Hallo,
ich lese hier schon länger mit, um einige Dinge zu verstehen und das klappt auch schon ganz gut. Mir sind auch meine Anteile klar und bin bereits bei der Bewältigung. Nun ist eine konkrete Frage aufgetaucht, vielleicht können da die Betroffenen Licht ins Dunkel bringen:
Die Kurzversion:
Vor Jahren auf einem Retreat eine Frau kennengelernt. Haben uns sehr gut verstanden - Aussage einer Dritten: "ihr strahlt ja beide". Wir waren zusammen einkaufen, Eis essen und auf einem Ausflug, haben tiefe und gehaltvolle Gespräche geführt - ich über meine damals völlig unbewältigten Ängste und sie hat auch von sich erzählt - Mutter und Großmutter sind Psychopathinnen, sie hat keinen Kontakt mehr (die Frau ist übrigens Profi in eigener Praxis also bitte KEINE Diskussionen über die Diagnose). Sie hat öfters meine Nähe gesucht. Am letzten Abend spazieren gegangen und sie stellte auf meine Frage nach weiteren Kontaktmöglichkeiten Fragen wie das aussehen sollte? Hatte auf ihre direkte Frage geantwortet, schon ein wenig verliebt zu sein - Sie wäre nicht verliebt!
Am nächsten Morgen hat sich sich mehrfach mit innigen Umarmungen verabschiedet und wir wollten uns besuchen. Am nächsten Tag versuchte sie, mich telefonisch zu erreichen - ich war platt von der Fahrt (bin massiv hsp und die Fahrt war stressig - mehrere 100km) Öfters netten Kontakt über Whatsapp, sie strahlt, wenn sie mich sieht - bis ich nach dem Besuch gefragt habe, da wollte sie nicht mehr - außer ich übernachte nicht bei ihr, damit sie sich zurückziehen kann. Im weiteren Verlauf hab ich ihr einen Brief geschrieben und wir hatten noch Whatsapp-Kontakt, bei dem sie noch einmal SEHR massiv betonte nicht verliebt gewesen zu sein. War dann doch sauer und hab' ihr gesagt, sie solle endlich aufhören, mir so einen Scheiß zu erzählen. Sie wurde ganz starr und hat nichts mehr geantwortet. Hab' ihr dann gesagt, das Gespräch nun beenden zu wollen, ob das für sie ok wäre. Ich mußte mehrfach nachfragen, bis was kam. Hatte auch klargestellt, zwar etwas verliebt zu sein, sie aber vordergründig besser kennen lernen zu wollen.
Von ihr kam dann nichts mehr und ich habe ihr zum Geburtstag gratuliert, zu Weihnachten und Ostern ein "hallo" geschickt, worauf sie immer recht einsilbig geantwortet hat. Ich hab' ihr in letzter Zeit (nachdem ich hier VIEL duchgelesen hatte) öfters mal geschrieben und auch, das ich sie nach wie vor lieb habe. Sie hat dann direkt versucht mich anzurufen - ich hatte da an impulsives Verhalten gedacht ( ich vermute was "in Richtung" borderline und viel Scham wegen der Schockstarre) und bin nicht drauf eingegangen - sie hat es dann auch bei dem Versuch belassen, allerdings mehrfach. Hab' sie nun drauf angeschrieben, ob sie nicht mal schriftlich was von sich kundtun könnte, da ich aufgrund Schwerhörigkeit nicht so gerne telefoniere und sie schrieb zurück, daß sie nicht weiß, wie wir kommunizieren sollen, schriftlich wäre es ihr nicht möglich, telefonisch sehr gerne. Und ich habe ihr jahrelang Brücken gebaut, einfach angenommen zu sein und mal schreiben zu können - jetzt kann sie das gar nicht.
Ich war nie blockiert oder sonstige "Kindereien", hab' ihr auch mal mein Geburtsdatum geschickt, falls sie sich mal von sich aus melden möchte (und einen Grund braucht) - hat sie direkt sehr lieb gemacht.
Bin nun überfordert und weiß nicht, was soll es bedeuten. Kann man sich nicht immer eher schriftlich ausdrücken, wo man den Text ja etwas liegen lassen kann und dann "korrigieren"? Kann da jemand was mit anfangen. Leider springt MEINE Angst manchmal auf verschiedene Sachen über - konnte das alles ziemlich ruhig schreiben, wenn ich mir vorstelle, sie anzurufen und das Kopfkino losgeht "was alles passieren" (ist rational alles Blödsinn - weiß ich)kann, kriege ich sofort Angstzustände.
Kennt jemand betroffenes (also zumindest Bindungsangst...) so ein Verhalten von sich selbst und kann hier was dazu schreiben? Also zu ihrem Anteil "schriftlich wäre es ihr nicht möglich", vielleicht deutet das ja auf was ganz konkretes hin?
P.S. während des "Abschiedsspaziergangs" hatte sie noch erwähnt, Verhaltensweisen an den Tag zu legen, von denen es besser wäre, wenn ich sie NICHT mitbekäme.
Danke für eure Bemühungen
Grande Amore