jetzt und warum bei ihm? Es geht doch um dich. Dass du entspannter leben kannst. Du kannst sofort loslegen, musst auf niemanden warten. Und solltest es auch nicht. Verwende deine Energie endlich für dich.

    Zitat

    Der muss ja Null und keine Gefühle für mich haben....

    Ich glaube auch das zwischen euch ist vorbei. Was ich noch immer nicht so ganz verstehe ist wieso er das Arschloch ist? Also er ist auch nicht der Heilige, versteh mich nicht falsch. Er ist einfach er und du bist du und ihr habt das zusammen gegen die Wand gefahren. So sieht es jedenfalls für mich aus.


    Aber reden wir jetzt nicht über ihn und wieviel Prozent Arschloch jetzt jeder in ihm sieht, das hilft dir ja nicht weiter.


    Lass uns lieber über dich sprechen. Du willst doch raus aus dem Dramazyklus. Das ist nun als Prio 1. Oder?

  • Ah Mist, ich hab das gerade edditiert, weil ich dachte es hat noch keiner gelesen ;(


    So einfach geht das nicht aus dem Drama, denn ich bin nun Mal noch immer von ihm schwanger. Da ist noch gar nichts geklärt.

    Und ich habe nun mit dem neuen Wissen auch das Gefühl, dass es zwischen uns auch noch nicht geklärt ist.

    Im übrigen hat er mich angelogen bei einer Sache und das habe ich gerade auch rausgefunden. Und ich frage mich warum und was er davon hatte...

    Den erkennt gerade keiner wieder. Noch nicht Mal die Leute, die ihn wirklich kennen....

  • Aus Drama kann man immer aussteigen, zumindest ein bißchen, nämlich an dem Part den man selbst in der Hand hat.


    Beispiel:

    - Du hättest ihm auch antworten können, dass du einfach grad nicht in der Lage bist eine Antwort zu formulieren und dich meldest wenn du soweit bist.

    - Als ich Dati nicht mehr vertrauen konnte, hätte ich auch Wut auf ihm abladen können. Aber ich habe ihm einfach nur gesagt was ich denke und darüber auch nicht diskutiert, auch nicht als er etwas gemein und stichelig wurde. Da war er auch plötzlich ein anderer.


    Ich finde es jetzt nicht grundsätzlich falsch Wut zu zeigen, aber wenn man die Regeln der effizienten Kommunikation befolgt, spart man jja auch selbst Energie und Drama. Und selbst wenn das nur ein mal von zehn Versuchen klappt ist das noch immer ein Erfolg für dich und bringt mehr Ruhe in dein Leben.


    Deswegen frage ich mich was die Prio 1 ist: Drama vermeiden? Zurückschlagen? Emotionen ausagieren? Ihn zurück gewinnen? Wenn du deine Top Prio klar vor Augen hast und stur danach handelst, dann wird sich nach und nach etwas verändern.

  • Im Prinzip würde ich ihn schon zurückwollen. ABER, ich denke das wir im Moment beide nicht in der Lage sind uns wie normale Leute zu unterhalten.

    Der ist volle Kanne getriggert und ich bin volle Kanne enttäuscht. Und auch echt geschockt, dass er tatsächlich ein BA ist. Schon wieder!!!


    Mich verletzt das ungemein, dass ich ein halbes Jahr mit einem Menschen zusammen war, dem mein Wohlbefinden immer wichtig gewesen ist und der mich jetzt a) in so einer Lage total fallenlässt, b) sich aktuell nur dafür interessiert wie er aus der Vater-Nummer rauskommt, c) nicht einmal gefragt hat, wie es MIR eigentlich geht und jetzt noch d) das er mich angelogen hat vor ein paar Tagen. Auf so was bin ich brutal allergisch!


    Ich wusste ja, dass in seiner Familie eine Hochzeit ansteht, wusste aber nicht genau wer heiratet und wann. Dann ändert er letzte Woche sein Profilbild, total edel angezogen mit seiner Schwester, sie einen roten Herzluftballon. Ich sofort gedacht "Aha, das war die besagte Hochzeit, wo ich mal in einem Gespräch was aufgeschnappt hatte. Ich wollte das meiner Freundin schicken das ich darüber enttäuscht bin, dass er mich auch dahin nicht mitgenommen hätte und hab es versehentlich ihm geschickt. "Hochzeit! Und mich hätte er wieder nicht mitgenommen"...da schreibt er mir zurück "Nee, nur Fotos gemacht für Mama"! Und gerade erfahre ich dass seine MUTTER geheiratet hat! Wieso lügt er mich an?!! Wenn ich es doch eh schon wieder gewusst habe, was da Phase ist?!


    Unsere Beziehung lief gerade gut, aber er hat darüber kein Wort verloren das sie heiratet. Weil er nicht beabsichtigt hat mich da mitzunehmen. Wie schon nicht zu seinem Geburtstag. Typisch BA! Und dann lügt er mich selbst dann noch an, als wir schon getrennt sind?!

  • Also….für mich wäre jetzt erstmal das Kind Prio 1.

    Nicht ich selber, nicht mein Partner, nicht die Beziehung.

    Alles 2. Geige.

    Ich würde das Kind auch nicht abhängig machen, ob ihr jetzt eine 2. Runde startet oder nicht.

    Aber das ist nur meine Meinung :-)


    So oder so fände ich es für eine 2. Runde zu früh.

    Dafür finde ich das alles noch viel zu gestrudelt und Inpuls-Gesteuert. Bzw. zu extrem im Muster.

    Ich könnte kaum auseinander halten, ob die Beziehung sinnvoll und überlegt in eine gesunde Bahn gebracht werden soll, oder einfach nur Verlustängste beruhigt werden.

    Beidseitig.


    Ich sehe auch ein wenig kritisch, dass du jetzt so in die Voll-Verantwortung kippst.

    Ich würde da vielleicht eher ein 50/50 Verhältnis sehen. Ihr habt bestimmt beide eure Anteile an der Situation.

    Und…wie gesagt… willst du einen Mann, der sofort abhaut, wenn es um Verantwortung geht?

    Ich fände es wirklich extrem wichtig, dass du zumindest ein Stück Abstand zu der Situation gewinnst. Und ich kann nur empfehlen, dass du versuchst dich gedanklich unabhängiger von ihm zu machen.


    Das was ich hier lese kippt wirklich in so eine existenzielle Verlustangst. Aber eben nicht deine Existenz, sondern die des Kindes?

    Wenn er zurück kommt, gibt es leben.

    Wenn er weg bleibt, gibt es tot.

    Zumindest liest sich das teilweise so.

    Das stelle ich mir für alle sehr sehr schwer vor.

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  • Eine zweite Runde könnte es zum jetzigen Zeitpunkt ohnehin nicht geben.

    Selbst wenn ich wollen würde, er ist so getriggert, der ist so dermaßen auf Abstand und Distanz, da kommt er so schnell auch gar nicht raus. Und das er noch angefangen hat mich anzulügen finde ich halt auch gar nicht fein.


    Ich muss aber sagen, dass ich mich tatsächlich fast schon ein bisschen erleichtert fühle seit ich mir sicher bin, dass er ein BA ist und nicht einfach nur ein Trottel. Damit weiß ich auch, dass mein Bauchgefühl doch noch funktioniert (das erste Mal ist das so richtig angesprungen, als er den Beziehungsstatus nicht ändern wollte und mir dann so eine Ausrede aufgetischt hat) und das ich mir das alles tatsächlich nicht eingebildet habe, was da zwischen uns war. Hätte es zwischen uns nämlich an für sich nicht gepasst (gefühlsmäßig), hätte er jetzt nicht so dermaßen abhauen müssen. Und für jemand, der eigentlich ein Haus bauen will und Familie gründen, ist diese Reaktion auf die Schwangerschaft ganz schön zu hart und panisch. Springt einen ja förmlich an das Ganze.


    Ich werde mich jetzt wieder mit Büchern bewaffnen, um mich selbst wieder stabil zu kriegen und dann sieht man mal weiter. Ich möchte ihm auch einen Brief schreiben. Erst Mal nur für mich selbst. Ob er ihn jemals zum lesen kriegen wird, weiß ich noch nicht. Aber es gibt einfach ein paar Dinge, die ich ihm sagen will und auch sagen muss. Ich kann das nicht unausgesprochen lassen. Mit ihm sprechen halte ich derzeit tatsächlich für keine gute Idee. Ich kenne ihn und ich weiß dass da nichts dabei rauskommt, weil er dafür viel zu verschlossen ist. (Selber Typ Mann, wie mein Noch- Mann, da konntest auch nicht ein sinnvolles Gespräch führen wenn es um Konflikte und Gefühle ging, da kriegt man als Antworten nur eisiges schweigen oder eine geballte Ladung mauern)


    An meinem Stand, dass ich dazu neige das Kind nicht zu bekommen, hat sich nichts verändert. Ich raste fast aus vor Angst bei dem Gedanken, das alles alleine schaffen zu müssen (und das selbst dann, wenn er sich besinnen würde, denn man weiß ja nie, wann er das nächste Mal weg wäre) und wenn ich in den Alleinerziehenden Foren so lese, mit was für Problemen die sich jahrelang mit ihren unfähigen Ex- Partnern (und stellenweise dann noch mit dem neuen Partner des Ex!) rumplagen müssen, betteln, Titel erwirken, Unterschriften einklagen, das Kind trösten, weil der Vater kein Bock hat zu kommen etc. da vergeht mir auch noch der letzte Rest Mut....

  • Wenn Dein Bauchgefühl noch funktioniert und Du Dein altes Muster dennoch so lange nicht durchbrechen konntest, ist das auf jeden Fall ein Punkt, an dem Du ansetzen solltest.

    Deshalb kommt - vor allen Dingen - für DICH eine 2. Runde gerade unter keinen Umständen in Frage. Denn das wäre ja nur eine Wiederholung der 1. Runde.

  • Stimmt. Nur wie arbeitet man daran wenn es dann keine Trigger mehr gibt? In der Theorie weiß man ja immer alles, kann es dann in der Praxis aber nicht umsetzen....


    Ich weiß dass es meine eigenen Ängste sind nicht zu genügen, die mich immer kleinmachen lassen.

    Ich weiß dass es meine Angst ist verlassen zu werden, die dafür sorgt mich anzupassen.

    Ich weiß dass es meine Angst ist Fehler zu machen, die mich passiv werden lassen.

    Ich weiß auch das ich bei Männern auf altvertraute Verhaltensweisen anspringe, die mich an meine Erzeuger erinnern....


    Was ich aber nicht weiß ist, wie man das ändern kann!

  • Ich finde immer wichtig, sich bei allem Zeit zu lassen.

    Solche gravierenden Umprogrammierungen sind in meinen Augen weniger ein Sprint, als ein Marathon. Und der kann scheinbar sogar über Jahre, oder ein Leben lang anhalten. Ziel und Ende unbekannt.

    Meine Therapeutin meinte mal, dass selbst Profis zu Beginn einer Therapie nicht einmal im Ansatz wissen können, wo der/die Betroffene am Ende landen wird.

    Es gibt da kaum Prognosen, daher bedarf es in diesem Fall weiteren Gutachten und Anträgen.

    Ohne Therapie stelle ich mir das noch schwerer vor.


    Ich verstehe nur nicht so genau, was du mit "keine Trigger" meinst?

    Du hast doch aktuell eigentlich mehr als genug Trigger, nicht? Die letzten Tage hast du hier im Forum mehrfach erwähnt, dass es dir schlechter denn je geht.

    Ich dachte, du wärst da grade irgendwo ganz dicht an deiner Angst?


    Du könntest Dich z.B. fragen, warum du an diesem Mann so festhälst. Was du da wiederholst, bzw. wiederholen willst.

    Warum Deine Angst vor dem Kind so gigantisch ist, und warum deine eigentlichen Wünsche da so immens abzuweichen scheinen.

    Ich kann dir auch nur immer wieder raten, deinen Thread bei Gelegenheit immer mal wieder quer zu lesen. Da tauchen für mich einige Punkte auf, an denen du super über dich selber lernen könntest?

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  • Aber diese Dinge haben wir hier im Thread schon angesprochen. Bitte lies noch mal was wir schon geschrieben haben. Im Prinzip wären folgende Schritte hilfreich:


    • Eigenes, schönes, erfülltes Leben aufbauen und zwar in allen Bereichen (ohne Partner)
    • Abgrenzung üben und das am besten täglich, weil man klein damit anfangen sollte (nachdenken was einem gut tun würde und damit abgleichen was man gerade tut, und nein sagen, eigene Meinung sagen), Trennungskompetenz üben
    • Lernen sich selbst zu beruhigen (mit Skills, Bewegung, eigene Glaubenssätze überarbeiten)
    • Lernen die eigenen Emotionen auszuhalten ohne zu handeln (abwarten, nichts tun, genau beobachten, wenn man angetriggert ist)
    • Lernen die Gedankenschleifen und die Zwangsgrübelei zu unterbrechen und Urvertrauen aufbauen (Affirmationen, Meditation)
    • Effiziente Kommunikation üben (Buch hast du ja bereits)
    • das Beuteschema kann man wohl nur bedingt bewusst ändern und es ist wohl ein hartnäckiger Punkt der noch lange hartnäckig bleibt, aber es ändert sich mit dir mit, wenn du dich veränderst


    Wenn dich einzelne Punkte interessieren, können wir gerne noch darüber schreiben. Du musst diese ganzen Sachen halt tun, darüber zu lesen wird dich nicht mehr weiterbringen. Ich kann die Hemschi-Kurse auch echt nur empfehlen, mir haben die mehr gebracht als Therapie.


    Die Beziehung zu deinem Ex ist aber glaube ich eher nicht zu retten. Trennungskompetenz zu üben würde hier dann zB bedeuten, dass du dir selbst eingestehst, dass ihr euch zu sehr antriggert (er dich auf jeden Fall) um miteinander glücklich zu werden und anfängst danach zu handeln, auch wenn du Angst vor dem Alleinsein hast. Die Angst kannst du etwas austricksen, indem du nicht in so absoluten Kategorien wie "immer" und "nie" denkst, sondern nur daran denkst was heute richtig wäre, dir gut täte, was heute wahr ist etc.


    Und stell bitte jetzt schon Regeln für die nächste Begegnung mit einem Mann auf die dich schützen sollen. In der Verliebtheit fallen die einem sonst gerne mal nicht mehr ein :)


    P.S. Trigger "entfernen" wünschen wir uns alle, aber muss nicht sein. Den Umgang damit kann man aber lernen und hat man leichter in der Hand, als die "Entfernung".

  • Nur mit der Arbeit mit Dir ganz allein. Ohne Mann, Beziehung, Affäre.

    Du musst es aushalten können, Dich Deinem Schmerz aussetzen zu können, ohne von einem Mann aufgefangen zu werden. Wenn Du erkennst, dass Du Dich selbst stemmen kannst, ohne Hilfe eines Mannes, kommst Du einen ganzen Satz nach vorne.


    Du hast mal geschrieben, dass Dir Therapien nichts gebracht haben. Vielleicht war es nicht die passende Therapieart. Vielleicht war es nicht die richtige Therapeutin. Ich denke man muss es weiter versuchen. Schau mal, was Radieschen neulich geschrieben hat. Sie hat schon 300 Stunden gebraucht, um überhaupt offen für eine effiziente Therapie sein zu können.

    Ich glaube es ist sehr schwer, fast unmöglich, seine Baustellen alleine, ohne professionelle Hilfe, aufzuarbeiten. Hat man oft gar keinen Bock drauf. Ich auch nicht. Aber ohne Arbeit, keine Entwicklung. Ohne Entwicklung, keine gesunde Beziehung. Weder zu sich selbst. Noch zu einem Partner.

    Man hat also - wie immer- die Wahl aus seinem Leben das zu machen, was man sich wünscht.

    Ich möchte nicht enden wie mein kaputter BA, von dem sich nahezu jeder Mensch auf kurz oder lang entfernt. Seine einzige Strategie ist: Aussitzen und Gras über die Sache wachsen lassen. Und in der Zwischenzeit heult und leidet er lieber.

    Neee.

  • Mir haben auch viele Therapien "nichts gebracht" oder sagen wir eher: Nicht das was ich wollte in dem Tempo in dem ich es wollte. Aber nach und nachhat schon jeder Schritt mich weitergebracht und sei es nur dass ich sagen konnte: Das und das ist nicht hilfreich für mich, aber es hat mir eine Idee gegeben was ich noch tun könnte. 13 Jahre arbeite ich nun ganz stark und bewusst an meinem Beziehungsthema <3

  • Also ich hab 2001 angefangen mit Therapien, bis 2014 als meine Therapeutin gestorben ist. Ich hatte alles an Therapien, die es so gibt. Und jedes Mal hat mich so eine missratende "Beziehung" an diesen Punkt des Zusammenbruchs gebracht. Ich glaube all den Therapeuten (und das waren echt viele, da mehrere Klinikaufenthalte wegen Essstörung, Depressionen und Ängsten) ist das nicht mal aufgefallen, dass mein "Beziehungsthema" die Ursache allen Übels ist. Mir fällt das schon lange auf, das bei mir alles steht und fällt wie meine Beziehungen laufen oder ob ich mal wieder - so wie jetzt - aus heiterem Himmel wieder abserviert wurde....Und das ich seit Kerl Nummer Eins, die selbe Art von Kerlen in mein Leben ziehe und dann nicht davon loskomme...


    Und die Netten hatten entweder ein anderes Problem (Drogenabhängig, deswegen dauernd Ärger, die Beziehung selbst zu ihm war aber wirklich toll!) das ein wirkliches Einlassen verhindert hat oder ich hatte das selbe Problem wie mein Ex Freund jetzt bei mir - es hat was gefehlt. Das Drama des Vermissens, der Kampf um die Liebe, die Ungewissheit ob man beim Partner noch wirklich landen kann, die Gefühle haben regelmäßig nachgelassen, dauernde Abwertungen des Partners ( bei mir zum Glück nur immer gedacht, nie ausgesprochen), ständige Zweifel etc.


    Echt aussichtslos wenn man sich das so überdenkt. Vor allem wenn man eh schon überzeugt ist, dass der nächste Versuch dann eh wieder die selbe Geschichte mit dem selben Ende sein wird...Macht nicht gerade Zuversicht und ein gutes Gefühl.


    Und es ist auch schwer zu sagen "Haja, dann bleibe ich jetzt halt alleine und lebe mein Leben", wenn dein größter Wunsch auf dieser Welt es ist ENDLICH, Endlich, Endlich nicht mehr alleine zu sein! Drum hänge ich auch so an meinem Ex, bei dem hatte ich das erste Mal seit sehr, sehr langer Zeit das Gefühl nicht mehr alleine sein zu müssen und das wir beide das selbe wollen ;(


    Momentan wird mir aber - mal wieder - nichts anderes übrig bleiben, als meine Sehnsucht im Keim zu ersticken....


    @Ano, danke für die Tipps. Ich schaue gerade bei Youtube ein Video von Hemschi an. Taugt das Buch von ihm was? "Vom Opfer zum Gestalter"? Hast du das gelesen?

  • Mir haben auch viele Therapien "nichts gebracht" oder sagen wir eher: Nicht das was ich wollte in dem Tempo in dem ich es wollte. Aber nach und nachhat schon jeder Schritt mich weitergebracht und sei es nur dass ich sagen konnte: Das und das ist nicht hilfreich für mich, aber es hat mir eine Idee gegeben was ich noch tun könnte. 13 Jahre arbeite ich nun ganz stark und bewusst an meinem Beziehungsthema <3

    Kurz OT:

    Ich glaube, dass grade bei tief verwurzelten Problemen nicht "eine" Therapie greifen kann, sondern eben die Werkzeuge vermittelt, mit denen man dann im Laufe seines Lebens arbeiten lernt. Zumindest wäre das (oder so ähnlich) mein bisheriges Fazit. Und auch ein bisschen das, was meine Thera mir in den letzten Stunden so mitgegeben hat.

    Genau genommen ist das aber ja bei vielen "Behandlungen so". Oder bei Dingen im Leben. Irgendwo bekommt man Basiswissen, Techniken und erste Werkzeuge und die kann man dann (je nach belieben) weiter ausbauen. Oder aber eben auch nicht.

    Ich könnte mir vorstellen, dass stark vermeidende Menschen nach (zB 12 Std. VT) keinen großen Erfolg wahrnehmen und dann sagen "Bringt nix. Habe ich gemacht. brauche ich nicht."

    Ja, ok. Haben die auch in der 3. Woche der 1. Klasse in der Grundschule in den Sack gehauen, als Harvard sie dann doch noch nicht gleich aufgenommen hat? :)


    Ich habe vor jedem Menschen größten Respekt, der sich traut mit und an sich zu arbeiten. Egal wie. Jeder Ansatz hat sicherlich irgendwo später seinen Wert. Und sei es nur die Erkenntnis, dass dieser Weg nicht funktionierte, und ein anderer dafür besser.

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  • Radieschen: Ich hatte am Anfang einfach falsche Vorstellungen und das ist ehrlich gesagt auch gut so gewesen. Wenn ich gewusst hätte dass ich nach 13 Jahren noch immer keine sichere Beziehung führen werde, dann hätte ich auch nicht die Kraft gehabt das alles zu machen. Was ich sagen wollte ist eigentlich: Jeder Weg ist anders und ich glaube man muss schon hart dran bleiben. Die in der Klinik haben bei Lea vielleicht erst mal andere Bedürfnisse gesehen und diese "behandelt"? Die Kliniken lassen einen ja eh das Tempo meist bestimmen, also ist man auch hier wieder gefragt und muss selbst Entscheidungen treffen. Dass Dinge die man probiert "nichts bringen" oder einem die flaschen Vorstellungen von "Heilung in überschaubarer Zeit" abschminken und Raum für realistische Vorstellungen machen und den eigenen Blick auf sich slebst verändern ist auch auch ein Entwicklungsschritt, richtig? :)


    @Lea: Du bist schon so weit gekommen. Du hast doch schon so viel verändert. Geh einfach weiter. Wenn du keine Zuversicht hast, leih sie dir ein bißchen hier im Forum. Ich kenne dich nicht persönlich, aber ich kann mich noch an deine Beiträge vor deinem Ehemann erinnern. Wie anders war das als du heute bist und lebst! Ich sehe so deutlich was du alles geschafft hast und deswegen sage ich: Geh einfach weiter, Schritt für Schritt.


    Die Bücher vom Hemschi habe ich nicht gelesen, aber ich höre jeden Abend zum einschlafen ein Video und habe inzwischen die Hälfte seiner Kurse gemacht und mache die oft immer wieder.


    Vor allem wenn man eh schon überzeugt ist, dass der nächste Versuch dann eh wieder die selbe Geschichte mit dem selben Ende sein wird...Macht nicht gerade Zuversicht und ein gutes Gefühl.

    -> Deswegen habe ich zwei Jahre nicht gedatet. Ich konnte einfach nicht mehr wieder und wieder dieses ewig gleiche Drehbuch aufführen.

    Und es ist auch schwer zu sagen "Haja, dann bleibe ich jetzt halt alleine und lebe mein Leben", wenn dein größter Wunsch auf dieser Welt es ist ENDLICH, Endlich, Endlich nicht mehr alleine zu sein!

    -> Meinst du ich kenne das nicht? :) Ich war stur, wütend, trotzig, zornig und hätte mich manchmal gerne auf den Boden geworfen und getrampelt, weil ich nicht wusste woher ich die Kraft nehmen soll mich geliebt zu fühlen wenn da kein erwachsener Mensch/Partner ist der mich liebt. Und woher ich dann die Kraft nehmen soll an mir zu arbeiten! Ich wollte dass das mit dem geliebt werden zuerst passiert und dann hätte ich gerne an mir gearbeitet. Und das obwohl ich die Nase so voll hatte von den Toxi-Dates. Ich habe mich so im Zweispalt gefühlt. Das war auch eine schwere Aufgabe. Selbst anzunehmen wenn man den nächsten Schritt nicht machen will, obwohl es ohne den auch nicht dahin weiter geht wo man hin will. Das fand ich so unfair dass ich das machen muss. So a la: Jetzt haben mich meine Eltern schon nicht geliebt, kein Partner hat mich geliebt und nun soll ich mich auch noch selbst lieben! :salut:   ^^

      • -> Meinst du ich kenne das nicht? :) Ich war stur, wütend, trotzig, zornig und hätte mich manchmal gerne auf den Boden geworfen und getrampelt, weil ich nicht wusste woher ich die Kraft nehmen soll mich geliebt zu fühlen wenn da kein erwachsener Mensch/Partner ist der mich liebt. Und woher ich dann die Kraft nehmen soll an mir zu arbeiten! Ich wollte dass das mit dem geliebt werden zuerst passiert und dann hätte ich gerne an mir gearbeitet. Und das obwohl ich die Nase so voll hatte von den Toxi-Dates. Ich habe mich so im Zweispalt gefühlt. Das war auch eine schwere Aufgabe. Selbst anzunehmen wenn man den nächsten Schritt nicht machen will, obwohl es ohne den auch nicht dahin weiter geht wo man hin will. Das fand ich so unfair dass ich das machen muss. So a la: Jetzt haben mich meine Eltern schon nicht geliebt, kein Partner hat mich geliebt und nun soll ich mich auch noch selbst lieben! :salut:   


    Das hätte jetzt ich schreiben können ^^

    Ich hab mich jetzt mit einem Stapel Bücher eingedeckt zu verschiedenen Themen. Selbstwert, Inneres Kind und so....


    Ich könnte schon wieder so flennen. Liebeskummer Deluxe. Er fehlt mir so, so, so sehr ;( Verdammte Scheiße. Ich hadere schon wieder so sehr mit dem Schicksal, dass es mir das wieder nehmen musste. Das es uns nicht eine echte Chance gibt aneinander zu wachsen, wenn es uns schon zusammengeführt hat. Miteinander...Ich weiß, die berühmten Runden...aber ich bin ehrlich, auch zu mir selbst. Ich würde mir so sehr noch eine wünschen...


    Ich habe mich jetzt entschlossen mich wieder mehr um mein Pferd zu kümmern und da auch ein paar Baustellen anzugehen. Unsere Beziehung ist irgendwie auch gekippt die letzten Monate :? Und ich hoffe, das ich in zwei Wochen wieder in die Schule gehen kann zum nächsten Block. Auch wenn es mich umbringen wird, jeden Tag quasi vor seiner Haustüre zu sein und noch nicht mal mehr wirklich Kontakt zu haben.


    Heute haben wir ein paar Sätze hin und hergeschrieben, weil er nicht locker gelassen hat wissen zu wollen, warum ich ihm meine Entscheidung nicht mitteilen möchte. Ging dann ein bisschen hin und her. Nur so viel, dem geht es auch nicht gut und dem ist es auch nicht egal, wie es mir geht. Er meinte er würde das sicher nicht mit Absicht machen aber in seinem Kopf würde einfach alles dagegen sein ein Kind zu kriegen. ( Na klar, mit so ner BA, die ihm so aber noch nicht bewusst ist, ist klar dass der nur noch Panik hat. Eine größere Bindung kann es ja kaum geben und ein Leben lang)...


    Ich werde mit ihm sprechen die nächsten Tage. Dann wenn ich mich dazu bereit fühle...

  • Also ich bin nicht davon ausgegangen, dass es ihm egal ist. Ich gehe aber auch nicht davon aus dass er BA hat. Er kann auch einfach so dagegen sein ein Kind zu bekommen, weil er sich zu jung fühlt, die Beziehung zu jung war, er es noch nicht gefühlt hat, vielleicht Zweifel hatte. Gegen ein Kind zu sein macht einen jedenfalls nicht zum Bindungsängstler. Sich jeden Tag zu sehen und viel Nähe zu suchen macht einen nicht zum Partner mit sicherem Bindungsmuster.


    Wieso bist du da so sicher? Und was ändert es?