Jugendfreundschaft aufgeben?

  • Ich meine das GANZ anders und zwar so: Du kannst den meisten anderen Menschen erklären was du willst; egal ob es objektiv richtig ist oder nicht, das ego meint es besser zu wissen als andere. So ticken die allermeisten ganz grundsätzlich und wollen deshalb keine wie auch immer gearteten Belehrungen annehmen, von wem auch immer, selbst wenn sie vom Verstand her wissen, daß es tatsächlich so ist, wie ihnen erzählt wird. Da ist es doch ganz schön, wenn der eine oder die andere mal von selbst auf die Lösung kommt. da brauchts dann keine innere Gegnwehr gegen die Erkenntnis.

  • Ich meine das GANZ anders und zwar so: Du kannst den meisten anderen Menschen erklären was du willst; egal ob es objektiv richtig ist oder nicht, das ego meint es besser zu wissen als andere. So ticken die allermeisten ganz grundsätzlich und wollen deshalb keine wie auch immer gearteten Belehrungen annehmen, von wem auch immer, selbst wenn sie vom Verstand her wissen, daß es tatsächlich so ist, wie ihnen erzählt wird. Da ist es doch ganz schön, wenn der eine oder die andere mal von selbst auf die Lösung kommt. da brauchts dann keine innere Gegnwehr gegen die Erkenntnis.

    Ah, verstehe. Also eigentlich verstehe ich es nicht, da ich solch negative Ansichten über meine Mitmenschen nicht zu hegen pflege und mir gern Situationen im Kontext und individuell versuche anzuschauen und jetzt auch nicht ganz nachvollziehen kann, was diese Aussage mit meinem/unserem Fall zu tun hat.


    Auf einem ganz so eindimensionalen, festgefahrenen Niveau bewegt sich die "Freundschaft" nämlich nicht, aber ich stoße bei ihr in der Tat zuweilen auf ein sehr kränkbares und stoisches, um nicht zu sagen stures Ego.

    Den Brief habe ich immer noch nicht geschrieben - genau aus diesem Grund. Ich muss enorm aufpassen, wie ich was formuliere (Stichwort "Gewaltfreie Kommunikation"/"Effektive Kommunikation"), da man sich bei ihr sehr schnell auf rohen Eiern bewegt und ein Dialog dann nicht mehr möglich ist. Leider. Wie ich eingangs schon schrieb, hatte sie mich vor zwei Jahren schon mal gecancelt.


    (Der Witz ist, dass sie in ihrer Freizeit/früherem Nebenberuf Coaching angeboten hat und sich selbst als empathisch einschätzt. Das macht es noch schwieriger.)

    Allerdings gibt es auch Erfolge zu verzeichnen: In ihrer letzten Nachricht fragte sie mich tatsächlich, wie es mir ginge. Darüber habe ich mich gefreut, denn es zeigt, dass meine leider im Frust als Vorwurf hingeworfene Feststellung, von ihr komme ja nichts, Gehör gefunden hat und sie zumindest versucht, daran zu arbeiten. :)

    Denn Gott hat uns nicht gegeben den Geist der Furcht, sondern der Kraft und der Liebe und der Besonnenheit.

    (2. Tim. 1:7)

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  • So, Anfang der Woche habe ich meinem Frust in einer Chatnachricht an meine Jugendfreundin Luft gemacht. Ich habe versucht, Ich-Botschaften zu verwenden, ihr zu erklären, wie ihr Verhalten auf mich gewirkt hat (verletzend), um so wenig konfrontativ wie möglich zu kommunizieren.



    Und was kriege ich als Antwort (immerhin per Brief)? Sie liest daraus, dass ich ihr die Schuld gäbe für den Status unserer "Freundschaft" und dass immer 2 dazu gehörten und sie mich nicht (vorsätzlich) verletzen will. Das sind Sprüche, die ich haargenau so vom Stachelschwein zu hören kriege, wenn er sich angegriffen fühlt.


    <X


    Von einem emotional reifen Menschen würde ich erwarten, dass er (durch Nachfragen) versucht zu klären, womit genau er verletzt hat und wie man das künftig evtl. vermeiden kann und welche Gefühle genau es denn sind, von denen ich sprach. Also ich würde es zumindest so machen und meine Psychologin, die ich für sehr sozialkompetent und umgänglich halte, macht das auch so.


    Stattdessen geht's wieder um Schuld, Schuldumkehr, Zurückweisung von Verantwortung und Gaslighting/Deflektion. Da weiß ich ja nun, dass meine inneren Antennen gut justiert sind und schon immer waren. Ich habe ihr einen mehrseitigen Brief als Antwort geschrieben, in dem ich meine Gefühle usw. etwas genauer ausgeführt habe (also keine Vorwürfe, sondern Erläuterungen), aber ganz ehrlich? Ich möchte das so gar nicht mehr weiterführen. Was nutzen einem die Jahrzehnte, wenn der Beziehung die emotionale Qualität und Tiefe fehlt und im Grunde auf Lippenbekenntnissen aufgebaut ist, die nichts gelten, wenn es wirklich mal hart auf hart kommt?

    Denn Gott hat uns nicht gegeben den Geist der Furcht, sondern der Kraft und der Liebe und der Besonnenheit.

    (2. Tim. 1:7)

    6 Mal editiert, zuletzt von Wurmleiche ()

  • Ehrlich gesagt, würde ich deine Nachricht (hätte ich sie bekommen) auch sehr vorwurfsvoll auffassen. Definitiv nicht als Wunsch, die Beziehung wieder zu verbessern.

    Und wenn Menschen sich angegriffen fühlen, dann reagieren Sie oft mit einem Gegenangriff.


    Und es gehören tatsächlich immer 2 dazu und es gibt immer die Sichtweise des anderen.


    Ich würde dir raten, wenn du zukünftig wirklich diese Probleme in Freundschaft lösen möchtest, mehr in Lösungsorientieren "ich" Botschaften zu schreiben.


    Zb "ich finde es schade, wie unsere Freundschaft derzeit ist und würde mir wünschen, dass wir wieder mehr freundschaftlich zueinander finden"

  • Ja, ok, das habe ich im Brief gemacht.


    Ich habe aus meiner Sicht ein Recht auf meinen Ärger aufgrund der in den letzten Jahren vorgefallenen Dinge und ihrem Umgang mit mir, dem ich viel zu lange zu wenig entgegengesetzt habe. Und da ich seit mehreren Wochen geschwiegen habe, bin ich auch in der Erklärungsverantwortung, warum ich nicht groß reagiere. (Das ist zugegebenermaßen auch recht passiv-aggressiv, geht aber gerade nicht anders, da ich aufgrund meiner akuteren Probleme keine Bandbreite für noch mehr Stress habe.)


    Ihre Antwort war selbst nicht lösungsorientiert und hat das, was Du vorgeschlagen hast, auch nicht gefragt. Das habe ich dann, wie gesagt, in meiner Antwort im Brief gemacht.


    Ich bleibe in diesem Fall bei meiner Sichtweise, denn das Ignorieren und Dominieren meiner Gefühle ist das jahrzehntelange Thema in dieser Beziehung, weswegen sich das so aufgeschaukelt hat. Auch andere (männliche Kollegen im Technikumfeld wohlgemerkt) nennen sie nicht umsonst "Dampframme". Ich fühle mich von ihr nicht gesehen und nicht ernstgenommen!


    Meine Mutter fragte letztes Jahr, als ich nur kurz am Telefon erwähnte, dass ich zwar mit besagter Jugendfreundin im Kontakt stünde, aber nicht mehr so richtig zurechtkäme, ob sie wohl sehr egoistisch sei - unsere Eltern haben ähnliche Erfahrungen miteinander gemacht. (Ihr Vater hat meinem Vater nach jahrzehntelanger Freundschaft die Freundschaft mit den Worten gekündigt: "So, ich habe jetzt neue Freunde. Du passt da nicht mehr dazu." Das plagt ihn heute noch. Ihre Mama ist bei zufälligen Begegnungen hingegen immer noch total nett und gesprächsbereit.) Ihr Umgang mit mir und anderen ist ähnlich. Leute, die ihr nicht nutzen, werden entsorgt oder in Schubladen gesteckt und nur für ihre Zwecke rausgeholt.


    Und zu Deiner Meinung als solcher: Aufgrund meiner anfänglichen Erfahrung mit Dir, für einen harmlosen, sachlichen Kommentar extrem angegangen zu werden, danke ich Dir zwar für Deinen Kommentar und Deine Sichtweise, bleibe aber bei meiner Meinung: Mit Menschen, die mit (angemessenen!) Gefühlen nicht gut umgehen können und auf alles Mögliche anspringen und es als Ego-Kränkung betrachten, möchte ich nicht näher befreundet sein.


    Ein normaler Disput läuft so ab: Jemand sagt "Au, Du hast mir wehgetan!" Wenn der andere weiß, warum, dann entschuldigt er sich. Wenn er nicht weiß, warum, fragt er nach und dann klärt man, woran es liegt und ob und was man tun kann. Simpel!


    (Ich habe zum Ausdruck gebracht, dass sie mir wehgetan hat bzw. dass es mir schwerfällt, ihr das zu vermitteln, weswegen ich derzeit schweige. Jetzt wäre der Ball bei ihr. Sie lässt ihn aber stattdessen plumpsen und blökt nur zurück, dass sie gar nicht Ball spielen will und ich überhaupt schuld daran sei, dass es den Ball gibt.)

    Denn Gott hat uns nicht gegeben den Geist der Furcht, sondern der Kraft und der Liebe und der Besonnenheit.

    (2. Tim. 1:7)

    25 Mal editiert, zuletzt von Wurmleiche ()

  • Ganz ehrlich gesagt hätte ich mich auch eher angegriffen gefühlt von der Nachricht.

    Ich versuche mal zu beschreiben, wie das Ganze bei mir angekommen wäre. (Kenne aber natürlich die genauen Hintergründe auch nicht)



    Ich tue mich insgesamt sehr schwer damit, Dir zum Ausdruck zu bringen, wie sehr mich unsere Interaktion letztes Jahr verletzt hat (der von Dir heraufbeschworene Chat-Nachrichten-Eklat vor drei Jahren war schon ein echter Schlag, besonders die Art und Weise der Handhabung) - daher mein bisheriges Schweigen.


    Hier gibts Du ihr klar die Schuld, sie hat angefangen und Dich durch ihre Art sehr verletzt.



    Immerhin bin ich froh, erkannt haben zu dürfen, was mir in unserer Verbindung (schon länger) fehlt und Unwohlsein bereitet. Das diffuse Gefühl ist greif- und sichtbar geworden.


    Hier lese ich heraus, daß Du Dich in der Freundschaft nicht wohl gefühlt hast, und für Dich auch erkannt hast warum. Aber Du erklärst nicht wirklich warum.



    Die Zahl der Jahre sagt am Ende eben nichts über die emotionale Qualität einer Beziehung. In der Not erkennt man einen wahren Freund.


    Jetzt kennt man sich schon so lange, das bedeutet dem Gegenüber aber nichts. Es gibt keine Loyalität, wir sind keine Freunde!



    Es gibt nicht wirklich eine Erklärung oder Fragen!? Wie gesagt, so würde es bei mir ankommen.

  • Ja, die Chatnachricht sollte eine Art "Wasserstandsmeldung" sein, da ich mich seit Weihnachten nicht so richtig gemeldet habe und nun mal wieder eine Postkarte bzw. ein Päckchen aus ihrem Urlaub kam, das ich nicht unkommentiert im Raum verhallen lassen wollte. Ein Chat eignet sich nicht zum Klären persönlicher Probleme. Es wäre jetzt an ihr, mal nachzufragen, was los ist und ob wir das mal klären wollen (zumindest ich würde das machen bzw. habe ich das gemacht; meine Psychologin hat das auch so gemacht, als ich mal Kritik übte). (Das ist eines der Probleme in der Kommunikation: Sie merkt sich nicht viel von dem, was ich erzähle/schreibe, sie stellt KEINE FRAGEN und nimmt extrem viel persönlich bzw. fasst es als persönliche Kritik auf. Sie redet/schreibt oft nur an mich ran, als sei ich eine Projektionsfläche und interpretiert viel für sich, ohne es z. B. durch Nachfragen an den Tatsachen zu prüfen. Falls hier wer von meinem Schreibstil auf meine täglichen Interaktionen schließt, täuscht sich: Da ich gern zuhöre und mich Menschen und ihre Geschichten interessieren, stelle ich viele Fragen. Nur eben hier online nicht so viel, weil das zu zeitaufwändig ist.)


    Ein Teil der Vorgeschichte steht am Anfang des Threads. Sie hat mich vor zwei oder drei Jahren aufgrund eines Zitats in einem Chat mehrere Monate - immerhin mit Ansage - geghostet und deswegen unsere gesamte Freundschaft in Frage und mich vor vollendete Tatsachen gestellt! Sie hat in der Tat angefangen. (Sie hätte damals nachfragen können, was und wen ich mit dem Zitat meinte, hat sie aber nicht. Stattdessen hat sie ihre Interpretation einfach für die Wahrheit gehalten und - ohne mich zu konsultieren - ihre Schlüsse gezogen. In einem normalen Dialog fragt man, wenn man sich nicht sicher ist: Wie meinst Du das denn? Ich habe das so und so verstanden/auf mich bezogen ... )


    Als es mir letztes Jahr wegen der Trennung so dreckig ging, hat sie mich angelogen, als ich fragte, ob wir uns denn mal sehen könnten ... ggf. zu einer kleinen Wanderung. Sie hatte mir davor noch Fotos von Schneewanderungen im Harz geschickt. Als ich dann fragte, sagte sie, sie würde wegen ihrer Knieprobleme keine Wanderungen mehr machen, aber ich würde am vorgeschlagenen Ort gut allein zurechtkommen. :cry: (Darum ging es letztlich nicht. Ein Spaziergang in einer für uns beide gut erreichbaren Stadt hätte es auch getan. Es ging ja um die Gesellschaft und Nähe. Sie hätte mich eiskalt in meinem völlig verzweifelten und verwirrten Zustand allein in den Bergen herumirren lassen. Ist ja alles gut ausgeschildert. :oops: ) Eine oder zwei Wochen später bekam ich dann Fotos von ihr von einer Wanderung mit ihrem neuen Freund. Aber mich fragte sie ganz "fürsorglich": "Und was machst Du für Dich, was Dir guttut?" (Das Thema mit den Wanderungen ist schon länger eins. Ich weiß nicht, was das Problem ist, aber sie scheint dieses Hobby mit mir nicht teilen zu wollen. Ich stecke wohl bei ihr in einer anderen Hobby-/Nutzenschublade. Eine Antwort auf meine Frage, warum sie mit mir nicht wandern möchte, habe ich - mehrfach schon - nicht bekommen. Nur passiv-aggressives Ausweichen und eben Schutzbehauptungen. Die stehen im krassen Widerspruch zu Aussagen wie "Du bist mir wichtig!". Ja, ne. Diese Nutzenschublade denke ich mir i. Ü. nicht aus, sondern sie hat selbst mal davon gesprochen, dass sie eine Freundin für dies hätte, eine andere für jenes ... )


    Wie gesagt ... je mehr ich darüber nachdenke, umso weniger möchte ich diese Dynamik/"Freundschaft" weiter befüttern. Es gab schon immer ein Ungleichgewicht in der Bedeutung der Freundschaft füreinander, was mir selbst leider viel zu spät aufgefallen ist und wodurch sich durch unterschiedliche Erwartungen und Bedürfnisse gegenseitig Frust aufgestaut haben dürfte.


    Ich habe im Brief meinen Wunsch zum Ausdruck gebracht, die Freundschaft in eine für uns beide passende Form zu bringen. Mal sehen, ob wir die Kurve noch irgendwie kriegen.

    Denn Gott hat uns nicht gegeben den Geist der Furcht, sondern der Kraft und der Liebe und der Besonnenheit.

    (2. Tim. 1:7)

    41 Mal editiert, zuletzt von Wurmleiche ()

  • liebe Wurmleichen,


    Es gibt immer bei zwei Beteiligten auch 2 Sichtweisen. Beide haben meist ihre Berechtigung, weil Kommunikation eben nicht fehlerfrei ist und natürlich auch viel gefärbt ist, durch unsere Emotionen und natürlich unsere Wahrnehmungsbrille.


    Ich möchte dir dafür ein Beispiel geben, weil es gerade sehr passt.


    Du schreibt, ich hätte völlig emotional überreagiert auf deinen sachlichen Kommentar und bin für dich dafür runter gemacht, unberechtigter weise.

    Das ist deine Sichtweise.

    Ich respektiere Sie, verstehe, dass du das als Angriff aufgefasst hast und habe damals auch im Thread geschrieben, dass es in keinster Weise als Angriff gemeint war, sondern meine Meinung ist, dass es nicht hilfreich ist.


    Wie war meine Sichtweise?


    Du hast etwas geschrieben, dass völlig okay ist. Ich habe dazu geschrieben, was ich darüber denke. Ob du es nun glaubst oder nicht, ich hatte da überhaupt keine Emotionen zu. Ich war nicht getriggert, angegriffen. Ich wollte nur sachlich beitragen, was meiner Meinung nach richtig ist.

    Aus meiner Sicht, bist du daraufhin völlig in die Überreaktion gegangen und hast dich von mir angegriffen gefühlt.


    Wer hat nun Recht?

    Beide und niemand!


    Du wirst jetzt vermutlich weiter sagen, dass ich dich angegriffen habe und ich, dass du und nicht ich, sich angegriffen gefühlt hat.


    Es sind zwei verschiedene Sichtweisen, weil wir zwei verschiedene Menschen sind, die die Situation einfach völlig anders interpretiert haben, verstehst du?


    Ich kann dir wirklich nochmal versichern, das meine Antwort nicht als Angriff gemeint war.

  • Im übrigen, da n möchte ich absolut ehrlich hier sein, war mein erster Impuls, nach deiner Antwort "zurückzuschlagen".


    Hab ich aber nicht, weil ich mich beruhigt habe und einfach versuchen wollte, aus dem Angriff in etwas konstruktives zu gehen

  • Liebe Synne ,


    es geht nicht ums Rechthaben in meiner Welt.


    Ich habe den Austausch als äußerst anstrengend empfunden, eben weil ich mich nicht verstanden gefühlt habe und gleich von zwei Parteien ein völlig sachlicher und faktisch korrekter Kommentar zerpflückt und auf persönlicher Ebene zerlegt worden war (argumentum ad hominem).


    Wir beide kommen in der Sache miteinander nicht weiter, glaube ich.

    Denn Gott hat uns nicht gegeben den Geist der Furcht, sondern der Kraft und der Liebe und der Besonnenheit.

    (2. Tim. 1:7)

    Einmal editiert, zuletzt von Wurmleiche ()

  • Du wirst jetzt vermutlich weiter sagen, dass ich dich angegriffen habe und ich, dass du und nicht ich, sich angegriffen gefühlt hat.


    Es sind zwei verschiedene Sichtweisen, weil wir zwei verschiedene Menschen sind, die die Situation einfach völlig anders interpretiert haben, verstehst du?


    Ich kann dir wirklich nochmal versichern, das meine Antwort nicht als Angriff gemeint war.

    Nein, ich fühle mich nicht angegriffen. Wie schon gesagt: Ich fühle mich nicht gesehen (nicht verstanden), und das nervt mich, weil es zeigt, dass ich mich anscheinend nicht richtig/missverständlich ausgedrückt habe und ich mich frage, was ich tun muss, um das zu ändern. Deswegen hänge ich zum Beispiel so an meinem Stachelschwein. Er ist aufgrund seiner eigenen Sensibilität der Mensch, von dem ich mich am meisten verstanden fühl(t)e. (Zumindest tut/tat er in guten Phasen so.)


    Es nervt mich ungemein, wenn andere, die mich nicht kennen, mir Gefühle unterstellen, die nicht da sind. Das ist mir neulich in einer Gesprächsrunde auch mal wieder passiert. Ich habe etwas gesagt, das wurde von den anderen eindeutig faktisch missverstanden/fehlinterpretiert bzw. artete in einer Unterstellung aus, die ich nicht auf mir sitzen lassen wollte, und als ich es dann korrigieren bzw. das Missverständnis klären wollte, wurde ich angegangen, dass ich doch nicht kritisiert wurde. Aus meiner Sicht ist das total irre! Wenn andere sich erdreisten, mir Gefühle zu unterstellen, von denen sie doch gar nicht wissen können, ob diese da sind (ihre Wahrnehmung ist doch nur ihre Interpretation), dann macht mich das wütend bzw. nervt mich das und DAS bringe ich zum Ausdruck. Denn häufig haben dieselben Menschen überhaupt keinen Zugang zu ihren eigenen Gefühlen. Dazu gibt es aber die schöne Technik des FRAGENS! Man kann fragen: Hast Du Dich kritisiert gefühlt von meiner Aussage? Ich nehme gerade dieses und jenes wahr. Oder: Was wolltest Du denn tatsächlich mit XY sagen? Bei mir kam dieses und jenes an.


    Das sind die Unterschiede in der Sensibilität im Umgang mit der Gefühlsebene. Deswegen ist aber eben der Austausch auf dieser Ebene so essenziell! Wenn da aber einer (in dem Fall meine Jugendfreundin) abblockt und den anderen (mich) nicht einbezieht, kommt man da nicht mehr weiter. (Ich könnte mir in ihrem Fall vorstellen, woher das kommt - von ihrem überdominanten Vater. Ihre Art, Emotionen zu regulieren, besteht darin, alles mit sich selbst auszumachen und nach außen die Starke zu spielen. Dieselbe Stärke erwartet sie von anderen, und sieht Menschen wie mich, die Gefühle gern gemeinsam reflektieren oder auch mal am Telefon Rotz und Wasser heulen, als schwach. Sie behauptete letztes Jahr, ich würde sie auf ein Podest stellen - wohl weil ich ihr meine Bewunderung zum Ausdruck brachte und sagte, wieviel sie mir immer bedeutete! :cry: Seit sie in ihrer eigenen Firma arbeitet und mit ihrem neuen Freund zusammen ist, ist das in meinen Augen noch stärker zu beobachten und hat zu der unangenehmen Dynamik beigetragen.)

    Denn Gott hat uns nicht gegeben den Geist der Furcht, sondern der Kraft und der Liebe und der Besonnenheit.

    (2. Tim. 1:7)

    20 Mal editiert, zuletzt von Wurmleiche ()

  • Und zu Deiner Meinung als solcher: Aufgrund meiner anfänglichen Erfahrung mit Dir, für einen harmlosen, sachlichen Kommentar extrem angegangen zu werden, danke ich Dir zwar für Deinen Kommentar und Deine Sichtweise, bleibe aber bei meiner Meinung. Mit Menschen, die mit (angemessenen!) Gefühlen nicht gut umgehen können und auf alles Mögliche anspringen und es als Ego-Kränkung betrachten, möchte ich nicht näher befreundet sein.

    Synne : Hier muss ich wohl etwas richtigstellen: Satz 1 gilt unserer initialen Interaktion im Forum. (Ja, ich habe mich extrem angegangen gefühlt. Im Idealfall hätte man sich über das Thema Mimikry/nachahmendes Verhalten bei Narzissten weiter austauschen können. Leider glitt das aber eben total ab, indem die Berechtigung meines Kommentars im Grunde in Zweifel gezogen wurde.) Satz 2 gilt meiner Jugendfreundin, nicht Dir! :flower: Tut mir leid, falls Du das auf Dich bezogen hast - das ist leider das Problem mit der vermaledeiten Schreiberei. Missverständnisse, Missverständnisse, Missverständnisse.


    (Ihre Kränkbarkeit ist eben leider der Grund, warum ich mich so schwer damit tue, mit ihr darüber zu sprechen, dass sie mich mit ihrem Verhalten vor den Kopf gestoßen hat. Wie schnell sie mich wegen einer in ihren Augen falschen Aussage ghostet und wie wenig Bandbreite zur Klärung solcher Missverständnisse da ist, hatte ich ja vor 3 Jahren erlebt. Ihr passiv-aggressives Verletzungspotenzial ist leider nicht zu unterschätzen. Mir reicht schon das Stachelschwein.)

    Denn Gott hat uns nicht gegeben den Geist der Furcht, sondern der Kraft und der Liebe und der Besonnenheit.

    (2. Tim. 1:7)

    10 Mal editiert, zuletzt von Wurmleiche ()

  • Weißt du, du bist diejenige, die immer wieder damit anfängt. Hier in diesem Thema, hab ich geantwortet, zu deinem aktuellen Thema. Dann kamst du wieder mit dem alten Thema.

    Nun hab ich dir gezeigt, dass es zwei Sichtweisen gibt und es daher zum Konflikt kam. Ich wollte den Streit beenden. Beide Seiten haben ihre Meinung und das ist ok.


    Aber du fängst immer wieder an, es auf die Streitebene zu ziehen und nur deine Sichtweise ist die "faktisch" korrekte und wir sind die, die sich hier mies verhalten.


    Ich bin hier jetzt raus.

    Ich hab versucht auf dich zuzugehen und Frieden zu schließen aber du möchtest das offensichtlich nicht. Daher kommt jetzt nichts mehr von mir

  • Hä?


    Ok.

    Denn Gott hat uns nicht gegeben den Geist der Furcht, sondern der Kraft und der Liebe und der Besonnenheit.

    (2. Tim. 1:7)

  • Gestern kam ihr Brief. Gespickt mit den üblichen Kommunikationstechniken wie Manipulation, Schuldumkehr, Deflektion und Abweisung. ("Ich kann nicht Deine Stütze im Leben sein." "Warum willst DU mit mir in Kontakt bleiben?" - Ich hatte geschrieben, dass ich mir wünsche, dass wir einen Modus finden, der für uns beide passt - ob wir das hinbekämen? Darauf hätte sie keine Lust, schrieb sie. Aber sie wünscht mir Liebe und Wertschätzung.)


    Sogar auf eine Aussage in meinem Brief ist sie erwartungsgemäß angesprungen, um mich abzuwerten. (Mir fiel erst nach dem Abschicken meines Briefs auf, dass diese spezielle Information ein Fehler sein bzw. mich "angreifbar" machen würde ... und siehe da ... der Wurm wurde direkt gepickt.)


    Hab die "Freundschaft" beendet. Ging nicht mehr. :cry:

    Denn Gott hat uns nicht gegeben den Geist der Furcht, sondern der Kraft und der Liebe und der Besonnenheit.

    (2. Tim. 1:7)

    14 Mal editiert, zuletzt von Wurmleiche ()

  • Hab die "Freundschaft" beendet. Ging nicht mehr. :cry:

    Das freut mich sehr - für Dich! Bitte #16 noch mal lesen. Ich denke auch, Du hast da alles richtig gemacht. Gerade was die Chatnachricht angeht - wer sich davon angegriffen fühlt hat allen Grund dazu; wer es nicht (so ganz) versteht kann ja nachfragen und es entsteht Kommunikation.

    Ich kenne das auch von mir: man will dem/der anderen ja nichts Böses und versucht das völlig unangemessene Verhalten zu verstehen, mit allen möglichen Gründen und Überlegungen - dabei ist es ganz einfach (und es läßt viele Menschen WIEDER im schlechten Licht stehen): der eine gibt gerne, der andere nimmt gerne. Wenn es zeitlich gesehen mal so, mal so ist, wie in einer richtigen Freundschaft, ok. Wenn nicht ist es ganz einfach keine Freundschaft... Ich habe dann bei mir geguckt, warum ich mehr gebe bzw. an manchen "Freundschaften" hänge und der andere nicht. Und festgestellt, daß es so unausgewogen sein kann wie bei dir. Dann habe ich auch oft Freunde verloren, weil die mit manchen Dingen nicht umgehen konnten und "weggelaufen" sind. Waren keiner Ansprache mehr zugänglich. Wurden ohne Anlaß laut und agressiv - ich stand daneben und wußte nicht was passiert war. Hatte meist was mit mangelnder Selbstreflexion zu tun.


    Nach dem, was ich hier von dir so gelesen habe, scheinst Du mir "auf dem richtigen Weg" zu sein - also mach' einfach weiter so und schau nicht so viel rechts und links. Vorne ist es einsam.

  • Danke für Deinen Zuspruch, GrandeAmore !

    Bitte #16 noch mal lesen.

    Du hast völlig recht. Jetzt verstehe ich besser, worauf Du in #16 hinauswolltest. Da sie meine einzige engere Freundin war, hat mir tatsächlich die Angst vor dem Loslassen das Hirn vernebelt. Und im Grunde habe ich sie ja gebeten, etwas mir zuliebe zu ändern bzw. Verständnis für meine Seite aufzubringen. Das wurde - nicht zum ersten Mal - mit Bockigkeit und Ablehnung bzw. Gegenangriff (Verteidigung statt Entgegenkommen) quittiert. Du hast auch recht mit Deiner Einschätzung, dass die "Freundschaft" immer sehr einseitig war, ich das aber eben aufgrund meiner eigenen Themen (Bindungswunde) nicht wahrhaben wollte, denn diese Einseitigkeit ist/war ja Teil meines Musters.


    (Zum Schluss war ich leider schon ziemlich genervt und habe mich nicht mehr ganz so mit meinem Frust zurückgehalten, das gebe ich zu. Aber nach wie vor: Wenn ein unkommentiertes Bibelzitat reicht, eine jahrzehntelange Freundschaft in Frage zu stellen und geghostet zu werden, dann fehlt da die Besonnenheit, sondern das limbische System sitzt am Steuer und meldet "Kränkung!", "Ego-Angriff!". Sie hat ganz sicher ihre eigenen unbearbeiteten Themen. Ich kenne ihre Familie ja ein wenig und kann mir denken, wo das herkommt. "Sicher gebunden" ist sie m. E. nicht, auch wenn es so scheinen mag.)


    Jedenfalls habe ich nochmal viele Situationen aus unserer Vergangenheit reflektiert und festgestellt, dass meine "innere Alarmanlage" in ihrem Beisein immer irgendwie ansprang, wenn auch unterschwelliger als woanders. Ich hab mich immer merkwürdig unwohl gefühlt und hatte das Gefühl, keinen Fehler machen zu dürfen (das berühmte "auf rohen Eiern Laufen") oder irgendwie nur "Füllstoff" in ihrem Leben zu sein. Es gab einige Szenen, die ich im Nachhinein in einem ganz anderen Licht betrachte.


    Trotzdem tut's weh und hat mir das Wochenende gründlich verdorben. Aber es ist besser so. (Ich habe ihr insofern die Tür offengelassen, dass ich nochmal betonte, dass ich mich freute, wenn wir uns auf einem für uns beide passenden Level wiederfänden.)


    Ich hab mir dann zur "Schmerzbetäubung" Tim Fletchers Vorträge zum Thema cPTSD angesehen und stelle fest, dass ich - wie Du mir auch schon attestiertest - auf dem richtigen Weg zu sein scheine.


    Danke nochmals für Deinen Zuspruch! <3

    Denn Gott hat uns nicht gegeben den Geist der Furcht, sondern der Kraft und der Liebe und der Besonnenheit.

    (2. Tim. 1:7)

    14 Mal editiert, zuletzt von Wurmleiche ()

  • Gut! Dass es so gelaufen ist, tut mir natürlich leid, allerdings war ja eher nicht zu erwarten, dass sie sich plötzlich um 180° dreht. Wäre aber schön gewesen : -)

    Ich finde das Beenden daher das einzig Richtige und im Prinzip ist faktisch kaum etwas anders jetzt, oder? Sie war vorher nicht verfügbar und das alles war nur mit Enttäuschungen, Verletzungen und Frust für dich verbunden.

    Dennoch macht es eben im Kopf und emotional erstmal ganz schön etwas aus und daher finde ich, kannste stolz sein, dass du es getan hast. Dich befreit aus dem Mist. :thumbup:

  • Gut! Dass es so gelaufen ist, tut mir natürlich leid, allerdings war ja eher nicht zu erwarten, dass sie sich plötzlich um 180° dreht. Wäre aber schön gewesen : -)

    Ich finde das Beenden daher das einzig Richtige und im Prinzip ist faktisch kaum etwas anders jetzt, oder? Sie war vorher nicht verfügbar und das alles war nur mit Enttäuschungen, Verletzungen und Frust für dich verbunden.

    Dennoch macht es eben im Kopf und emotional erstmal ganz schön etwas aus und daher finde ich, kannste stolz sein, dass du es getan hast. Dich befreit aus dem Mist. :thumbup:

    Vielen Dank! <3


    In der Tat ändert sich nun in dieser Beziehung gar nichts, außer dass ich keine Postkarten und Päckchen mehr bekommen (und ihr keine mehr schreiben/schicken) werde, die ich sowieso müßig fand, weil da ihrerseits keine echte Liebe drin war. Sie schrieb selbst, dass ihr das eher eine lästige Pflicht war. Wie Du völlig richtig sagst, war sie im Grunde emotional nur sehr begrenzt verfügbar (immer zu ihren Bedingungen), seit letztem Jahr gar nicht mehr. Sie hat sich dadurch selbst entbehrlich gemacht, und ihr Brief war wirklich einfach nur ... der "krönende" Abschluss.

    Denn Gott hat uns nicht gegeben den Geist der Furcht, sondern der Kraft und der Liebe und der Besonnenheit.

    (2. Tim. 1:7)

    2 Mal editiert, zuletzt von Wurmleiche ()