Trigger, bzw. was stört in einer Beziehung

  • Sie wusste immer, daß ich mir mehr Nähe und Zweisamkeit wünschte. Das ich sie liebe und vermisse.

    Wichtig in einer Beziehung sind Ehrlichkeit und Vertrauen


    Aber so wirklich offen, daß ich unglücklich bin habe ich ihr nie gesagt, weil ich ja immer dachte es sind die äußeren Umstände, daß es ist wie es ist. Einfach noch etwas warten, es wird bestimmt bald besser...

  • Ja, die beschriebenen Aktionen klingen nach "zu schnell zu viel", aber deswegen die Person abzuwerten ist eine bindungsängstliche Reaktion. Eine sicher gebundene Person hätte es vermutlich einfach angesprochen und gesagt, dass kleine Schritte besser passen, damit sich die Beziehung langsam aufbauen und festigen kann. Also drüber gesprochen.

    Ich bin mir nicht sicher, ob die Person etwas gemein abzuwerten wirklich eine bindungsängstliche Reaktion ist oder realistisch, aber schon mit einem 'ich habe die Schnauze voll'. Ich halte es momentan für mich persönlich für naiv, zu hoffen, dass sich ein Mensch, der sehr verlustängstlich ist und am liebsten sofort eine Beziehung will, ändern wird, wenn man mit ihm darüber redet und ihm erklären würde, dass kleine Schritte besser passen. Meiner Erfahrung nach wird dann sofort zurückgerudert, sich vielmals entschuldigt mit Bedacht darauf, es mir bloß richtig zu machen, also genau in die gleiche Kerbe geschlagen wie das 'zu viel zu schnell', weil die Ursache der Verlustangst eben immer noch da ist und nur unterdrückt wurde oder an meine Erwartungen angepasst wurde.


    Ich würde es einmal ansprechen, aber dann wirklich auf mein Bauchgefühl hören. Egal ob der Mann den Rosenstrauß anschleppt, weil die Partnerin sich vorher über "zu wenig" beschwert hat. Der Grund wäre mir egal, sobald ich spüren kann, dass da jemand massig Angst hat, verlassen zu werden, und sich mir deswegen so aufdrängt. Ich glaube, in der Vergangenheit hab ich mich viel zu sehr damit aufgehalten, verstehen zu wollen, WARUM der andere etwas macht und es wäre zumindest für mich besser, mich nicht mehr dafür zuständig zu fühlen, andere Leute, die zu schnell zu viel wollen, dahingehend therapieren zu wollen oder Verständnis zu zeigen. Also schon Verständnis für deren Probleme, aber nicht in einer Beziehung mit mir und nicht in meinem Leben. Oder allenfalls, wenn die Person aktiv auf mich zugeht, mir signalisiert, dass sie eine Beziehung mit mir will und mir glaubhaft vermittelt, dass sie an sich arbeiten will. Das klingt vielleicht hart, aber ich glaube, mein Lehrgeld war einfach zu hart.


    Der BA war für mich dahingehend eine extreme Herausforderung, weil er seine Verlustangst extrem klug zu verschleiern wusste und mich damit richtig verwirrte.

  • Ja, die beschriebenen Aktionen klingen nach "zu schnell zu viel", aber deswegen die Person abzuwerten ist eine bindungsängstliche Reaktion.

    Ich habe über diese Aussage auch kurz etwas nachdenken müssen. Komme auch zu dem Schluss, dass ein „Zuviel des Guten” bereits unter Abwertung laufen kann. Dadurch, dass es schon als Abweichung von „normalem” Verhalten gedeutet/interpretiert wird, findet grundsätzlich schon eine Bewertung statt, die nicht mehr als neutral oder positiv anzusehen ist und insofern wäre es eine Abwertung. Ich würde nicht unbedingt behaupten, dass es für sicher gebundene Menschen einfacher wäre, es nicht als negativ zu betrachten und der Sache dementsprechend einfach mal auf den Grund zu gehen, aber ich würde sagen, für „Vermeider” wird es schwer, hier keine Gefahr oder Bedrohung zu erkennen... und nicht gleich in den Abwehrmodus zu gehen.

    Ich bin mir nicht sicher, ob die Person etwas gemein abzuwerten wirklich eine bindungsängstliche Reaktion ist oder realistisch, aber schon mit einem 'ich habe die Schnauze voll'. Ich halte es momentan für mich persönlich für naiv, zu hoffen, dass sich ein Mensch, der sehr verlustängstlich ist und am liebsten sofort eine Beziehung will, ändern wird, wenn man mit ihm darüber redet und ihm erklären würde, dass kleine Schritte besser passen.

    Ich denke, es gilt erstmal herauszufinden, was dahintersteckt und ob es sich hier überhaupt um eine verlustängstliche Person handelt. Gelassene Offenheit in der Angelegenheit wäre sicherlich eine hilfreiche Option, statt zu schnell in eingefahrene Bewertungsmuster zu fallen. Generell wäre es auch nicht tragisch, wäre dieser Mensch ein VA, denn die Herausforderung für einen BÄ ist ja nun mal nicht die VA des anderen, sondern die eigene Fähigkeit der Abgrenzung.

    mit Bedacht darauf, es mir bloß richtig zu machen, also genau in die gleiche Kerbe geschlagen wie das 'zu viel zu schnell', weil die Ursache der Verlustangst eben immer noch da ist und nur unterdrückt wurde oder an meine Erwartungen angepasst wurde.

    Auch hierüber „könnte” man sprechen und kann dem offen begegnen. Wir sind alle Menschen mit unterschiedlichen Ängsten... und da ist keine besser oder schlechter. Beziehungen funktionieren nur mit Kompromissbereitschaft.

    Der Grund wäre mir egal, sobald ich spüren kann, dass da jemand massig Angst hat, verlassen zu werden, und sich mir deswegen so aufdrängt.

    Und weswegen? Weil es Dich dann in Deine BA „zwingt”?

  • Nein nein, Ich kann mit den richtigen Personen, die Nachfragen sehr wohl über meine Probleme und Schwächen sprechen, wenn man eben auch nachfragt und Verständnis zeigt.

    Hatte es damals auch mehrmals angesprochen, dass alles zu schnell ist.

    Aber wenn der eine eben zu Fuß geht und der andere mit dem Flugzeug fliegt hört man sich vielleicht nicht.

    Klar musst du dich auch mitteilen und dir sagen wenn was nicht passt.

    Ich weiß nicht warum es von einem extrem ins andere springen muss.


    Du hast gesagt, die Sache ist leider durch, aber für das nächste Mal, vielleicht ohne Druck mal Nachfragen wieso sie sich zurück zieht, ob alles okay ist und wie sie sich fühlt und wenn du willst und kannst ihr etwas Freiraum einräumen.

  • Sie wusste immer, daß ich mir mehr Nähe und Zweisamkeit wünschte. Das ich sie liebe und vermisse.

    Wichtig in einer Beziehung sind Ehrlichkeit, Vertrauen und Treu, auch das hab ich ihr gesagt.


    Aber so wirklich offen, daß ich unglücklich bin habe ich ihr nie gesagt, weil ich ja immer dachte es sind die äußeren Umstände, daß es ist wie es ist. Einfach noch etwas warten, es wird bestimmt bald besser...

    Finde ich richtig schwierig.

    Du möchtest in einer Beziehung mehr Transparenz, Kommunikation und Struktur und bist es scheinbar selber nicht?!

    Also anzusprechen was nicht passt, finde ich in einer Beziehung fast wichtiger als zu bestätigen, was passt.

    I can buy myself flowers

    Write my name in the sand

    Talk to myself for hours

    Say things you don't understand

    I can take myself dancing

    And I can hold my own hand

    Yeah, I can love me better than you can

  • Finde ich richtig schwierig.

    Du möchtest in einer Beziehung mehr Transparenz, Kommunikation und Struktur und bist es scheinbar selber nicht?!

    Also anzusprechen was nicht passt, finde ich in einer Beziehung fast wichtiger als zu bestätigen, was passt.

    Ja, das verstehe ich. Es war eben so, daß es für alles äußere Umstände gab. Zu wenig Zeit für das Kind, zu viel Arbeit, Krankheit, immer Müde kaum Zeit für sich.
    Sie hat mir immer so unendlich Leid getan, ich wollte ihr immer Arbeit und Sorgen abnehmen, unterstützen, ihr jetzt auch noch Vorwürfe zu machen, daß Sie keine Zeit für mich hat, für mich unvorstellbar. Noch mehr Druck / Stress für sie, das wollte ich nicht.

  • Kann ich sehr gut nachvollziehen, aber damit hast du ihr die Chance genommen, dich kennenzulernen.

    Wenn wir in Beziehung nicht über unsere Gefühle sprechen, machen wir es unmöglich, dass wir uns einander kennenlernen.

    Geht schlichtweg nicht.

    Ganz besonders wichtig finde ich dabei die Punkte, die uns unglücklich machen.

    Das ist ja nichts, was sich in einer Beziehung nicht verhandeln lässt.


    Das was du an der Stelle vermutlich gemacht hast, was eine Art der Anpassung.

    Und das merken Menschen normalerweise sehr schnell. Also wenn sich Menschen anpassen.

    Das KANN auf ein hohes Maß der emotionalen Abhängigkeit deuten, was wiederum einen enormen Druck auslösen könnte.

    Also genau das, was du eigentlich eben nicht wolltest: Druck machen.


    Ich empfinde es als viel leichter mit Menschen Kontakt zu haben, die authentisch sind. Wo ich sicher die Grenzen bemerke, beide die Freiheit haben auch ihrem Unmut Luft zu machen.


    Aber das ist alles nur meine Meinung :)

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  • Ich fand und finde es alleinerziehend auch wirklich schwer eine Beziehung zu führen und Zeit dafür zu finden. Vor allem wenn "alleinerziehend" nicht nur bedeutet "ohne Partner", sondern auch "ohne Rückhalt durch eine eigene Familie". Wenn dann noch Faktoren hinzukommen, wie eine Erkrankung des Kindes oder eine Entwicklungsverzögerung oder -störung oder Mobbing... Bei mir gab es auch viele Jahre in denen ich einfach nur versucht habe durch zu kommen und ich bin auch mehrmals dadurch länger krank geworden, z.B. mit einer Erschöpfungsdepression.

  • Ja, das verstehe ich. Es war eben so, daß es für alles äußere Umstände gab, das Kind, was keinen Freund der Mama akzeptiert. Zu wenig Zeit da das Kind keine Freunde hat und Mama immer was unternehmen muss, zu viel Arbeit, Krankheit, immer Müde kaum Zeit für sich.
    Sie hat mir immer so unendlich Leid getan, ich wollte ihr immer Arbeit und Sorgen abnehmen, unterstützen, ihr jetzt auch noch Vorwürfe zu machen, daß Sie keine Zeit für mich hat, für mich unvorstellbar. Noch mehr Druck / Stress für sie, das wollte ich nicht.

    Unter dem Aspekt alleinerziehend und ein Kind, welches Angst hat, die Mama könnte weggenommen werden, keine Freunde hat und man es quasi dauerbeschäftigen muss, bekommt das alles vielleicht auch eine andere Gewichtung... Das Kind leidet ja scheinbar selbst unter der Trennung (und hat extreme Verlustängste). Für eine Mutter ist das natürlich eine große Herausforderung, die jede Energie rauben kann. Ich verstehe den Zwiespalt helfen/unterstützen zu wollen und gleichzeitig nicht noch mehr Stress zu erzeugen. Die Präsenz von Dir hatte ja direkte Auswirkungen aufs Kind... Insofern sind vielleicht auch einfach Blumen, Geschenke und alles andere nicht erwünscht gewesen, um das Kind nicht zu stressen.

    So traurig das klingt, ich denke, so konnte das nicht gut gehen. Ob mit Bindungsangst oder nicht...

  • ohne BA hätte das, so denke ich, funktionieren können. Mit dem Kind habe ich mich auch gut verstanden im Laufe der Zeit. Man hat auch zusammen was gemacht, ohne die Mama.

    Habe auch immer versucht ihr in der Hinsicht Last zu nehmen und mehr mit dem Kind zu machen. Aber da war eben das Problem BA, dann bin ich ja wieder

    da/present gewesen.

  • naja ich hätte da dann schon auch ein Problem mit, wenn du dann mit dem Kind allein was machst...

    Die Frage ist, hatte das Kind wirklich anfangs so Probleme mit dir, oder wurde das auf Basis des selbstschutzes nur so suggeriert.

    Ich finde, wenn ein Kind mit dabei ist, sollte anfangs vor dem Kind wirklich kein zärtlichkeitenaustausch stattfinden. (Händchenhalten, küssen) .

    Wenn das Kind den Partner kennt, sieht das irgendwann anders aus.

    Aber sollte das Kind nicht ausschließen und ihm auch erklären, dass kein neuer Papa gesucht wird, sondern ein Mann, der die Mama lieb hat und den die Mama lieb hat.

    Dass es schön wäre, wenn sie sich verstehen und, dass der Mann, Mama das Gefühl gibt glücklicher zu sein.

  • Ja das mit dem zurückhalten gerade am Anfang fand ich auch OK, sie war eher die die wollte das ich akzeptiert werde und man endlich eine echte Familie ist. Ich habe immer gesagt, das braucht eben Zeit. Da war sie noch in der Verliebtheitsphase, könnte nicht genung von mir haben.


    Die Tochter wollte wirklich nicht, daß ich die Mama berühre, auch umarmen war nicht OK, Was wir dann auch gelassen haben. Alles nur heimlich.
    Hat ihr aber wohl später ganz gut in die Karten gespielt, solange sie dabei war, konnte man kein Pärchenzeug machen. Hab mich damals immer gefragt warum sie, sie immer so oft mitgenommen hat. Heute weiss ich ja warum.

    naja ich hätte da dann schon auch ein Problem mit, wenn du dann mit dem Kind allein was machst...

    In welcher Hinsicht?

  • es kommt immer auf den Beziehungsstatus drauf an, aber so wie du erzählst wie eure Beziehung stand, hätt

    e ich das nicht so toll gefunden, wenn du zu dem Stand was mit meiner Tochter allein Unternehmen wollen würdest.

    Da du eh sagst, sie war da sehr einnehmend..

    Vielleicht haben da auch einfach klärende Gespräche zwischen ihr und der Tochter stark gefehlt.

    Ich finde es schon wichtig, dass man dem Kind (egal welchen Alters) verständlich macht, dass Mama auch ein Privatleben und das Recht auf einen Partner hat.

    Die meisten Kinder akzeptieren dass eig sehr gut, wenn man ihnen sagt und zeigt, dass sie dennoch an erster Stelle sind und nicht zu kurz kommen.

    Und wenn man dann noch tolle Ausflüge zusammen macht besteht irgendwann im Normalfall zumindest eine Akzeptanz. Sollte hält alles mit Zeit und Verständnis gegenüber dem Kind passieren und wenn sie mit dem Kind nicht vernünftig darüber gesprochen haben sollte, kann ich mir vorstellen, dass da gewissen Diskrepanzen entstanden.

  • Wir waren offiziell zusammen. Auch Ihre Familie hatte ich schon früh kennengelernt. Nur eben nicht zusammengezogen, Fernbeziehung halt.

    Die ersten paar Monate war ich mehr bei Ihr als bei mir.

    Sie war eigentlich froh wenn wir was unternommen haben, da hatte Sie auch mal Zeit für sich. Ihre Ruhe von uns beiden.