Weg vom Drama

  • Ich glaube es ist ganz schwer in einer solchen Situation Ruhe zu bewahren.

    Also zumindest für die meisten Menschen hier im Forum und besonders für jemanden mit Leas Vorgeschichte.


    Manche von uns nehmen schon sehr lange Teil an Leas Entwicklung und dazu zähle ich mich auch.


    Lea hattest du zufällig die Tips bezüglich einer Erstellung von klarem Standards und Dealbreakern befolgt?

    Hast du evtl. eine Liste?

    Wenn ja, wie schneidet die jetztige Beziehung dabei ab?


    Für mich wäre beispielsweise ein No-Go, wenn mein Partner nicht mit meinen Tieren klarkäme. Ich schätze dich ähnlich wie mich ein was das angeht und mir würde es das Herz brechen meinen Hund ausschließen oder einsperren zu müssen.

    Es ist ja schließlich nicht so, dass der Hund ihn beißt oder ähnliches. Es geht um die Haare und das empfinde ich als unverhältnismäßig!

    Wir Ano schon schrieb: dafür kann (und sollte) man Lösungen finden.

  • Waaaarte!


    Der Hund scheint nicht sein großer Freund zu sein, dafür hat er aber angefangen zu reiten!

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  • Für mich wäre beispielsweise ein No-Go, wenn mein Partner nicht mit meinen Tieren klarkäme. Ich schätze dich ähnlich wie mich ein was das angeht und mir würde es das Herz brechen meinen Hund ausschließen oder einsperren zu müssen.

    Ich denke, es ist wichtig zu kommunizieren, weshalb das so ist. Was lösen den Hundehaare im Gegenüber aus? Panikattacken und unüberwindbare Angstzustände? Wäre es dann immer noch unverhältnissmässig? Ohne zu wissen, was hier die genauen Hintergründe sind, gibt es hier viel zu viel Interpretationsspielraum ;)

  • Ich lese Lea hier ja auch nicht erst seit gestern :)


    Der Teil von ihr, den ich hier überhaupt einschätzen kann (sicher nur ein kleiner), ist nicht unbedingt Superstark in solchen Dingen.

    Davon gehe ich aus und deshalb ist es doch auch gut für alle Beteiligten und Mitlesenden. Deshalb danke an Lea für die Teilhabe!

    Und wohlwollend sind wir hier doch alle - zumindest die meisten ^^

  • Ja, das hab ich gelesen.

    Ich schrieb ja auch für MICH wäre es ein No-Go.

    Ob das auch für Lea so ist, kann nur sie entscheiden.


    Ich verstehe deinen Gedanken mit dem Pferd. Ich weiß auch, dass du ein großer Kompromiss Fan bist (bin ich auch), aber für mich heißt No-Go eben genau das: es geht nicht.

    Heißt: da gibts keine Kompromisse

    An andere Stelle dafür schon.

  • Ich denke, es ist wichtig zu kommunizieren, weshalb das so ist. Was lösen den Hundehaare im Gegenüber aus? Panikattacken und unüberwindbare Angstzustände? Wäre es dann immer noch unverhältnissmässig? Ohne zu wissen, was hier die genauen Hintergründe sind, gibt es hier viel zu viel Interpretationsspielraum ;)

    Hab ich eben schon geschrieben, hat sich vlt überschnitten: No-Go heißt für mich da mache ich keinen Kompromiss, egal aus welchem Grund.

    Ich könnte zb keinen Partner haben, der eine Hunde- und/oder Katzenallergie hat.

    Klar verstehe ich in so einem Fall warum die Haare ein Problem sind.

    Das ändert für mich aber nichts daran, dass ich bei meinen Tieren keine Kompromisse mache.

  • Liebe Lea,


    vielen von uns hatten ja ein ungutes Bauchgefühl in Bezug auf ihn. Es ist aber völlig normal, dass das bei einem selbst - als Mensch mit Bindungsthemen - nicht anschlägt, sondern vielmehr der Fokus auf alle positiven Aspekte geht (die es ja zweifellos auch zwischen Euch gibt).


    Zum einen möchte ich gerne an das anknüpfen, was flokdok geschrieben hat: Wichtig ist gerade jetzt, dass Du nochmal innerlich/gedanklich einen Schritt zurück machst, um für Dich selbst klare Standards und Grenzen zu definieren. Am besten sogar alles aufschreiben, was Dir dazu in den Kopf kommt und die entsprechende Liste irgendwie immer griffbereit haben (im Zweifel als Notiz auf dem Handy), damit man sich in entscheidenden Momenten an die Dinge erinnern kann, die für einen selbst wirklich zählen. Andernfalls laufen wir BAler immer schön in dieselbe Misere. Das Gehirn und damit unser Bindungssystem können aber nur durch andere/neue Erfahrungen umlernen. Und manchmal sind solche neuen Erfahrungen auch schlicht eine Entscheidung: Ich entscheide mich um meiner selbst willen für mich und meine echten (!) Bedürfnisse, weil ich mich selbst als höchste Priorität in meinem Leben sehe.


    Zum anderen möchte ich aber auch einwerfen, dass eine depressive Episode absolut mit Rückzug einhergehen kann. Bei mir ist das dann eine andere Art von Rückzug als bei meiner BA. Mein sozialer Akku ist einfach auf Sparflamme unterwegs - in Bezug auf alle Menschen. Damit will ich nicht verneinen, dass er keine Bindungsthemen hat (ich kenne ihn ja nicht).


    Sieh es als Chance, dass für den Moment die rosarote Brille ein wenig von der Nase gerutscht ist und überlege nun weniger, wie Du ihn unterstützen kannst, sondern schau bei Dir, was Dir jetzt - unabhängig von ihm (!!!) - gut tut.


    Liebe Grüße


    Mylo

  • Nenenene


    Ich hatte kein ungutes Bauchgefühl in Bezug auf ihn, sondern auf Lea!


    Weil mir auffiel, dass sie sich iiiirrsinnig schnell ein Bild von ihm kreiert hatte, was sie schlichtweg noch nicht wissen konnte.

    Da war (für mich) gar keine Zeit zum kennenlernen. Sie hat so immens auf ihn projiziert. (Achtung: das ist ein Stück weit normal. Man verknallt sich ja immer auch in die Hoffnung, die Erwartung usw)

    Ihn kennen wir ja überhaupt nicht. Nur den Teil von lea, den sie uns hier zeigt.

    Und der hatte es dramatisch eilig.

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  • Ich sehe hier deine Möglichkeit zum learning.


    Es ist egal, ob er depressiv ist, Bindungsangst hat oder was auch immer.

    Völlig egal, es zählt nur, dass unter dem Strich einige deiner Bedürfnisse gerade nicht erfüllt werden und es fraglich ist, ob das in Zukunft überhaupt so sein wird


    Dein learning ist jetzt bei dir zu bleiben. Auf dich selbst zu achten. Für dein Leben zu sorgen und für das was du brauchst und dir gut tut.

    Nicht hinter ihm her laufen, verzweifelt, in die Verlustangst kippen , im Kopf nur noch um ihn drehen. Ich verändern oder helfen wollen.

    bleib bei dir

  • Ja, Du hast absolut recht und bringst es besser auf den Punkt. Mein Bauchgefühl hat sich natürlich auch auf Lea bezogen. Ihn kenne ich ja gar nicht. Ich habe da auch wahnsinnig viel Projektion gespürt. Ein Stück weit, das sehe ich auch so, ist Projektion auch normal und sicher auch ein Stück weit förderlich in einer Kennenlernphase, um eine Bindung aufzubauen. Aber die Grenze ist da, wo der andere auf einem Podest steht und keinerlei kritische Distanz mehr da ist.


    Die Gründe dafür sind klar. Die Projektion schafft das Gefühl von Verbundenheit und damit auch Sicherheit.



    Genau das meine ich: Es ist jetzt die Chance da, wirklich zu lernen. Egal wie es mit ihm weitergeht, ist es jetzt möglich, bei sich zu bleiben, selbstfürsorglich zu sein.


    Liebe Lea, das heißt nicht, dass Du ihn jetzt hängen lassen sollst. Viel entscheidender ist jetzt aber, dass Du Dich selbst nicht hängen lässt! Bleib ganz nah bei Dir. Wenn Du Verlustangst spürst, geh in sie hinein. Sie hat im Kern nichts mit ihm zu tun. Wenn das Gefühl an sich zu stark ist, dann spüre einfach hin, wo im Körper Du das Gefühl am stärksten wahrnimmst. Leg eine Hand auf die Stelle und spüre einfach nur in Deinen Körper hinein. Er ist in so einem Moment total egal. Auf ihn hast Du keinen Einfluss, aber Du hast 100 Prozent Einfluss auf Dich selbst.

  • Also das mit dem eine Weile nicht sehen hat so gar nicht funktioniert. Heute Morgen hat er sich gemeldet und gesagt, dass wir das was wir eigentlich am Sonntag vorhatten, nämlich bei seinen Eltern den Rasen zu mähen heute schon machen könnten, weil das Wetter gerade zu halten scheint. Zudem war seine Schwester mit ihrem Freund, die normal weiter weg leben auch gerade da und wäre eine prima Gelegenheit sie kennenzulernen.


    Nun ja, ich bin mitgefahren. Das ganze ist ein wenig ausgeartet. Erst zwei Stunden mit dem Rasen beschäftigt gewesen. Er hat mich zwischendrin einmal richtig fest in Arm genommen und festgehalten, nachdem er mich gefragt hatte, ob ich mich wohlfühle und gemeint habe, dass meine Nacht auch nicht so gut gewesen wäre ( klar nicht, ich war nämlich mit Mindfuck beschäftigt und früh wieder wach, er war wohl ständig immer wieder wach heute Nacht). Danach sind wir zur Wohnung seiner Schwester gefahren ( die haben dort eine gekauft und renovieren die gerade). Eigentlich wollten wir nur kurz vorbei gehen zum "Hallo" sagen, daraus wurden dann mehrere Stunden, weil wir geholfen haben Tapeten abzukratzen. Total die liebe Person. Wir haben uns auf Anhieb sehr gut verstanden und sie wusste auch schon einiges über mich (klar, weil er viel erzählt, wenn sie immer telefonieren). Zum Abschied hat sie gemeint, dass sie sich irrsinnig freut, dass ich ein Teil der Familie werde und hofft, dass wir uns ganz bald wieder sehen.

    Alles ziemlich neu für mich :-)


    Mein Partner hat dann nachdem mein Hund ja auch mit dabei gewesen ist und jeder ihn mochte gesagt "Fällt dir auf, dass ihn jeder mag und akzeptiert?" Ich hab dann geantwortet "Ja, das fällt mir auf und es wäre schön, wenn er jetzt noch bei dir ein Körbchen kriegen würde wo er sein darf". Er meinte dann "Ja"...

    Auf dem Heimweg sagt er, dass wir unbedingt unsere Serie noch weiterschauen müssen. Ich hab gesagt, dann lass uns das doch heute machen? Das fand er dann nicht so gut, weil ich ja nichts dabei hatte an Klamotten und weil er nach der Nacht und dem anstrengenden Tag nicht wieder die halbe Nacht das Jaulen meines Hundes haben müsse....Ich hab dann gesagt, "Okay, dann nächstes Wochenende"...Aus dem Auto ausgestiegen sage ich nochmal "Nächstes Wochenende, mit Hund"....er "Mit Hund? Das muss ich mir noch überlegen".... :roll:


    Er mag meinen Hund schon. Er beschäftigt sich auch mit ihm, spielt mit ihm, streichelt ihn (heute gab es was er sonst nicht leiden kann sogar mal ein Leckerchen vom Tisch, was er noch nie vorher gemacht hat) wenn wir unterwegs sind, ist mein Hund ja auch dabei. Es geht echt immer nur um seine Wohnung....


    Ebenfalls bei der Fahrt sind wir durch einen Ort gefahren und er hat mir erzählt, dass damals seine erste Freundin hier gelebt hat und dass sie auf dem Sportplatz dort Sex gehabt haben - typisch für 16 jährige....Ich, wieder voll getriggert hab dann gesagt "Bitte erzähle mir das nicht"(immerhin bin ich gerade die, die gerne mal wieder Sex hätte)...Er dann "Wieso, könnten wir ja auch haben"....was danach kam weiß ich nicht mehr, nur dass er dann meinte, dass ich halt mal anfangen soll und nicht immer nur reden. Ich hab ihm dann gesagt, dass ich bei ihm einfach nie weiß, ob ich mir einen Korb bei ihm hole....er lacht und sagt "Einfach ausprobieren, das siehst dann schon ob es eine "Schelle" oder einen Klaps auf den Hintern gibt :-D


    Ich werde aus dem einfach nicht schlau :?


    Vorher sagt er mir, dass wir heute einen schönen Tag gehabt hätten und kommt total happy rüber. Ich bin total fest in seine Familie integriert, in sein Leben. Aber dann lässt er sich die Chance dass man die Nacht zusammen verbringt heute wieder entgehen....Morgen sehen wir uns wieder, da freut er sich wieder drauf...


    Und ja, ich habe eine Shitlist. Da stehen so Sachen drauf wie genau das alles, was ich bei ihm habe! Er wäre direkt raus gewesen wenn er nicht zu mir gestanden wäre, sich nicht fest gebunden hätte. Wenn er mich seiner Familie nicht vorgestellt hätte, wenn die Kommunikation und keine Unternehmungen stattfinden, wenn er nicht verlässlich gewesen wäre, wenn er mich aus seinem Leben ausgeschlossen hätte. Solche Sachen. Diese Punkte erfüllt er aber alle. Ich bin ganz klar eine Priorität in seinem Leben und er behandelt mich auch so.

  • Liebe Lea, das heißt nicht, dass Du ihn jetzt hängen lassen sollst. Viel entscheidender ist jetzt aber, dass Du Dich selbst nicht hängen lässt! Bleib ganz nah bei Dir. Wenn Du Verlustangst spürst, geh in sie hinein. Sie hat im Kern nichts mit ihm zu tun. Wenn das Gefühl an sich zu stark ist, dann spüre einfach hin, wo im Körper Du das Gefühl am stärksten wahrnimmst. Leg eine Hand auf die Stelle und spüre einfach nur in Deinen Körper hinein. Er ist in so einem Moment total egal. Auf ihn hast Du keinen Einfluss, aber Du hast 100 Prozent Einfluss auf Dich selbst.

    Ich war gestern Abend und heute Morgen enorm getriggert mit meiner Verlustangst. Ich hatte einen Puls von keine Ahnung was die ganze Zeit und eine beschissene Unruhe, die ich kaum ertragen konnte. Während er heute wieder völlig normal gewesen ist und sich total gefreut hat, mich mit zu seiner Familie zu nehmen... :frucht:

  • Was zu deinem Muster passen würde (was wir hier so mitbekommen haben) ist das anfängliche „es ist alles SO perfekt“ zu dem direkten kippen in ein „Es ist alles SO schlecht“.

    Aber ich finde gar nicht alles so schlecht. Im Gegenteil! Sag ich doch die ganze Zeit, dass er viele tolle Eigenschaften mitbringt, die mir total gut gefallen und die mir auch gut tun. Ich kriege gerade einfach wieder Schiss, weil es ein paar Punkte gibt, die mir echte Sorgen machen. Gerade das mit dem Sex oder auch das wir nicht beieinander schlafen. Zu mir will er nicht, zu ihm kann ich nicht wegen Hund (angeblich und diese Tatsache ist für mich äußerst schmerzhaft, weil mein Hund wirklich ALLES für mich ist und ein wirklich lieber Kerl )...Und mein Ego leidet darunter, dass er da in vorherigen Beziehungen scheinbar so gar kein Problem damit hatte, sonst hätte er ja nicht schon zweimal jahrelang mit seinen Exen zusammen gewohnt. Ich hab halt Angst, dass ich am Ende wieder die bin, die verlassen wird, die nicht genügt oder was auch immer....Und ja, es ist kein schönes Gefühl, wenn der eigene Partner einen nicht wirklich zu begehren scheint...


    Alles andere an ihm finde ich ja toll. Wir haben eine ehrlich schöne Zeit miteinander und ich bin ihm zutiefst dankbar für ganz viele Seiten an ihm, wie er zu mir ist. Seine Familie ist ihm heilig, er hat mich in diese eingeführt, die mögen mich alle schon total gerne. Das macht was mit mir und ist mir auch sehr wertvoll zB...Seine Schwester hat heute gesagt, dass ihn früher Pferde so gar nicht interessiert hätten, sie ist ja selbst lange geritten. Bei mir war er einmal dabei und hat direkt den Pferdevirus eingefangen. Der kümmert sich total gut um mein Pferd wenn wir im Stall sind und ich kriege ihn da stundenlang nicht mehr weg :-)

  • Du bist schon wieder zu sehr bei ihm und zu sehr in der Liebessucht.


    Mein Coach hat mir Mal gesagt: "denk immer, wie würde jemand handeln der sich selbst liebt?"


    Wie hätte so jemand in der Situation gehandelt oder gefühlt?

    Ein schönen Tag mit dem Partner gehabt, aber der Partner möchte nicht übernachten.

    Okay, schade aber dann ein andermal. Hab ich Zeit für mich, meinen Kram zu machen. Und bin dankbar für den Tag.


    Du nimmst wieder viel zu vieles zu dir. Bist getriggert, Grübelst, kannst nicht gut schlafen.

  • Jetzt mache ich was, das hat’s hier noch nie gegeben. :D



    Ich sehe nicht, dass Leas Bedürfnisse irgendwo total untergehen, nicht erfüllt werden oder da irgendwas voll am kippen ist.


    Für mich ist alles, was ich da lese vollkommen normale Beziehungsarbeit.


    Er taucht nicht ab, ghosted nicht, wird nicht fies oder ekelig oder gar aggressiv.

    Für mich ist das das normale Gerangel in einer Beziehung,

    Ja, das Ding ist frisch. Aber da war von Beginn an das volle Tempo drin.

    Und jetzt wird justiert.

    Ich finde, ihr braucht jetzt einfach Glas klare Kommunikation. Und ja, es kann sein dass der Hund in seiner Wohnung wirklich ne Grenze für ihn ist.

    Dann musst du für dich entscheiden ob du mit dem „Rest“ leben kannst und ob da ein Kompromiss möglich wäre.

    That’s it. Oder?

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  • Ja, das war ja gestern auch nicht soooo das Problem. Ich war ja auch hundemüde. Ich war ja schon seit Morgens um 10 mit ihm zusammen und als ich dann zu Hause war, war es schon 21 Uhr. Er meldet sich dann ja auch ständig neben seinem Fußball schauen. Er ist so gesehen ja nie ganz weg.


    Es drückt mich halt jedes Mal, wenn ich dann nach Hause fahre oder dann zu Hause bin, warum ich denn jetzt nicht einfach mit ihm zusammen bleiben konnte, wie das eigentlich in einer Beziehung wäre. Die ersten 1 1/2 Wochen waren wir Non Stopp zusammen, er hat jede Nacht bei mir geschlafen, hat mich danach wieder von der Arbeit abgeholt, wir haben alles zusammen gemacht und jetzt ist das seit bald zwei Monaten völlig auf Null runtergefahren was übernachten angeht. Mir will das halt irgendwie nicht in den Kopf, dass er bei MIR jetzt so ein Problem hat, dass er ganz offensichtlich vorher in anderen Beziehungen nicht hatte. Tollerweise reibt er mir das halt auch oft unter die Nase, indem er mir dann erzählt wie er zwei Wochenenden im Monat zu seiner Ex gefahren ist stundenlang. Oder bei der anderen mitten in der Nacht noch etc...Ich frag mich dann halt, was bei mir nicht stimmt, dass das bei mir nicht so ist...


    Mein Kumpel hier kriegt das ja auch mit, dass ich immer am Abend zu Hause bin, selbst an den Wochenenden und fragt sich da, was das für eine Beziehung sein soll, wo man nie beieinander schläft. Das ist irgendwie schwer nachzuvollziehen, weil das jeder als selbstverständlich ansieht. Ich ja auch...

  • Die Kommunikation gibt es ja. Er sagt dann auch oft, "Ja, das muss geändert werden" aber es passiert dann halt nichts.


    Ich hab mir in der Beziehung bei vielem keinen so einen Stress mehr gemacht wie sonst. Alleine schon diese Familiengeschichte. Das war ja ein wunder Punkt bei mir, weil ich immer so Geschichten hatte, wo ich bei meinem Partner immer außenvor gewesen bin und die gar nicht kennenlernen durfte. Er hatte einige Treffen mit der Familie wo er alleine hingegangen ist. Ich bin da total cool geblieben und hab einfach mal abgewartet. Und siehe da, nach und nach hat er mich ganz von selbst von einem zum anderen mitgenommen. Gewusst haben sie alle schon von mir und zwar nicht nur, dass er wieder eine Freundin hat, sondern auch Dinge von mir und aus meinem Leben. Er ist ja ein sehr kommunikativer Mensch. Er macht das auch andersrum, erzählt mir viel von den Menschen aus seiner Familie und was bei denen so los ist und was es Neues gibt. Über seine Schwester wusste ich schon sehr viel zB, hab auch Bilder gesehen wo sie wohnen, wo sie im Urlaub waren etc. Gestern als wir uns das erste Mal getroffen haben, hat man das sofort gemerkt, da war sofort Gesprächsstoff da, weil das war als würden wir uns schon kennen :-)


    Mein Problem gerade ist, dass ich oft schon weiter denke und mir dann einen riesen Kopf mache. Zum Beispiel ist für mich klar, dass ich irgendwann mit meinem Partner leben möchte. Mein Kopf denkt sich dann jetzt, wie soll das mit ihm gehen, wenn er noch nicht mal die Nächte mit mir verbringen kann? Mein Hund ist erst sieben Jahre alt und ich hoffe es werden noch mindestens nochmal so viele. Soll ich jetzt auf dessen Tod warten, bis die Beziehung dann auf eine andere Stufe gestellt werden kann? (Und er sich dann wieder seinen Traumhund holen kann, den er vorher mit der Ex auch schon hatte) Wegen ein paar lächerlicher Haare? Klar, dass man nicht in den ersten Monaten unter ein Dach ziehen muss und auch nicht sollte aber der Gedanke ist da halt, ob das mit ihm generell möglich ist und dass dafür Null Voraussetzungen gegeben sind momentan. Und ER sagt oft so Dinge wie "wenn wir mal zusammen wohnen, dann...." oder "vielleicht kaufen wir ja auch mal eine Wohnung, dann hilft uns auch die Familie beim renovieren..." etc...Aber er verhält sich halt so völlig dagegen. Verstehst du wie ich meine?


    Oder gestern. Wir fahren an einem Turm vorbei, er sagt plötzlich "Hach, jetzt da hoch, mit einer kühlen Cola und ein bisschen Sex wäre doch toll". Ich schau mir das am vorbei fahren an und denke " da kommst nicht mal hoch baulich gesehen und zum Teufel, warum schläfst du dann nicht einfach endlich wieder mit mir!!!"

  • Bring mal Verhältnisse rein. :)

    „Mein Kumpel wundert sich, warum NIE…“


    Ob du Stahl, Birkenbiel, oder wen auch immer fragst. Zieh dir Podcasts, Bücher, Coaches, was auch immer rein.

    Alle, die ich kenne, sprechen immer und immer wieder davon, dass auch Beziehungen nicht starr sind.

    Nichts im Leben ist starr.

    Auch Beziehungen haben Wellen, kleine Hubbel, Kurven.

    Ja dann sieht man sich viel, dann mal weniger, dann wieder mehr.

    Ihr seid noch wirklich nicht lange zusammen. Das ist alles noch super frisch und weich und fährt sich ja erst überhaupt ein.

    Ja, das ist jetzt doof. Ist auch doof mit deinem Hund und dass nicht immer alles so läuft, wie du es dir im Ideal wünscht.

    Ihr seid super steil gestartet. Für meinen Geschmack viel zu steil. Und jetzt seid ihr da in einen Bereich gekommen, wo es etwas ruckelt.


    Nochmal: daran kann man arbeiten.

    (Wenn du es möchtest).

    Er wird nicht plötzlich und auf wundersame Weise plötzlich wieder in den steilen Start kippen. Da bin ich mir sicher. Ab hier beginnt die Beziehungsarbeit.

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  • Ja aber gerade am Anfang ist das doch normal so, dass man ständig aufeinander klebt, Tage im Bett verbringt, die Finger nicht voneinander lassen kann. Das ist es ja, was mich so wundert und unsicher macht. Wenn ich mal auf einem Zykluskalender schaue, dann sehe ich, dass ich das letzte Mal Sex vor 21 Tagen hatte. Davor auch schon zwei Wochen nicht. Ich kann das halt einfach nicht mehr als "normal" ansehen in den ersten drei Monaten einer neuen Beziehung...


    Wir sehen uns oft, machen viel miteinander, sind wirklich ein gutes Team im Alltag aber das ist halt irgendwie so gar kein Thema mehr. Und für mich noch zusätzlich ein enorm harter Trigger, weil mein Ex Mann mich die letzten Jahre unserer Ehe nicht mal mehr in den Arm genommen hat, geschweige denn irgendwas anderes...


    Ich hab eine Scheiß Angst, dass sich das genau in so eine Richtung entwickelt, wo man dann wie Bruder und Schwester zusammen ist...

    Gestern mäht er oben ohne den Rasen und ich bin dabei fast verrückt geworden, weil an diesem Ort, keine Menschenseele, mitten in der Pampa wäre es ein leichtes gewesen sich mal näher zu kommen. Und so gibt es viele Situationen, die aber allesamt nie genutzt werden und er dann sagt "Ja wir müssen uns halt mal Zeit füreinander nehmen, wir sind ja immer irgendwie unterwegs".


    Er findet sogar noch, dass wir uns eh nicht so oft sehen - ich finde das nicht! Ich finde nur, dass wir so ziemlich jede Gelegenheit auslassen, wo es zu "mehr" kommen kann, als das was wir machen...


    Und weil es so schön ist, meldet sich Anfang der Woche mein Ex bei mir. Das komplette Gegenteil, das volle sexuelle Begehren, bis zum letzten Tag. Ich hatte ja noch was mit ihm eine Woche bevor ich meinen Freund kennengelernt habe. Er hat mich gefragt, ob ich jetzt einen neuen Freund habe. Ich habe das bejaht. Er hat sogar ein bisschen aufgemacht und wir haben über unsere vergangene Drama - Beziehung ein bisschen hin und her geschrieben. BA wie aus dem Bilderbuch aber sexuelle Anziehung hoch 1000. Er hat mir wortwörtlich geschrieben "Mit dir war es immer am schönsten und am besten"...

    Und das schreibt der mir, wo ich gerade ausgehungert am langen Arm verhungere. Ich würde lügen, wenn ich nicht kurz mal den Gedanken gekriegt hätte, mir einfach mal wieder das volle Begehren zu geben. Mach ich natürlich nicht, ich bin kein Fremdgänger und dafür ist mir meine Beziehung auch ehrlich zu wichtig aber das war schon hart mal kurz.... :frucht:


    Ich weiß auch nicht, was mit mir gerade los ist ;(

  • Warum zum Henker gehst du nicht ran, wenn er da oben ohne und verschwitzt den rasen mäht und ihr alleine seid???

    Das wäre doch die ideale Gelegenheit gewesen sich selber die Klamotten vom Leibe zu reißen und Vollgas zu geben.

    Zeig doch mal Initiative! Du bist ne erwachsene Frau, Lea. Schieb ihm doch nicht die ganze Verantwortung für Dinge zu, die zu 50% bei dir liegen :)

    Wenn er dann sagt er möchte nicht, ok.

    Aber sei doch mal so, wie du es selber für junge Beziehungen als „normal“ betitelst.

    Sei spontan, sei frech, sei leidenschaftlich.

    Ich bin überzeugt, dass das eine dreitausendfach bessere Idee ist, als ihm vorzuwerfen dass ihr nicht mehr Sex habt.

    Du willst am Ende ja mehr davon. Dann hol ihn dir doch.

    (Es sei denn er hat wirklich keine Lust. Dann ist es aber an ihm, das zu sagen. In dem Moment.)


    Außerdem gehen mir die Nackenhaare hoch; wenn Menschen Normen für Beziehungen suchen.

    Wie gesagt, ich fand euren Start schon viel schneller als ich es „normal“ finden würde. Da hat halt jeder seine eigene Definition.

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