Weg vom Drama

  • Zitat

    das alles hat eine gigantische Nähe geschaffen zwischen uns....

    Aber was war für diese Nähe nötig? Ein riesengroßes Drama, wirklich gigantisch. Was ist aus "Weg von Drama" geworden?


    Ich hoffe du kannst dich nun erholen und dass deine obersten drei Prioritäten in deinem Leben aktuell nichts mit ihm zu tun haben.

  • Alles Gute, Lea.

    Tut mir leid, dass das jetzt alles so gekommen ist.

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    Talk to myself for hours

    Say things you don't understand

    I can take myself dancing

    And I can hold my own hand

    Yeah, I can love me better than you can

  • Mysteriös, Kind ist weg, und er ist Dir wieder nah... Was vorher passiert ist, egal. Er ist ja wieder da. Du hast vielleicht deine einzige Möglichkeit, ein Kind zu bekommen, geopfert. Und wenn er eines Tages vielleicht doch unbedingt aktiv ein Kind will, und Du ihm keins mehr schenken kannst? Lässt er dich dann auch wieder so fallen, wie als er von der Schwangerschaft erfuhr?

  • Tja, was soll ich sagen…


    Ich kann mich auf jeden Fall Zweifli anschließen, möchte aber noch zwei Sachen hinzufügen.


    Also zuerst mal ist „Erhole dich gut“ hier wohl zu wenig gesagt, ich denke das wird dauern bis es verheilt, falls es überhaupt jemals heilt. Dennoch wünsche ist dir gute Besserung!


    Und zum zweiten: Ich habe gewusst! Kaum ist das Kind kein Thema mehr, kommt er wieder angeschissen.


    Er ist noch nicht ganz da, da wette ich. Die nächsten Wochen werden vermutlich geprägt sein von seinem Rumgejammer wie Leid ihm das alles tut mit gleichzeitigem in Aussicht stellen einer neuen Beziehungsanbahnung, die er vehement verstecken wird hinter Blablas wie „Wir können nicht zusammen sein, nachdem ich mich so furchtbar verhalten habe“ und anderen typischen BA Spüchen.

    Das wird dich auf den Plan rufen, denn du wirst, so schlecht wie es dir geht, ihn unbedingt wieder haben wollen und mit Engelszungen auf ihn einreden, bis der „arme Kerl“, das „arme Opfer“ kleinbei gibt.


    Es ist so vorhersehbar, ja quasi vorprogrammiert. Ich hoffe sehr für dich, dass du nicht wieder in die Kleinmachung seines ätzenden Verhaltens rutschst und wieder alles weißer als weiß malst, denn mein Eindruck deines letzten Posts geht schon wieder absolut in diese Richtung.

  • Liebe Lea,


    nur ganz kurz bevor ich ins Bett gehe.


    Ich wünsche dir erstmal ganz, ganz viel Kraft, um deinen Verlust verarbeiten zu können, viel Raum zum Trauern und auch wohltuende Menschen an deiner Seite, die dich auffangen und für dich da sind in dieser schwierigen Zeit.


    Puh, dein letzter Post hat mir ehrlich gesagt richtige Gänsehaut bereitet. Ich nehme da gerade ziemliche Extreme wahr. Du hast nicht erstmal vorsichtig beobachtet, geschaut, wie er nun mit dir und der Situation umgeht, sondern bist sofort völlig aus deinem Selbstschutz rausgegangen und hast eine Nähe mit ihm gelebt, wie sie näher kaum sein könnte. Ich kann mir vorstellen wie erleichtert du dich gefühlt haben musst, wie du du vielleicht plötzlich das Gefühl hattest, wieder richtig atmen zu können, wie da eine zentnerschwere Last von dir abgefallen ist, als er dich im Arm hielt. Zumindest kenne ich das so von mir...

    Aber sind es nicht diese extremen Highs (bitte nicht falsch verstehen, ich weiß natürlich, dass die Gesamtsituation gerade gar kein High ist), dieses komplette Fallenlassen bei jemandem, der einen zugleich so tief verletzt, die einen hinterher in umso tiefere Löcher ziehen? Wie würde es dir gehen, wenn er nach solch intensiver Nähe wieder kippen sollte? Ich hab hier schon so oft gelesen, dass es Menschen mit BA-Thematik schwer fällt, Nähe zu dosieren. Daran musste ich sofort denken, denn ich kann mir vorstellen, dass in dieser unsicheren, ambivalenten und hoch emotionalen Situation etwas mehr Distanz vielleicht gut gewesen wäre. Einfach aus Gründen des Selbstschutzes und um die Abhängigkeitsdynamik nicht weiter zu füttern...


    Lea, vielleicht sind solche Worte in der derzeitigen Situation schwer zu ertragen. Ich nehme dich allerdings gerade (zurecht natürlich) als so sensibel, empfindsam und verletzlich wahr, dass es mir gerade jetzt besonders wichtig erscheint, dass du gut auf dich aufpasst und für dich sorgst...

  • Jetzt wo ich drüber nachdenke, finde ich’s irgendwie gar nicht schön, dass er Lea so nah gekommen ist.

    Ihr habt irgendwie recht. Und jetzt schaudert es mich, das hatte ich vorher gar nicht so auf dem Schirm.


    Eigentlich ist die Situation ja nur so extrem, weil es ungeschützten Verkehr gab, und ER sich dann aber überlegt hat, die Verantwortung nicht tragen zu wollen. War zu unbequem.

    Als Lea ihm diese dann auf eigene Kosten wieder abgenommen hat, gab es das „Leckerli“, den Kontakt.

    Die Frage, ob er wohl auch da gewesen wäre, wenn’s kein Abbruch, sondern eine Geburt gewesen wäre, spare ich mir einfach.


    Ich versuche immer mich irgendwo in beide Seiten hinein zu versetzen. Wirklich. Und ich versuche auch immer beide zu verstehen und irgendwo mitfühlend zu sein. Das bin ich auch meistens.

    Aber dass er jetzt wieder so ankommt, finde ich irgendwo echt kritisch.

    Hat er jetzt so ein gigantisches Kontrollgefühl, oder warum gehts jetzt so?

    Ein bisschen hat er jetzt ja Gott gespielt.

    (Nehmt den letzten Satz nicht zu ernst. Ich glaube nicht an Gott)

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  • Da muss ich dich enttäuschen, denn er IST bereits wieder da! Und er jammert nicht und spielt auch kein Opfer. Und es gab nicht einen einzigen BA- Spruch und ein ätzendes Verhalten hab ich auch keines gesehen....


    Ich möchte mal noch betonen, das er schon vor zwei Wochen mit mir reden wollte als meine Entscheidung noch nicht feststand und ICH es war, die ihn abgewiesen hat. Mehrere Male. Da war ich diejenige, die zu feige war, das direkte Gespräch mit ihm zu suchen. Ich habe erst einen Tag vor dem Termin nachgegeben ihn persönlich zu treffen, weil ich da ohnehin nichts mehr zu verlieren hatte. Er hat auch wiederholt das Gespräch mit seinem Vater gesucht gehabt, dem war das alles alles andere als gleichgültig...


    Wir haben stundenlang geredet am Donnerstag und da kam von ihm kein "Zwang" mehr, das ich abtreiben solle, sondern da kamen seine Gedanken und Gefühle dazu. Seine Sicht der Dinge, warum er sich darauf nicht einlassen kann, ihm das Angst macht. Waren alles plausible Gründe, die ich nachvollziehen kann, weil ich diese Ängste eben selbst hatte. Ich kann leicht reden und sagen "Ja, aber ich hätte das Kind mit ihm ja gewollt!" - Ja, hätte ich!" Aber das ist auch wieder so herrlich einfach daher gesagt und geträumt, wenn man es dann am Ende nicht tun muss, wenn man sich den Ängsten dann doch nicht stellen muss.


    Ich will auch immer eine Traumbeziehung und kann sie dann nicht so leben, weil ich schon die einfachsten Dinge nicht geschissen kriege....


    Es ist jetzt auch einfach ihm die ganze Schuld für diese Misere zu geben. So ist es aber nicht. Ich habe daran genauso Schuld und wäre ich mutiger gewesen als er, dann hätte ich das Kind ja kriegen können - auch ohne ihn. Hab ich aber nicht! Merkt ihr was?!!!!


    Zudem denke ich auch, dass zu der Entscheidung ein Kind zu bekommen immer zwei gehören und auch wenn das Gesetz das so vorsieht dass die Entscheidung am Ende bei der Frau liegt, so finde ich sollte man schon auch mal die andere Seite mit anschauen. Ich hätte jetzt auch mit Zwang sein Leben auf Lebenszeit mit verändern können und ihm das Kind einfach aufzuzwängen. Ich bin mir sogar sicher, dass er sich irgendwann eingekriegt und sich für sein Kind interessiert hätte, wenn die erste Panik abgefallen wäre. Aber wem wäre damit geholfen gewesen? Er ist dazu definitiv nicht bereit.


    Und ich ebenso nicht, daran gibt es nichts zu rütteln und ich werde mit dem Thema auch in eine Therapie gehen. Bevor ich für mich selbst das nicht aufgearbeitet habe, was da in meiner eigenen Kindheit losgewesen ist, brauche ich nicht mal daran zu denken, das ich mit der Rolle als Mutter klarkommen könnte...Ihr habt nicht mal im Ansatz eine Vorstellung, was ich die letzten Wochen durchgemacht habe und das hatte nicht alles mit ihm zu tun, sondern mit mir, der Schwangerschaft an sich und der Tatsache, das ich davon ÜBELST getriggert war. Das waren auch bei mir keine normalen Ängste, die alle werdenden Eltern haben, das war Panik pur und ist aus meinen eigenen Erfahrungen entsprungen...


    @Zweifli, ich habe ihm auch kein Kind geopfert, es war unser beider Entscheidung. Und ich habe mich wochenlang damit befasst, war in verschiedenen Beratungen, bei Sozialarbeitern, hab mit vielen Leuten gesprochen. Für mich war das klar, ich kriege das Kind ohne ihn NICHT. Und selbst wenn er es gewollt hätte, hätten mich die Ängste dann auch aufgefressen, da bin ich mir ziemlich sicher...


    Ich bin natürlich traurig darüber, dass das alles so enden musste. Ich hätte mir auch lieber die heile Familie gewünscht aber die Realität ist leider nun mal eine andere. Ich habe aber die Entscheidung das Kind nicht zu bekommen zu haben bisher nicht bereut, ich habe meinen Frieden damit gemacht, dass die Zeit dafür einfach nicht richtig gewesen ist und das es manchmal Umstände gibt, die man zuerst aus dem Weg räumen muss. Gesunde Menschen können sich da vielleicht irgendwie "reinwachsen", bei zwei so traumatisierten Menschen wie uns, ist das eben nicht mal eben so möglich ohne weiteres...

    Und ich bin natürlich traurig darüber, dass zwei Menschen, die sich offensichtlich lieben, es nicht geschafft haben sich gemeinsam der Herausforderung zu stellen, unser Kind das aus Liebe entstanden ist in die Welt zu lassen....


    Das einzige was ich wirklich, wirklich beschissen finde und was ich auch überhaupt nicht für gut heißen kann ist die Tatsache, das er in seinem Kurzschluss den er hatte Schluss gemacht hat. Das hätte er nicht getan, wäre er nicht so getriggert gewesen. Da hat er sich ungemein falsch verhalten, das ist richtig und dafür gibt es auch keine Entschuldigung. Das war alles andere als fair mir gegenüber und hat mich extrem verletzt.

    Das weiß er auch selbst und das tut ihm wirklich leid, dass er nicht für mich da gewesen ist, sondern sich feige aus dem Staub gemacht hat.


    Philomena,


    ich hab ihn und seine Nähe so sehr gebraucht und ich bin sehr froh, dass er sie mir in diesem Moment geben konnte wo ich sie am Allermeisten gebraucht habe! Und ich denke ihm geht es ähnlich.

    Ich hatte mal eine ziemlich traumatische Fehlgeburt während meiner Ehe mit meinem Noch - Mann und dieser gefühlsverkorkste Mensch hat es noch nicht mal geschafft mich ein einziges Mal in den Arm zu nehmen in meinem Schmerz, nachdem er mich halt stundenlang alleine zu Hause in der Nacht ausbluten lassen. Im Gegenteil, der hat mich tagelang ignoriert und mich mir selbst überlassen. Geschwiegen.


    Mein Freund war am Freitag von der ersten Minute an bei mir und hat ALLES mitgetragen was mit mir passiert ist. Er hat meine Schmerzen miterlebt, meine Emotionen ungefiltert ausgehalten, er hat sich die ganze Zeit über um mich gekümmert. Wir waren sechs Stunden zusammen in der Klinik. Er ist selbst noch vor dem OP sitzen geblieben, bis ich da wieder rauskam. Die hätten ihn auch angerufen wenn er mich abholen kann. Er hat sich zu Hause weiterhin um mich gekümmert ( da hätte es genug gegeben, die hätten einen zu Hause abgeladen und Tschüss!), ist geblieben, war auch da für mich da. Und ihr dürft mir glauben wenn ich euch sage, dem ging es selbst nicht gut....

  • Lea ich kann verstehen, dass du verärgert über unsere Bedenken bist. Total.

    Aber kannst du auch verstehen, wie schwer das für Außenstehende ist, da so schnell in den Emotionen zu switchen?


    Du hast hier Wochenlang über deine ungeheuren Qualen geschrieben. Und wir haben uns darüber natürlich auch Sorgen gemacht.

    Jetzt plötzlich ist wieder alles super toll und er der mega fürsorgliche Partner.


    Ich finde das was er da gemacht hat, selbstverständlich für einen emphatischen Menschen.

    Das Minimum an Verantwortung, was er für das Kind und dich tragen konnte.

    Es tut mir sehr leid, wenn ich dein Hochgefühl damit etwas schmälere.

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  • Ich verstehe euch schon, möchte euch aber bitten ihn jetzt nicht zum totalen Sündenbock zu machen. Wir sind an dieser Situation beide Schuld!


    Ich habe davon geträumt mit ihm eine Familie zu haben - ich liebe ihn! Aber ich habe nicht weiter darüber nachgedacht, dass es dazu ein bisschen mehr braucht, als einen positiven Schwangerschaftstest. Und vor lauter Wollen hab ich dabei auch übersehen, dass ich selbst dafür noch gar nicht bereit bin.


    Das ist was, das ich in den letzten Wochen in meinen Qualen und der Zeit mit mir selbst zweifelsohne gemerkt habe...

    Ich muss zuerst einige Dinge mit mir selbst auf die Reihe kriegen, meine Kindheit aufarbeiten, Frieden mit meinen Erzeugern machen. Das alles ist ganz unabhängig von ihm oder jedem anderen Menschen. Meine eigenen Qualen in dieser Sache haben mit ihm nicht das geringste zu tun gehabt.

    Das war jetzt alles super tragisch und hätte es auch nicht gebraucht aber ich habe aus genau dieser Situation ungemein viel über mich selbst gelernt und begriffen. Ich habe größere Baustellen als ich das vorher angenommen habe. Diese Themen sind so dermaßen an die Oberfläche gekommen die letzten Wochen, die wollen gesehen und bearbeitet werden. Das ist die wirkliche Voraussetzung überhaupt eine Familie gründen zu können...


    Ich sage auch nicht, dass alles super toll ist! Ich gebe euch immer nur die Momentaufnahme. Mir ist auch klar, dass er seine Probleme nicht über Nacht verloren hat, das habe ich ebenso nicht.


    Ich habe auch kein Hochgefühl, weil ich weiß dass wir sicher einen weiten Weg vor uns haben und ich weiß auch nicht, ob er´s schaffen wird am Ende. Was ich aber weiß ist, dass ich den Weg mit ihm gehen will, so weit ich das für mich tragen kann und das auch ich an meinen Baustellen weitermachen möchte. Ich finde das alles ist jetzt auch eine große Chance miteinander zu wachsen. Und ja, er war wochenlang in einem Ausnahmezustand, ich ebenso. Aber als es wirklich drauf ankam und ich ihn endlos gebraucht habe, war er da! Und dass das eben nicht selbstverständlich ist, hab ich am eigenen Leib erfahren und mit dem Typen war ich sogar verheiratet. Mit mir waren da am Freitag nochmal vier Frauen, die abgetrieben haben. Wir langen alle ne Stunde zusammen in der Vorbereitung im Aufwachraum. Ich war zusammen mit einer weiteren (die haben erst vor kurzem ein Kind bekommen und das zweite war denen beiden ein falscher Zeitpunkt) die Einzige, die ihren Mann vor der Türe sitzen hatte....

    So als BA hätte man auch erwarten können, das er genau mit diesen Emotionen eben nicht klarkommt und sich nicht mehr blicken lässt...

    Ganz ehrlich, ICH hätte weder damit gerechnet ihn dabei zu haben, noch damit das er wieder an meiner Seite sein wird - und das war er schon, als ich das Kind noch im Bauch hatte und nicht erst Wochen, oder Monate später....

  • Was ich auch gemerkt habe ist, das ich jetzt überhaupt keine Torschlusspanik mehr habe. Die hat mich nämlich auch jahrelang geplagt.

    Ich dachte ja immer um eine Familie zu haben muss man unbedingt verheiratet sein und Kinder haben. Dann war ich mit meinem gesundheitlichen Problem immer am denken, ob ich überhaupt noch schwanger werden kann (auf natürlichem Wege). Das alles hat mir immer einen wahnsinnigen Druck gemacht.


    Ich bin noch verheiratet und sehne mich seit Monaten danach endlich geschieden zu werden. Heiraten ist nichts mehr, was ich nochmal bräuchte. Wenn es sich ergibt, schön. Wenn nicht, auch nicht schlimm...


    Ich bin trotz gesundheitlichen Problemen mit ihm so unglaublich schnell und problemlos schwanger geworden (sogar noch weit schneller als vor 7 Jahren, als meine Prognose noch besser gewesen ist), das ich mir selbst darüber keine Sorgen mehr mache. Wenn es wirklich so sein soll, das ich in diesem Leben wirklich noch ein Kind kriegen soll, dann werde ich auch nochmal schwanger. Dann aber bitte mit allen nötigen Voraussetzungen.


    Wenn nicht, dann komme ich auch ohne Kinder im Leben klar...

  • Ich hab jetzt nicht alle Lobpreisungen über ihn gelesen, weil ich das aus dem alten Thread mit deinem Ex noch kenne.


    Aber ist doch schön, dass jetzt wieder alles gut ist und dass er doch der fürsorgliche Mann ist, den du dir wünschst!


    Als eine ebenso fürsorgliche Partnerin ist es natürlich auch selbstverständlich, dass du ihn und sein Verhalten uns gegenüber verteidigst. Wir kennen ihn ja auch nicht so gut wie du.


    Ist auch nicht fair von uns ihn da zu schelten, denn merkt ihr was? Er hat sich doch entschuldigt!


    Alles Gute für eure Zukunft!

  • Ich schließe mich Flog an. Er ist mindestens genauso ein geiler Typ wie dein Ehemann, den du hier gegenüber allen Zweifeln tapfer verteidigt hast. Als es bei ihm Klick gemacht hat, und er der universelle perfekte Mann auf diesem Planeten wurde. Da wurde selbst ich neidisch. :oops: Und jetzt hast Du quasi seinen Lehrer getroffen, der das Musterbeispiel von Loyalität und Ehrlichkeit verkörpert. Diese Führsorge, sein Charakter und Charme, unvergleichbar toll. Da kann ich nur von lernen. Ich will nicht wieder vor blassem Neid hier gesperrt werden, daher halte ich mich mal besser zurück. Von mir auch nur alles Gute :thumbup:

  • Mensch Flog,


    ich hab mit keinem Wort geschrieben, dass jetzt alles wieder gut ist! Und ich habe nie gesagt, dass sein Verhalten nicht beschissen war! Ich habe lediglich darum gebeten, BEIDE Seiten zu sehen. Er war daran NICHT alleine Schuld und das ist nun mal ein Fakt!

    Und was das mit den Lobpreisungen jetzt soll, weiß ich auch nicht. Ich habe lediglich die letzten Tage beschrieben, wie sie nun mal waren...

    Und ja, er war ein halbes Jahr lang fürsorglich zu mir und war es in einer für ihn extremen Ausnahmesituation drei Wochen nicht. Dafür soll ich ihn jetzt wirklich verurteilen und für einen schlechten Menschen halten? Wirklich?!

  • Ich finde es geht gar nicht um schuld.

    Und Lea wirklich, ich kann mir nur schwer vorstellen, wie es dir überhaupt grade gehen muss.

    Es tut mir auch wirklich schrecklich leid, wie das alles kam.



    Jedes Pärchen was miteinander Sex hat (sofern Mann und Frau und beide fruchtbar) geht das Risiko einer Schwangerschaft ein. Immer.

    Ihr tragt beide Verantwortung für diese, weil ihr beide bewusst ohne Verhütung Sex hattet.

    So.

    Wie ich es verstanden habe, hättest du das Kind wohl bekommen, WENN er nicht abgehauen wäre.

    Aber hätte hätte… nun ist es, wie es ist. Und das ist auch total ok!


    Für mich ändert es nichts an der Tatsache, dass du extrem gelitten hast, wegen seinem Verhalten.

    Zumindest hast du das hier so für mich wiedergegeben.


    Der Preis für seinen Kontakt jetzt, war ein gigantischer Verlust. Genau genommen (ich bin keine Abbruch Gegnerin) war der Preis seiner Nähe der Tod eures Kindes.

    Ich fande die ganze Zeit, dass er keinerlei Verantwortung getragen hat für dich oder dieses Kind. Er hat gesagt es soll weg, er kam erst wieder, als es „weg gemacht wurde“.

    Bei allen Terminen, Tagen und Wochen vorher, warst du alleine.

    Und für dich schien dabei der Fokus eher auf ihm gelegen zu haben.


    Ich kann verstehen, wenn du jetzt wenigstens an der Beziehung zu ihm halten möchtest. Natürlich kann ich das verstehen.

    Aber für mich bist du in einer extrem ähnlichen Situation wie mit deinem Ex-Mann, bzw noch Ehemann.

    Ich kann kaum Unterschiede erkennen.

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  • Genau. Da fängt es schon an. Wir haben beide nicht verhütet mit dem Wissen, dass das schief gehen kann (auch wenn die Wahrscheinlichkeit dafür nicht sehr hoch gewesen ist) und es ist schief gegangen.


    Ich war wochenlang hin und hergerissen, was ich nun mit dieser Tatsache machen soll. Ich hatte enormen Liebeskummer, hab schwer darunter gelitten im Stich gelassen worden zu sein. Nebenbei kam dann noch meine eigene Kindheit hoch. Mit all den hässlichen Details, die ich viele, viele Jahre erfolgreich in irgendeine Schublade verpackt hatte. Meine eigenen unfähigen Erzeuger, meine narzisstische Erzeugerin mit ihren jahrelangen Qualen gegen mich, mein sexueller Missbrauch durch deren früheren Partner (und vom den sie wusste, mich aber trotzdem nicht beschützt hat!), meine Kindheit bei meiner Oma, die sich total aufgeopfert hat für mich, bis von ihr selbst quasi nichts mehr übrig geblieben ist - ihr wollt nicht wissen wie viele Flashbacks ich hatte, was für Qualen das waren sich das alles wieder in Bildern anzuschauen und all die Ängste auszuhalten, die da in mir aufgetaucht sind und wie viele Vergleiche ich zu meinem eigenen, noch nicht mal geborenen Kind gezogen habe! Ich schwöre euch, hätte ich können, wäre ich auch davongelaufen! Und zwar ganz weit weg!

    Ich hab das alles kaum ertragen, was da in mir hochkam und dann noch der Liebeskummer dazu...

    Da kriegst noch nicht mal therapeutische Hilfe! Ich hab so viele angeschrieben in meiner Not, da hat sich noch nicht mal einer zurückgemeldet bis zum heutigen Tag!


    In diesen Scheiß Schwangerschaftskonfliktstellen kriegst nur gesagt wo du überall Unterstützung herbekommst, was du alles beantragen kannst finanzieller Seite usw. Das hat mich doch alles einen Scheißdreck interessiert und war auch nie mein Problem. Meine Probleme liegen sehr, sehr viel tiefer und das ist jetzt nichts, was ich in ein paar Wochen lösen hätte können, um mich guten Gewissens auf das Kind einlassen zu können.


    Ich hab gesagt ich würde das Kind bekommen, wenn er an meiner Seite wäre. Aber ich weiß auch, dass das trotzdem für mich eine Qual geworden wäre, weil ich kein Werkzeug in der Hand hätte gegen eben genau diese Gefühle. Und ich weiß auch nicht wie sich das noch gesteigert hätte, wäre er wirklich für das Kind gewesen und ich hätte mich dem dann wirklich stellen müssen. Ich hätte ihn als sicheren Halt gebraucht, er ist aber selbst nicht sicher und das hat er von Anfang an gesagt, dass er sich das nicht vorstellen kann zum jetzigen Zeitpunkt.


    Ich habe mir diese Entscheidung wahrlich nicht leicht gemacht. Aber ich habe diese Entscheidung nicht getroffen, um ihn wieder zu kriegen. Er wäre gar nicht erst weggewesen, wäre ich nicht schwanger geworden. Ich bin mir ziemlich sicher, dass er sich mit ähnlichen Ängsten geplagt hat, wie ich. Nur das er weglaufen konnte um der Situation zu entgehen. Ich nicht, denn ich hatte das Kind im Bauch....


    Er wusste auch von keinem einzigen Termin, denn ich habe nicht mit ihm geredet. Er hat mehrfach gefragt, ob wir nochmal drüber sprechen sollen. Ich habe ihn jedes Mal abgewiesen und tagelang ignoriert.


    Und trotzdem ist es mir schwergefallen mich gegen unser Kind zu entscheiden. Schon alleine, weil ich ihn liebe und damit für immer einen Teil von ihm gehabt hätte, egal wie das mit uns ausgeht...Wie ernst meine eigene Angst gewesen ist seht ihr alleine an dieser Tatsache, dass ich es habe dennoch nicht bekommen....

  • Manchmal frag ich mich wirklich, ob du überhaupt weißt, was du so in deinen letzten Posts geschrieben hast.


    Oben schreibst du noch du hättest kein ätzendes Vergalten gesehen. Dann geh ich drauf ein, sage, dass du schon wieder viel zu weiß siehst und darauf schreibst du, du hättest nie gesagt, dass sein Verhalten nicht beschissen war. Was denn nun?


    Und es ist doch auch so, dass dich sein Verhalten absolut geschockt hat. Du schreibst selbst, dass es dafür keine Entschuldigung gibt, bist aber wieder mit ihm zusammen. Wie geht das, wenn du sein Verhalten nicht entschuldigen kannst? Wie führt man eine Beziehung mit jemandem, dem man nicht verzeihen kann?


    Und ich habe auch nirgends gesagt, dass er an allem Schuld ist. Wenn du mal zurück blätterst, dann habe ich sogar besonders darauf hingewiesen, dass das euer beider Fehler war.


    Trotzdem finde ich seine Reaktion und auch sein Verhalten dir gegenüber untragbar.

    BA hin oder her, manchmal muss man die Arschbacken zusammen kneifen, auch wenn’s noch so schwer fällt.


    Dann möchte ich noch ergänzen, dass du einwirfst, dass er ohne die Schwangerschaft gar nicht Schluss gemacht hätte und das nutzt du sogar als Beispiel FÜR ihn.

    Trotzdem dachte er schon übers Schluss machen nach, bevor er wusste dass du schwanger bist.

    Du musst also quasi alle 3 Monate damit rechnen, dass er sich trennt oder zumindest darüber nachdenkt und das, obwohl ihr noch in der rosaroten Anfangs-Verliebtheitsphase seid. Du kennst dich aus, du weißt es wird immer schlimmer statt besser. Möchtest du das?


    Wie gehts denn überhaupt weiter? Du sagst du möchtest ne Therapie machen. Was ist mit ihm? Macht er auch eine? Oder macht ihr ne Paartherapie?


    Lea, ich kann absolut verstehen, dass du wieder zurück wolltest. Das hat VA nun mal an sich und ich glaube dir auch, dass er ansonsten ein ganz toller Kerl ist, aber die BA gehört genauso dazu.

    ich kämpfe jetzt noch oft genug gegen meinen Wunsch an mir meinen Grinch zurück zu holen. Und ich bin mir sicher ich könnte ihn kriegen, wenn ich’s drauf anlege, aber ich entscheide mich immer wieder dagegen. Nicht, weil ich ihn nicht auch vermisse, obwohl das natürlich nach 5 Jahren Trennung nicht mehr so arg ist, sondern um mich zu schützen.


    Du fragst dich immer, was du für mehr Selbstliebe tun müsstest. Ich sage genau das wäre ein Anfang. Dich immer wieder, trotz Vermissens, gegen eine toxische Beziehung zu entscheiden.

  • Uff. Ich kann mich da flogdok nur anschließen.

    Ich hab's in meinem Strang geschrieben: Ich war hier schon mal mit anderem Profil unterwegs und habe viel mitgelesen - unter anderem auch deine Geschichte, in der du über deine Beziehung zu deinem Exmann geschrieben hast. Du bist dort so sehr geschwankt und geswitcht, dass mir ganz schwindlig wurde. Im einen Posting hast du geschrieben, wie grausam er war, wie unterirdisch er sich dir gegenüber verhalten hat und mir gefror wirklich das Blut in den Adern, denn mit einem solch toxischen Menschen hatte ich wirklich noch nie näher zu tun. Und dann im nächsten Posting von dir hattet ihr plötzlich geredet, er hat sich geöffnet, sich erklärt und schwupps, hatte er wieder dein totales Mitgefühl und wurde von dir verteidigt. Und dieses Muster hat sich in regelmäßigen Abständen wiederholt. Ich saß manchmal da und dachte mir: "Hat das jetzt wirklich gerade die gleiche Person geschrieben wie gestern? Geht es um denselben Mann wie gestern?" Deine Sprünge empfand ich als so krass und ich hatte in den "guten" Momenten auch oft das Gefühl, dass die anderen hier gar nicht mehr an dich rankamen, sondern du sofort in den totalen Verteidigungs- und Rechtfertigungsmodus gekippt bist. Du hast dich -zumindest habe ich das damals so wahrgenommen- regelrecht gewehrt und gesperrt gegen kritische Stimmen, die dich aus deiner "Jetzt-ist-wieder-alles-gut-Welt" mehr oder weniger vorsichtig rausschubsen wollten. Und dann hast du den ganzen Strang ja auch irgendwann wo hin verschoben, wo ihn nur spezielle Mitglieder finden können, oder (korrigiere mich, wenn ich falsch liege)? Ich erinnere mich, dass die ganze Sache ziemlich eskaliert ist.


    Nun ja. Ehrlich gesagt dachte ich mir vor dem Abbruch, dass du hinterher entweder noch mehr am Boden zerstört sein würdest, weil er eben nur sehr platonisch an deiner Seite sein würde, oder aber, dass er wieder voll da sein würde mir extrem viel Nähe. Letzteres ist nun passiert und ich habe das Gefühl, dass du nun deine eigenen Gefühle, die du in den letzten Wochen hattest, herunterspielst und Tatsachen verdrehst, um ihn zu verteidigen und sein Verhalten zu rechtfertigen. Ich habe den Eindruck, du nimmst da dich und deine Emotionen und Bedürfnisse gar nicht wirklich ernst. :(

    Ich würde mich freuen, wenn mit ihm nun alles gut laufen würde -jeder hier würde dir das vermutlich gönnen- aber wir haben nicht vergessen, was hier in den letzten Wochen los war...


    Dann möchte ich noch ergänzen, dass du einwirfst, dass er ohne die Schwangerschaft gar nicht Schluss gemacht hätte und das nutzt du sogar als Beispiel FÜR ihn.

    Trotzdem dachte er schon übers Schluss machen nach, bevor er wusste dass du schwanger bist.

    Das ist mir auch direkt aufgefallen. Du hast ihn doch sogar gefragt, ob er sich ohne die Schwangerschaft auch getrennt hätte und er meinte, da hätte man auf jeden Fall mal drüber reden müssen, oder? Heißt, er hat gezweifelt und diesen Gedanken schon länger mit sich herumgetragen. Und ja, nach den ersten drei Monaten ja auch schon... Drei Monate sind ja häufig so die Abstände, in denen es immer wieder kippt bei BAs...


    ich hab ihn und seine Nähe so sehr gebraucht und ich bin sehr froh, dass er sie mir in diesem Moment geben konnte wo ich sie am Allermeisten gebraucht habe! Und ich denke ihm geht es ähnlich.

    Ich hatte mal eine ziemlich traumatische Fehlgeburt während meiner Ehe mit meinem Noch - Mann und dieser gefühlsverkorkste Mensch hat es noch nicht mal geschafft mich ein einziges Mal in den Arm zu nehmen in meinem Schmerz, nachdem er mich halt stundenlang alleine zu Hause in der Nacht ausbluten lassen. Im Gegenteil, der hat mich tagelang ignoriert und mich mir selbst überlassen. Geschwiegen.

    Ich verstehe sehr gut, dass du dir diese Nähe gewünscht hast. Gerade nach deiner traumatischen Erfahrung mit deinem Exmann. Es war nur so... viel auf einmal, nachdem ihr ja die totale Distanz hattet, verstehst du? Da war kein vorsichtiges Annähern. ein Dasein vielleicht nur im Sinne von Gesprächen und kurzem In-den-Arm-nehmen. Nein, es war direkt das volle Programm mit nächtlichem im Arm liegen bis zum Morgen und so. Das finde ich ganz schön viel und möglicherweise auf lange Sicht auch überfordernd für deine Psyche. Erst der totale Abstand, Angst, Panik, Trennung, Kälte und dann Nähe, Erleichterung, Verschmelzung, Verstehst du, was ich meine?


    Mensch Flog,


    ich hab mit keinem Wort geschrieben, dass jetzt alles wieder gut ist! Und ich habe nie gesagt, dass sein Verhalten nicht beschissen war!

    Du schreibst, dass sein Verhalten nicht in Ordnung war und scheinst das zu erkennen. Mein Gefühl (und vielleicht auch das von flogdok?) ist aber, dass du daraus keine Konsequenzen ziehst. Eine sehr harte Konsequenz wäre vielleicht eine endgültige Trennung/Kontaktabbruch. Das möchtest du nicht, weil du noch Hoffnung hast und aufgrund der letzten Monate noch viel Potenzial siehst. Das verstehe ich, gerade vor dem Hintergrund deiner VA. Aber es gibt ja nicht nur Schwarz und Weiß, sondern auch Grautöne, also mildere Konsequenzen. Zum Beispiel eben eine langsamere Annäherung, ein vorsichtiges Beobachten, ein vorläufiges Verbleiben in deiner "Deckung" aus Gründen des Selbstschutzes, eine Bitte um etwas Zeit zum Nachdenken nach euren Gesprächen, etc. Dieses von 0 auf 100 besorgt mich etwas. Dass du trotz der letzten Wochen sofort all in gehst und da scheinbar keine innere Stimme ist, die dir sagt: "Oh oh, pass auf dich auf und mach langsam, sonst tust du dir weh."

  • Zitat

    Du fragst dich immer, was du für mehr Selbstliebe tun müsstest. Ich sage genau das wäre ein Anfang. Dich immer wieder, trotz Vermissens, gegen eine toxische Beziehung zu entscheiden.

    Das stimmt :)


    Lea, du bist nicht sicher, er ist nicht sicher. Soweit ich weiß ist selbst bei Paaren, die beide an sich arbeiten, in Therapie sind und sich lieben eine Beziehung meist nicht möglich, weil die Partner sich oft gegenseitig dennoch stark antriggern. Selbst wenn man anfängt Dinge aufzuarbeiten...der Weg ist ja recht lang und mit sicherem Beziehungsverhalten ist ja erst mal spontan nicht zu rechnen.


    Das würde schon weiterhin Drama für dich und dein Leben bedeuten. Ich glaube die Beziehung zu deinem Noch.Mann hat auch eher angenehm für dich angefangen, am Ende aber hast du gesagt es gab von Anfang an rote Flaggen. Das ist jetzt ja auch wieder so. Natürlich kannst du es dennoch weiterhin mit ihm versuchen, du bist ein freier Mensch und gerade hier im Forum wissen glaube ich alle ganz genau warum du dich so entscheiden könntest. Ihr könntet ja auch mal ein halbes Jahr keine Beziehung machen, alles mal sacken lassen, verarbeiten und euch dann neu daten. Nur mal so eine von tausend Ideen die ich dazu hätte.


    Aber eins würde ich mir wirklich für dich wünschen: Wenn du dich nun wieder für ihn entscheidest, dann mit offenen Augen. Du weißt nun dass dieser fürsogliche Typ nicht das vollständige Bild wiedergibt. Ich glaube es wäre auch sehr wichtig für deine Selbstverantwortung und dein Wachstum zu sagen: Ja, ich weiß was mir mit ihm alles noch passieren kann und lege die Opferrolle hiermit bewusst ab. Wenn er dich wieder enttäuschen sollte oder du dich selbst, dann könntest du dir ja auch sagen: Ja, das war mir bewusst und ich hatte dennoch Lust dazu mich so zu entscheiden. Ich bin den Deal eingegangen und wenn der Zahltag kommt, dann bin ich vorbereitet. Denn wenn du enttäuscht bist, dann liest es sich oft so als würde sich ein Abgrund unter dir öffnen und als würde es dich kalt erwischen und du stürzt einfach nur in Entsetzen. Aber ich finde ab jetzt/heute kannst und solltest du anfangen dich auf ein mögliches Scheitern eurer Beziehung auch vorzubereiten. Arbeite an einer Strategie mit der du ein Ende eurer Beziehung möglichst gut überstehen kannst. An deiner Trennungskompetenz. Denn die wird es dir ermöglichen eine bessere Beziehung zu führen. Mit ihm, mit dir, mit einem anderen Mann.

  • Hallo Lea,


    erst einmal möchte ich Dir gute Besserung wünschen. Eine Abtreibung ist keine Kleinigkeit für Deinen Körper (von der Psyche einmal ganz abgesehen)!


    Ich bin selbst BAler, habe aber den Eindruck, dass Dein (Ex)-Freund in einer anderen Sphäre unterwegs ist. Das meine ich nicht wertend, sondern möchte damit nur ausdrücken, dass ich sein Verhalten zwar kognitiv nachvollziehen kann, aber keineswegs menschlich verstehe - obwohl ich selbst Bindungsangst habe.


    Es wurde hier schon eine ganze Palette an sinnvollen Hinweisen an Dich gegeben.


    Ich persönlich würde mir wünschen, dass Du es schaffst, Eure bzw Deine Situation einmal aus der Vogelperspektive zu betrachten. Vielleicht hilft es Dir auch, den ganzen Thread hier noch einmal zu lesen, um die extreme Achterbahnfahrt der letzten Wochen nochmals nachvollziehen zu können. Zusätzlich würde ich Dir empfehlen wollen, eine harte Kontaktsperre zu ihm kurzfristig für vier Wochen umzusetzen, um auch im Alltag ein wenig in die Vogelperspektive zu gelangen, durchzuatmen und Dich voll auf Dich zu konzentrieren.


    Du könntest täglich meditieren, Tagebuch schreiben, lange Spaziergänge unternehmen, einfach fürsorglich zu Dir selbst sein. Und dann lies Dir nach vier Wochen nochmal den ganzen Thread hier durch und spüre in Dich hinein, ob da ernsthaftes, nachhaltiges und tiefgreifendes Potential für eine reife Beziehung auf Augenhöhe ist. Wenn ja, dann versucht es ab dann nochmals langsam miteinander. Geht auf gemeinsame Dates, redet miteinander über Eure Gefühle, Grenzen und Bedürfnisse. Und schaut dann, wohin es Euch treibt. Bleib dabei immer bei Dir, bleib selbstfürsorglich. Du hast die Zügel in der Hand zu entscheiden, ob es dieser Mann wirklich verdient hat, an Deiner Seite zu sein und auch dort zu bleiben.


    Viele Grüße


    Mylo

  • Aber eins würde ich mir wirklich für dich wünschen: Wenn du dich nun wieder für ihn entscheidest, dann mit offenen Augen. Du weißt nun dass dieser fürsogliche Typ nicht das vollständige Bild wiedergibt. Ich glaube es wäre auch sehr wichtig für deine Selbstverantwortung und dein Wachstum zu sagen: Ja, ich weiß was mir mit ihm alles noch passieren kann und lege die Opferrolle hiermit bewusst ab. Wenn er dich wieder enttäuschen sollte oder du dich selbst, dann könntest du dir ja auch sagen: Ja, das war mir bewusst und ich hatte dennoch Lust dazu mich so zu entscheiden. Ich bin den Deal eingegangen und wenn der Zahltag kommt, dann bin ich vorbereitet. Denn wenn du enttäuscht bist, dann liest es sich oft so als würde sich ein Abgrund unter dir öffnen und als würde es dich kalt erwischen und du stürzt einfach nur in Entsetzen. Aber ich finde ab jetzt/heute kannst und solltest du anfangen dich auf ein mögliches Scheitern eurer Beziehung auch vorzubereiten. Arbeite an einer Strategie mit der du ein Ende eurer Beziehung möglichst gut überstehen kannst. An deiner Trennungskompetenz. Denn die wird es dir ermöglichen eine bessere Beziehung zu führen. Mit ihm, mit dir, mit einem anderen Mann.


    Genau so ist es. Ich weiß dass er die andere Seite auch in sich hat, denn ich habe sie am eigenen Leib erfahren. Auch wenn ich mich noch immer darauf berufen möchte, dass er ebenso in einer für ihn extremen Ausnahmesituation gewesen ist und selbst auch nicht mehr wusste, was er tun soll.

    Weil er sich da falsch verhalten hat, werde ich sicher nicht ein halbes Jahr wegwerfen wo er sich Mühe gegeben hat, in die Beziehung investiert hat und mich nicht respektlos behandelt hat. Ist ja nicht so, das er mich betrogen hätte oder so was...


    Auch wenn es keiner hören will, aber nochmal - ich bin nicht mal sicher, ob ich diese drei Wochen hätte in dem Ausmaß hätte leiden müssen, wenn ich nicht seine ganzen Kontaktversuche und Bitten um ein klärendes Gespräch geblockt hätte. Er hatte es ja mehrmals versucht mit mir ins Gespräch zu kommen....


    Und natürlich weiß ich, was da alles noch passieren kann. Ist ja nicht der erste BA, der mir über den Weg gelaufen ist.

    Ich bin dran an mir selbst zu arbeiten. Ich bleibe weiter auf der Suche nach einem Therapieplatz und ich lese gerade das Buch vom Hemschi.

    Ich will ja auch an meinen eigenen Ängsten weiterkommen, sonst hat eh nichts eine echte Chance.


    Ich hab mich aber nun dafür entschieden, dass es weitergehen soll. Ich bin einfach nicht an dem Punkt wo ich gehen will und gehen kann. Ich will sehen und wissen wie es weitergeht. Er wurde nach dem ersten Zweifeln nicht distanzierter, sondern offener und es ging mehr als davor und das hoffe ich jetzt ebenso. Wir haben etwas zusammen durchgemacht, das für uns beide sehr schmerzhaft gewesen ist und zwischen uns eine große Nähe geschaffen hat - keiner ist weggelaufen.


    Dass das schnell große Nähe erzeugt hat, war eben auch der Situation geschuldet. Ich glaube keiner, der nicht in meiner Situation gewesen ist am Freitag kann nachvollziehen, wie sehr ich ihn und genau das in diesem Moment gebraucht habe. Ich bin so froh, dass er bei mir geblieben ist und mich gehalten hat. Ich wäre totsicher so richtig zusammengeklappt alleine. Es hat uns beiden einfach gut getan.


    Ich will auch keine ewige Pause, Kontaktsperre oder was in diese Richtung, denn genau JETZT können wir endlich miteinander kommunizieren. Eines der größten Probleme bei uns beiden, das wir nie sagen was wir denken, fühlen, brauchen oder nicht brauchen...


    Mylo, mein Freund hat im Grunde genommen das selbe Problem wie du. Er zweifelt auch ständig an seinen eigenen Gefühlen. Das ist das Problem allen Übels bei uns. Er schwankt immer zwischen den Gefühlen und der Angst es ist nicht wahr was er fühlt. Ich habe deinen Strang gelesen und hab ihn direkt wieder erkannt in dem was du über dich selbst beschreibst....