Hallo,
ich hab schon etwas gegoogelt, aber nicht wirklich was gefunden.
Die klassischen Ratgeber sind schwer zu lesen, und bringen auch zu wenig Emotion rüber, um wirklich zu verstehen, was in einem BÄ vorgeht.
Kennt ihr einen Roman, wo ihr sagen würdet, das beschreibt das Gefühlsleben sehr gut?
Suche nach einem Roman / Biografie mit dem Thema Bindungsangst
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Kommt jetzt an, welches Gefühlsleben du nachlesen möchtest.
Reflektiert oder unreflektiert?
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Reflektiert, sonst kann ich ja nicht lernen
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Dann nein, keinen einzigen.
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Zwar kein Roman, aber ich fand zum lernen und Verstehen das Buch "nah und doch so fern" sehr hilfreich.
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Zwar kein Roman, aber ich fand zum lernen und Verstehen das Buch "nah und doch so fern" sehr hilfreich.
Hab ich schon durch, fand es leider nicht hilfreich, hat mich erschlagen.
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Was möchtest du denn daraus lernen?
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Meine BÄ besser zu verstehen, um ihr keinen Druck zu machen. Vielleicht herauszufinden, welches meiner Verhalten sie triggert
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Ich finde ja, einige "Geschichten" hier im Forum haben so eine Qualität.
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Mmh...also, um all das besser zu verstehen und nachvollziehen zu können, gibt es einiges an Literatur, die helfen kann.
Aber ich denke, dass keine darauf abzielt, einen Menschen in seinem Trauma, seiner Angst, seinem Sein zu manipulieren oder zu beeinflussen, in der Hoffnung auf diese Weise einen Weg zu finden, all das auszublenden oder zu umgehen.
Verständnis, was mir persönlich geholfen hat all das Geschehene zu verstehen, um es so in die richtigen Kanäle zu lenken, habe ich mir viel angelesen. Das hat mir geholfen zu akzeptieren, auf mich zu schauen und auch meine Anteile zu erkennen, warum ich so obessesiv auf so einen Menschen reagiere... Und das hilft damit klar zu kommen...
Ich denke aber, es gibt keine Literatur mit dem Titel, sinngemäß "so hälst du einen Bindungsängstler für immer bei dir" oder ähnliches...
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(500) Days of Summer klingt mir sehr nach BA-typischem "sie will mich, sie will mich nicht - vllt. will sie mich ja doch (nicht)?". (Hab den Film selbst nicht gesehen, kann also nichts weiter dazu sagen.)
Die Geschichte hat (auch BA-typisch) kein Happy End.
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Ist ein schöner Film.
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Filmtechnisch fällt mir da auch mehr ein, als klassische Romane...
Vergiss mein nicht.
Hautnah.
Eiskalte Engel.
Aber, ob die hilfreich sind...weiß ich nicht. Aber das Thema wird hier schon getroffen.
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Die nie wirklich auserzählte Verbindung zwischen Sherlock Holmes und Irene Adler ist eine klassische Geschichte mit dem Sujet "Es waren zwei Königskinder ... sie konnten beisammen nicht kommen, das Wasser war viel zu tief". Sherlock Holmes ist in meinen Augen ein typischer Vermeider. Immer auf die Sache fokussiert, etwaige Gefühle werden hinter überspitzter Intellektualität oder treffenden Spitzen verborgen. Irene Adler die klassische, unnahbare Verführerin. (Beides Vermeider - da konnte nichts draus werden. )
Das Thema unerfüllte Liebe zieht sich ansonsten durch viele klassische Werke der vergangenen Jahrhunderte. Bei Fontane findet man auch so einige Frauenportraits, die das Thema beleuchten. (Effi Briest, Unwiederbringlich, L'Adultera*, Graf Petöfy) (Es gibt immer eine Figur, die - selbst wenn eine Ehe eingegangen wird - aus der Verbindung ausbrechen oder sich gar nicht erst festlegen will und letztlich nicht gehalten werden kann ... oft aufgrund der gesellschaftlichen Umstände wie Standesunterschiede.)
Bei den Buddenbrooks würde ich Tony als typische Verlustängstlerin einstufen. (Viel zu voreilig wirft sie sich für ein bisschen Zuwendung irgendwelchen zwielichtigen, nicht sonderlich bindungsfähigen, zumindest aber nicht gut zu ihr passenden Herren an den Hals und scheitert jedes Mal kläglich bis zur Verbitterung. Den einzigen Aufrichtigen, der sich ehrlich um ihre Gunst mühte, lehnte sie in ihrer jugendlichen Überheblichkeit ab.)
*Hier ist mal der Herr der Verlustängstler, der sich seine selbsterfüllende Prophezeihung erschafft:
ZitatDie Situation könnte idyllisch sein, doch Melanie leidet unter zwei Eigenschaften ihres Mannes: Zum einen kann er sich als typischer Berliner nicht mit Bemerkungen zurückhalten, die Melanie vor allem in Gesellschaft als peinlich und unpassend empfindet. Zum anderen quält er sie häufig, obwohl zunächst kein Anlass dazu besteht, mit seiner Eifersucht oder der Vorhersage, dass sie ihm, weil es in ihrer Familie liege, eines Tages bestimmt untreu werden werde.
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Zum Thema Biografie fallen mir so einige Schauspieler ein - vor allem die mehr als 3x verheirateten, allerdings sind die "VAler" etwas erzählfreudiger als die "BAler". BAler würden wohl eher über ihre Erfolge, Entdeckungen und Errungenschaften schreiben als über ihr Liebesleben.
Elizabeth Taylor zum Beispiel ist jemand, die ihr Leben lang die große Liebe gesucht und sogar zweimal denselben geheiratet hat, nur um dann doch zu scheitern. Ich überlege gerade, ob mir auch ein typischer Bindungsvermeider einfällt, der eine Biografie verfasst hat... (Fontane war übrigens sehr glücklich verheiratet, wie der Briefwechsel zwischen ihm und seiner Frau offenbart.)
Cary Grant würde ich auch als BAler einstufen. Seine Biografie ist allemal interessant. Er hat erst in seinen späteren Jahren durch seine kleine Tochter die Ruhe und Liebe im Leben gefunden, die er immer gesucht hat und kam da nach eigener Aussage zur Vernunft.
ZitatMein Familienname ist Leach. Bei meiner Taufe bekam ich noch die Namen Archibald Alexander hinzu, ohne dass ich mich dagegen wehren konnte. Mehr als die Hälfte meiner 58 Lebensjahre habe ich vorsichtig hinter der Fassade eines Mannes namens Cary Grant hervorgeschaut.
Der Schutz, den mir diese Fassade bot, stellte sich als Vorteil und Nachteil zugleich heraus. Wenn ich nicht klar herausschauen konnte? Wie sollte jemand hineinschauen können?" Wenig später heißt es: "Erst in jüngster Vergangenheit habe ich damit begonnen, beide Personen in mir zu vereinen. Den Mann und den Jungen in mir, den Hass und die Liebe und all die Nuancen von mir – und die Kraft Gottes."
Es mag nach Westentaschenpsychologie klingen, Grants Inszenierung, seinen Erfolg, seine Rolle als ewiger Gentleman, seine zahlreichen Lebenspartnerinnen, aber auch seine emotionalen Schmerzen, die bisweilen ins Depressive kippten, auf seine Kindheit zurückzuführen, aber tatsächlich lassen seine Ausführungen genau das vermuten: "Ich hatte keine Schwestern, wurde mit neun Jahren von meiner Mutter getrennt, war schmerzhaft schüchtern in der Gegenwart von Mädchen und habe doch dreimal geheiratet und auf der Leinwand – in der Öffentlichkeit, vor Millionen von Menschen –so faszinierende Frauen geliebt wie Ingrid Bergman, Doris Day, Mae West, Irene Dunne, Deborah Kerr, Eva Marie Saint, Sophia Loren, Marlene Dietrich und Grace Kelly."
Vor allem seine Mutter spielt eine tragische Rolle in Grants Biografie. Sie wurde, als er neun Jahre alt war, wegen psychischer Probleme in eine geschlossene Heilanstalt überwiesen – die Hintergründe erfuhr Grant erst Jahre später. Er lebte in dem Glauben, sie hätte ihn verlassen.
Neue Biografie des Schauspielers: Cary Grant war bisexuell und auf LSD | Unterhaltung | BILD.de
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Als Film fiele mir da noch "Playing it cool" ein.
"Der Ich-Erzähler ist ein Drehbuchautor, der Actionfilme schreiben will, aber sein Agent Bryan möchte, dass er zuerst romantische Komödien schreibt. ICH glaubt aber nicht an die Liebe und findet deshalb das Schreiben über die Liebe schwierig. Dann trifft er SIE, verliebt sich in SIE, nur um danach zu entdecken, dass SIE mit Stuffy verlobt ist.
ICH, der den Glauben an die Liebe verloren hat, als er als kleiner Junge von seiner Mutter verlassen und von seinem Großvater aufgezogen wurde, und an Bindungsangst leidet, kann SIE dennoch nicht vergessen und versucht sich mit ihr anzufreunden. SIE lässt die beginnende Freundschaft zu, da auch SIE Zuneigung verspürt. Um die sexuelle Anspannung zu lösen, schlafen die beiden miteinander. Während bei ihm dadurch Hoffnungen auf mehr geweckt werden, bekräftigt sie, dass sie ihren Freund nicht verlassen will.
SIE verlobt sich mit ihrem Freund, während ICH sich mit seiner eigenen Gefühlswelt auseinandersetzt und sich Ratschläge von seinen Freunden holt. Als sein Großvater stirbt, ist ICH tief getroffen. Er fasst den Mut um SIE zu kämpfen und fliegt nach San Francisco um ihre Hochzeit zu verhindern. Während ICH scheinbar zu spät am Ort der Hochzeit ankommt, erklärt SIE, dass sie erkannt hat, dass ihr Verlobter doch nicht der Richtige für sie ist" (Quelle: Wikipedia)
Wobei so richtig interessant scheint es ja erst NACH Ende der beschriebenen Handlung zu werden. Falls sie denn dann meint, ICH wäre der Richtige.
Ansonsten soll Hesse (Hermann) bindungsängslich gewesen sein, da findet sich wohl auch der ein oder andere Hinweis drauf in diesem oder jenem Werk. Was wohl auch nicht wirklich hilft. Habe das mit diesen Augen noch nicht betrachtet.
Kleine Anekdote dazu: Zwei Wochen, bevor mich der Ghoster ghostete, träumte ich, dass sich herausstellte, er wäre Hesse. Habe mir nen Wolf überlegt, was mir der Traum sagen will (zumal ich fast nie von ihm träumte). Einige Wochen später wars mir dann klar.
Aber wie hier schon gesagt wurde, ich glaube nicht, dass du findest, wonach du diesbezüglich suchst. Am ehesten wohl noch hier.
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Meine BÄ besser zu verstehen, um ihr keinen Druck zu machen. Vielleicht herauszufinden, welches meiner Verhalten sie triggert
Unreflektierte BA können nicht reflektiert über ihre Gefühle sprechen.
Und reflektierte BA müssen keine toxische Beziehung führen.
Ich denke das was du suchst, also die Antworten, kann es kaum geben.
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Zwei Wochen, bevor mich der Ghoster ghostete, träumte ich, dass sich herausstellte, er wäre Hesse. Habe mir nen Wolf überlegt
Achtung, Kalauer: Du meinst, Du hast Dir 'nen Steppenwolf überlegt?
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Achtung, Kalauer: Du meinst, Du hast Dir 'nen Steppenwolf überlegt?
Woah! Der war gut!
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Achtung, Kalauer: Du meinst, Du hast Dir 'nen Steppenwolf überlegt?
Grins. Ja, ich habs beim Schreiben tatsächlich im Kopf gehabt