Wie soll ich mich verhalten bzgl. Freundschaft mit Ex

  • Hallo Claudia,


    meine ehrliche und absolut wohlwollende Meinung: Lass die Finger von ihr. Und bitte kein Geld für ein total überteuertes Coaching von diesem Datedoktor ausgeben.


    Ihr scheint mir beide sehr bindungsunsicher zu sein. Du eher verlustängstlich, sie stark bindungsängstlich. Das ist auch der Grund, warum sie Dich in den Wahnsinn treibt, wie Du schreibst. Dahinter steckt eine ungesunde Dynamik, die Dir nicht gut tun wird.


    Eine Freundschaft wäre sicher okay, wenn Du das emotional sauber für Dich trennen kannst. Ein Mehr wird immer wieder zur selben ungleichen Dynamik führen.


    Lies Dich gerne auch durch andere Threads hier im Forum. Die Bilanz ist ernüchternd: Es gibt unter diesen Umständen praktisch keine Erfolgsgeschichte.


    Steffi Stahl ist sicher teils krass in ihren Ansichten bzw. Formulierungen. Ich halte sowieso nicht viel von ihr. Ihr ganzes Konzept ist bei Young und der Transaktionsanalyse geklaut, ohne dass sie das irgendwo deutlich macht.


    Hast Du Dir bei Stahl denn auch mal durchgelesen, warum bestimmte Menschen Bindungsängstler anziehen?


    Ich weiß, dass das alles jetzt erstmal sehr hart klingt, aber ich meine es wirklich gut mit Dir, wenn ich das so eindeutig formuliere.


    Schau lieber einmal genauer bei Dir hin: Warum möchtest Du mit einem Menschen, der Dir keine verlässliche Bindung bieten kann, zusammen sein? Woher kommt Deine Verlustangst? Wie waren Deine Beziehungen zuvor?

  • Gut, dass Du schon viel an Dir gearbeitet hast. Das Problem ist, dass viele "normale" Therapeuten keine Ahnung von Bindungsthemen im Erwachsenenalter haben. Ich hab selbst ein paar durch und habe erst nach vielen eine gefunden, die das Symptom Bindungsangst richtig begriffen und auf seine Wurzeln zurückgeführt hat.

    Verhaltenstherapeuten neigen zum Beispiel dazu zu raten: Versuchen Sie es doch noch einmal mit ihr! Oder: Sie müssen die Angst nur aushalten! Oder: Sie müssen nur an ihrem Selbstwertgefühl arbeiten!


    Das sind alles gut gemeinte Ratschläge. Eine Bindungsangst ist aber keine "normale" Angst wie eine Agoraphobie, die man mit einer Konfrontationstherapie auf die Kette kriegt. Dabei wird nur das Symptom behandelt. Der einzige sinnvolle verhaltenstherapeutische Tipp ist sicher die Arbeit am Selbstwertgefühl. Doch auch das geringe Selbstbewusstsein vieler Menschen mit Bindungsangst ist nur ein Symptom.


    Ich denke, dass es hilfreich für Dich sein könnte, noch gezielter an Deiner Verlustangst zu arbeiten. Das geht meines Erachtens aber nur bedingt in einer Partnerschaft. Gewisse "Vorarbeit" muss man vorher schon gemacht hat. Der "Rest" kann dann sicherlich in einer Beziehung weiter aufgearbeitet werden. Unter einer Voraussetzung: Das Gegenüber ist einigermaßen bindungssicher! Sonst macht man meines Erachtens wieder alles zunichte.


    Zudem: Dass Sandra in Therapie ist und dennoch nicht in Bindung bleiben kann, würde ich auch eher als ungünstiges Zeichen werten.


    Um Deiner selbst Willen: Bleib auf Abstand zu ihr und sorge stattdessen richtig gut für Dich. Definiere klar Deine Bedürfnisse und Wünsche, die für Dich in einer gesunden Beziehung erfüllt sein müssen. Und definiere auch klare Red Flags, die für Dich nicht gehen. Schreib das ruhig auf. Schnapp Dir dann die Liste und notiere, wie Du Sandra zu den einzelnen Punkten einschätzt. Das kann vielleicht helfen, das alles etwas nüchterner zu sehen. Ich bin mir fast sicher, dass es da auch für Dich viele Red Flags sind und gleichzeitig wenige Deiner Bedürfnisse in Bindung mit ihr erfüllt werden.


    Leider hat unser Hirn einen Wiederholungszwang. Den muss man überlisten, auch wenn es anstrengend ist, denn unser Hirn liebt Dinge, die es kennt, auch wenn sie uns schaden. Sie bedeuten einfach weniger kognitiven Stress. Aber dafür umso mehr nachhaltigen emotionalen Stress.


    Liebe Grüße


    Mylo

  • Hallo Claudia,


    erstmal herzlich willkommen bei uns. Da hast wohl das erste Buch von ihr gekauft, inzwischen geht sie nicht mehr so "endgültig" vor. Gibt auch viele Podcast mit ihr "Stahl aber herzlich" & "so bin ich eben", habe selber sehr viel angehört. Das wird viel erklärt warum und wieso jemand auf seine Art und weise reagiert.
    Das schürt, für mich inzwischen, aber schon fast zu viel Hoffnung und Verständnis, dem BÄ gegenüber und verhindert die gesunde Trennungsagression.
    Da ist der Hemschemeier "Liebeschip" etwas mehr auf anderen Seite, hier geht es nur darum was der andere tut und nicht warum!

    Ich war die letzten Monate selber hin und her gerissen, Kontakt oder nicht. Momentan, ja ich formuliere das jetzt mit Absicht mal so (machen BA auch gerne), habe ich losgelassen und merke es ist besser es sein zu lassen.
    Habe aber auch gerade 2 sehr wichtige und große Baustellen in meine Leben angegangen, arbeitstechnisch wie privat, raus aus meiner Komfortzone.
    Meine Therapie fängt jetzt auch an, mal schauen wie es wird.

    Aber zurück zu Dir / Euch, ihr habt nicht viel Kontakt gehabt wenn ich das richtig rausgelesen habe. Du musst Dir im klaren sein, daß es, auch wenn ihr zusammen seid, so bleiben könnte. Nennt sich dann Krümmelbeziehung.

    Keine Regelmäßigkeiten, keine dauerhaften Zärtlichkeiten / Kuscheln, immer wieder Rückzüge, Empathielosgkeit Dir gegenüber, Ambivalenz. Und im Grunde immer damit rechnen zu müssen, daß Schluss gemacht wird, selbst / oder gerade dann wenn es ganz wunderbar läuft. Nichts wo man sich fallen lassen kann...

    Ich musste mal für eine Therapeutin eine Liste machen, was ich mir von einer Beziehung wünsche, und ich musste feststellen, daß ich in meiner "Beziehung" mit ihr so gut wie keinen Punkt hatte der gepasst hätte.

    Ich will damit sagen, und ich verstehe Dich nur zu gut, es hat nicht wirklich Sinn dieser Beziehung hinterher zu rennen. Am Ende wird es vermutlich nur Verlieren geben und Du als VA wirst diejenige sein, die am meisten leidet.
    Aber ja, an der BA kann gearbeitet werden das stimmt, dauert allerdings eher Jahre wie Monate...


    Letztlich können wir Dir nur Ratschläge geben und Erfahrungswerte vermitteln, entscheiden tust Du es letztlich allein für Dich.
    Und ich glaube schon zu wissen wie diese Entscheidung ausfällt ;)

    Loslassen braucht einfach Zeit und die eine oder andere extra Runde auf dem Karussell.

  • Hallo, ich finde auch, dass es problematisch klingt und weitere Verletzungen vorprogrammiert sind und würde vorsichtig voraussagen, dass sich das nicht zum Guten für dich wendet. Sehe es wie meine Vorschreiber. Dieser Datedoktor macht in meiner Sicht Geld mit den Hoffnungen von Menschen und stellt Dinge in Aussicht, die eigentlich auf Sand gebaut sind. Wende dich lieber dir selbst zu, so hast du nach einiger Zeit und Arbeit die Möglichkeit, dass du andere Menschen anziehst und selbst solche nicht mehr so anziehend findest. Dieses lohnt sich wirklich sehr, auch wenn der Weg beschwerlich ist und lange dauert.

  • Eine gute Taktik? Es sind keine Spielchen

    Leider finde ich schon, dass das manipulativ, mindestens aber unehrlich - v. a. Dir selbst gegenüber - ist. Du willst befreundet sein mit dem Hintergedanken und dem Wunsch, dass sie sich doch noch in Dich verliebt. BA haben aus Selbstschutz sehr feine Antennen, und es ist gut möglich, dass sie Dich genau deswegen erst recht auf Abstand hält. Du selbst müsstest dazu Deinen Bindungswunsch unterdrücken und verleugnen, um überhaupt etwas von ihr zu bekommen. Die Crappy Childhood Fairy nennt das "crapfitting" - sich an Umstände anpassen und akzeptieren, die einem nicht guttun.


    Es gibt auch kein Handbuch "BÄ in mich verliebt machen" oder "Wie führe ich mit einem BÄ eine gelungene Beziehung", obwohl vieles nach Strickmuster in diesen Liaisons zu laufen scheint. Es obliegt Deiner eigenen Wahrnehmung und Einschätzung, die Situation zu handhaben und das zugrundeliegende Problem zu erkennen, zu verstehen und daraus zu lernen, um daran emotional zu wachsen. Wir kennen weder Dich noch Sandra persönlich, um die Lage wirklich einschätzen zu können.

    Denn Gott hat uns nicht gegeben den Geist der Furcht, sondern der Kraft und der Liebe und der Besonnenheit.

    (2. Tim. 1:7)

    2 Mal editiert, zuletzt von Wurmleiche ()

  • Es gibt auch einen Weg, zu dem ich allerdings nicht unbedingt raten würde.


    Es kann gut sein, dass ich hier jetzt Gegenwind bekomme. Andererseits empfehle ich dieses Vorgehen ja auch nicht.


    Wenn man einmal akzeptiert hat, dass man nur die Krümel bekommt, weil es nach jedem On wieder ein Off gab, kann man sagen:


    " Alles klar, mit Dir wird es niemals ein Commitment geben. Deshalb mach ich jetzt genau so mein Ding und erwarte nichts mehr von dir. Die Beziehung ist nicht mehr exklusiv und ich habe auch Sex mit anderen. Wenn du wieder deine Anfälle kriegst, und mit das zu blöd wird, haue ich ab und wenn du dich wieder gefangen hast, kannst du dich gerne melden.

    Du hast diese Form der Komfortzone definiert und dann bleibe ich noch solange, bis ich jemand anderes finde, oder wir beide keine Lust mehr haben."


    Das setzt natürlich voraus, dass man schön ganzes Stück an Selbstwert aufgebaut hat. Und es birgt erhebliche Gefahren. Das ganze geht wirklich nur mit wirklicher Coolness und der Akzeptanz, dass es sowieso nichts für die Ewigkeit wird, weil das Grundmuster sich nicht ändern wird.


    Im Prinzip verhält man sich ebenso distanziert wie der BA, allerdings mit dem Unterschied, dass man das ganze kommuniziert und reflektiert und ohne Drama hinbekommt.


    Aber wie gesagt. Empfehlen würde ich das nicht uneingeschränkt. Vielleicht eher etwas für Fortgeschrittene, die sowieso schon mit anderthalb Beinen aus der Sache ausgestiegen sind.

  • Wenn du wieder deine Anfälle kriegst, und mit das zu blöd wird, haue ich ab und wenn du dich wieder gefangen hast, kannst du dich gerne melden.

    Hey Tom, also ich finde das gar nicht so schlecht. ^^ Im Grunde sagt man da ja wirklich genau das, was man empfindet. Und ich glaube, manche/r BÄ braucht das eventuell auch so. Eine klare Ansage. Wenn das passiert, hat es das zur Folge. Kommuniziert werden muss es so oder so. Alles andere gibt BÄ wieder Spielraum der möglichen Fehlinterpretation oder ggf. dann auch der eigenen „Wahrnehmungsverzerrung”. Es gibt nicht immer die Reflektion des eigenen Verhaltens, dass weiß man ja. Spielraum gibts natürlich, wie diese Inhalte übermittelt werden. Deine Variante ist sehr klar und deutlich... ^^ aber auch weit entfernt von irgendeinem Verständnis und das halte ich für sinnvoll... Diese sogenannten „Anfälle” (egal welcher Art) sind ja grundsätzlich nicht hinnehmbar und umso wichtiger ist es, hier klare Stellung zu beziehen. Ich selbst hatte es wahrscheinlich zu soft ausgedrückt, weil mir so eine knallhart-Kommunikation auch eher fern liegt, denke aber im Nachhinein, so wäre es „besser” gewesen... Das kann man sicherlich auch nur so machen, wenn man, wie Du sagst, auch bereit ist, die Beziehung oder das Miteinander zu beenden. Zumindest wird es schwieriger, wenn VA schon in einem selbst getriggert wurde. Die gilt es dann wahrscheinlich einfach zu überwinden und es trotzdem so zu machen. Man muss es dann aber auch wirklich so umsetzen und nicht wieder in die Knie gehen, wenn die erhoffte Verhaltensänderung nicht einsetzt.

  • Finde die Methode von tom1aufdersuche auch interessant, sage ich aus BA Perspektive, die allerdings auch ein Mal auf der anderen Seite war. Bloß schätze ich, dass ein Großteil derer, die hier schreiben und um Rat bitten zu ihrem BA- Menschen, soweit eben NICHT sind.

    Habe hier nun schon einiges gelesen und man überschätzt sich dann ja eher und diese Hoffnungen, doch etwas zu ändern agieren ja häufig ziemlich unbewusst, während man sich vormacht, das alles im Griff zu haben.


    Und WENN man soweit wäre, es tatsächlich so hinzubekommen, halte ich es für ziemlich wahrscheinlich, dass man dann auch soweit ist und sich auf so etwas nicht mehr einlassen mag, sondern eher auf einen Menschen, von dem da mehr zurück kommt. Wisst ihr, wie ich meine? Ich vermute, nur in Ausnahmefällen könnte das gehen.


  • Und WENN man soweit wäre, es tatsächlich so hinzubekommen, halte ich es für ziemlich wahrscheinlich, dass man dann auch soweit ist und sich auf so etwas nicht mehr einlassen mag, sondern eher auf einen Menschen, von dem da mehr zurück kommt.

    Das glaube ich auch. Es kommt hinzu, dass es ja auch die BA-Betroffenen gibt, die neben der Distanz auch ein hohes Maß an Sicherheit benötigen. Diejenigen würden mit so einer Regelung dann wahrscheinlich auch wieder nicht gut klarkommen...

  • Genau LilaLyla , das kann ich mir auch vorstellen.

    Es ist ein interessanter Gedanke, finde ich nach wie vor. In der Praxis würde es wahrscheinlich aber meistens doch scheitern. Auf der einen oder anderen Seite. Das ist nur eine Vermutung meinerseits.

  • Vermute ich auch. Die bindungsunsicheren Menschen, die ich kenne, ob BA oder VA oder - wie so oft - die Mischform, haben ein Thema mit dem (kindheitsbedingten) Glaubenssatz nicht gut genug zu sein. Da ist so eine lockere Regelung wohl eher Zündstoff...

  • Ich sehe das ähnlich wie ihr.

    Das ganze geht nur, wenn einen das mögliche Ende nicht mehr schocken kann.


    Es ist ja letzlich auch nicht das, was man sich als Beziehungsform wünscht.

    Allerdings verbirgt sich in meinem Fall hinter der VA auch eine leichte, latente BA und ich stelle langsam fest, dass es durchaus auch gewisse Vorzüge hat, in einer solch offenen Konstellation zu leben.


    Ich muss natürlich gut abwägen, ob mir das schadet und im Moment bin ich mir garnicht so sicher, ob eine enge Beziehung wirklich das richtige für mich ist.


    Auf jeden Fall kann ich sagen, dass eine Distanzierung ohne Drama (so nach dem Motto: "Gut, ich merke, du bist wieder in deinem Ablehunungs-Modus - dann mach das mit dir selbst aus - wir sehen uns in ein paar Tagen") erheblich stabilisierend auf meinen Selbstwert wirkt.


    Andererseits bietet das natürlich auch Raum für Probleme, was eine mittelfristige Planung von Unternehmungen angeht. Da bin ich praktisch ständig darauf gefasst, dass ich alleine oder mit jemand anderes fahre.


    Desweiteren gibts durchaus auch Situationen, in denen er einen Treffer landet. Da denke ich dann, ob Trigger hin oder her, dass lasse ich mir nicht gefallen und dann reagiere ich auch entprechend mit einer scharfen Ansage.


    Alles in allem ist das keine soooo einfache Sache... Aber ich will den Thread hier auch nicht mit meinem Thema kapern.


    Claudia

    Ich finde, wenn du das Bedürfnis hast, kannst du eine eine sehr kurze Gratulation schicken. Sie kann ja unverfänglich sein: "Alles gute" und n Smiley.


    Wenn du aber andererseits überlegst, eine wirkliche Kontaktsperre einzulegen, kannst du das auch freundlich kommunizieren.


    "ich muss heilen, das kann ich nur im 0-Kontakt. Bitte lass uns den Kontakt abbrechen, damit meine Seele gesunden kann."

    Oder so in der Art. Da wäre dann nach meiner Ansicht auch kein Raum mehr für Geburtstagsgrüße. Ein weiterer Vorteil einer (evtl vorläufigen) Sperre wäre auch, dass die mögliche Verletzung, dass sie nicht gratuliert nicht eintreten kann, da ja dann Sperre ist.


    Ich weiß aber auch, wie schwer das ist, sowas hart durchzuziehen.

  • Etwas Sorge macht mir: Nächste Woche steht unser Geburtstag an. Wir haben witzigerweise am gleichen Tag Geburtstag. Soll ich sie ignorieren? Ihr nicht zu gratulieren wäre nicht meine Art, ich würde ihr schon gerne schreiben. Doch wenn sie mir umgekehrt nicht gratuliert, ich glaub, das könnte ich nicht verzeihen. Und vor dieser Verletzung habe ich Angst

    Wenn du whatsapp hast, kannst du es vielleicht im Status machen. Unpersönlicher, aber doch klar. Mir fällt das manchmal leichter, ich weiß, das klingt merkwürdig. Es kann auch sein, dass ihr das zu nah wäre, wenn du ihr direkt gratulierst. Der Vorteil ist, dass es so vielleicht weniger verletzend sein kann für dich, sollte von ihr nichts kommen, gerade weil du es ihr nicht persönlich gesendet hast.

  • Toms Vorschlag bringt der Hemschemeier auch öfter.

    Ich finde das auch gar nicht Mal einen abwägigen Vorschlag. Allerdings glaube ich, dass nur die wenigstens hier an dem Punkt sind, wo man die nötigen Tools und Stabilität hat, dieses umsetzen zu können.


    Man darf eben nicht mehr Liebessüchtig sein. Man muss sich abgrenzen können, keine übermäßige Verlustangst (mehr) haben. Bei sich bleiben, reflektiert und emotional möglichst stabil sein.


    Aber(!) ich denke die Vorgehensweise übt auch alle oben genannten Punkte.


    Da kann ich aus Erfahrung sprechen.

  • " Alles klar, mit Dir wird es niemals ein Commitment geben. Deshalb mach ich jetzt genau so mein Ding und erwarte nichts mehr von dir. Die Beziehung ist nicht mehr exklusiv und ich habe auch Sex mit anderen. Wenn du wieder deine Anfälle kriegst, und mit das zu blöd wird, haue ich ab und wenn du dich wieder gefangen hast, kannst du dich gerne melden.

    Du hast diese Form der Komfortzone definiert und dann bleibe ich noch solange, bis ich jemand anderes finde, oder wir beide keine Lust mehr haben."

    Bei meinem Stachelschwein hat das nur eine (wie ich erst später verstand) Bindungsvermeider-typische Trotz- und "Dann-mach-doch-/viel-Spaß-mit-Deinem-Neuen"-Reaktion hervorgerufen und letztes Jahr den Anfang vom Ende eingeläutet. (Ich habe selbst auch schon so auf sowas reagiert - bei solchen manipulativen Spielchen ist bei mir der Ofen aus.)


    Versuchen kann man sowas natürlich, weswegen ich eben sage, dass es a) kein Handbuch gibt und b) jeder selbst schauen muss, was für ein Exemplar er da hat und wo man mit demjenigen steht. Die Bindungstheorie ist da hilfreich, aber nur ein Puzzleteilchen.


    Die hier geschilderte Situation klingt sehr danach, dass sich der BÄler (Sandra) schon recht weit entfernt hat und da nicht mehr viel zu holen ist.

    Denn Gott hat uns nicht gegeben den Geist der Furcht, sondern der Kraft und der Liebe und der Besonnenheit.

    (2. Tim. 1:7)

    11 Mal editiert, zuletzt von Wurmleiche ()

  • Soll ich sie ignorieren?

    Ja. Bleib so cool, wie es nur geht, feier selbst schön, sofern möglich, und widme ihr einfach keine Aufmerksamkeit. Sie hatte Dich sicher, und jetzt hat sie halt Pech.

    Denn Gott hat uns nicht gegeben den Geist der Furcht, sondern der Kraft und der Liebe und der Besonnenheit.

    (2. Tim. 1:7)


  • Sowas würde ich nicht einmal für Fortgeschrittene empfehlen. Es könnte aber - temporär - gehen.


    ABER (!!!!!) die Nummer bietet ne Steilvorlage zum „testen“. Also der Ba wird dem Braten nicht trauen und ziemlich sicher abklopfen.

    (Gott ich hasse es, so zu schreiben)

    Aber da wird Gegenwind kommen, und den muss man dann auch abkönnen.

    I can buy myself flowers

    Write my name in the sand

    Talk to myself for hours

    Say things you don't understand

    I can take myself dancing

    And I can hold my own hand

    Yeah, I can love me better than you can

  • Von meiner Seite aus erstmal Herzlichen Glückwunsch zu Tag 4! Ist ernst gemeint, soll nicht lustig klingen.


    Der Rückzug ist noch am Laufen. 4 Tage ist mitunter für eine Bindungsängstlerin Nichts. Insofern: Bleib stabil und halte Dich zurück. Es gibt übrigens keinen Grund zur Eile: Manche hier raten von 2 Monaten, bis man mal ein „Wie gehts?" durch den Kanal schicken kann oder sollte. Auch wenn Du denkst, oder fühlst, Du musst ihr jetzt irgendwie signalisieren, dass sie Dir wichtig ist, mach es nicht. Es ist Öl ins Feuer. Hier muss jemand erst mal richtig abkühlen. Sie sprach ja auch schon von Druck und deshalb würde solch eine Frage jetzt wirklich nach hinten losgehen. Du musst im wahrsten Sinn des Wortes jetzt „stark” sein. Jedes Zeichen von Schwäche löst mitunter wieder verstärkte Ablehnung bei BÄ aus. Am besten wär es, wenn Du Deine Gefühle, die Du aktuell noch hast auf Eis legst oder Dich generell damit abfindest, dass es keine Beziehung mehr zwischen Euch geben wird. Ich weiß, ich pack hier die Keule aus und es wird schrecklich weh tun. Aber: BÄ merkt das. Merkt, dass noch etwas bei Dir da ist, genau das erzeugt den Druck, genau das bewirkt Flucht. Auf gar keinen Fall hinter herlaufen, sondern, wenn überhaupt, kommen lassen. Und wenn sie kommt, cool bleiben. Bloss keine großartigen emotionalen Worte, einfach nur Smalltalk.


    Und jetzt ertsmal nach Dir schauen. Was dieses Aushalten alles mit Dir macht und was da alles hochkommt. Den Impuls merken, weshalb Du diese Frage stellen willst. Verlustangst aktiv? Wenn ja, hast Du Möglichkeiten, diese zu deaktivieren?


    Morgen ist dann schon Tag 5 und morgen wird die Welt schon wieder anders aussehen.


    Bzgl. Geburtstag schlage ich vor, allerhöchstens ein paar ganz wenige Worte (oder einfach nur ein Bild mit Gratulationstext) und nicht direkt um 00.01 Uhr. :-) Erstmal abwarten, ob sie was schickt... Und am besten einfach denken, es kommt Nichts. Einfach mit Deinen Freunden feiern.

  • ABER (!!!!!) die Nummer bietet ne Steilvorlage zum „testen“. Also der Ba wird dem Braten nicht trauen und ziemlich sicher abklopfen.

    (Gott ich hasse es, so zu schreiben)

    Aber... liebe Radi, dafür sind wir dir doch alle dankbar. ^^ Du sprichst doch einfach nur die ungeschönte Wahrheit aus.


    DANKE dafür.

  • Mal eine andere Frage: ich halte mich die Tage auch mit WhatsApp Status bedeckt. Wenn ich jetzt aber plötzlich gar nichts mehr poste, fällt ihr das auf? Wirke ich dann vielleicht verletzt? Oder ist es besser, sich ganz normal zu verhalten? Also wenn ich eine schöne Aussicht sehe die auch zu posten? Ich zeichne gerne und poste dann meine Kunstwerke. OK oder lassen? Oder für sie den Status verbergen?

    Was möchtest Du damit bezwecken? Das sind schon wieder Taktik-Fragen, weil Du - das unterstelle ich jetzt mal ganz frech - ein bestimmtes Ergebnis erzielen möchtest. Das ist auf seine Art toxisch, weil manipulativ. Um authentisch zu werden, muss es Dir egal sein, wie sie reagiert, weil Dir wichtiger sein muss, wie es Dir geht - ohne Sandra auf emotional stabilen Füßen zu stehen sollte das Ziel sein.


    Wir können Dir nicht sagen, wie sie reagieren wird - wir kennen Euch beide nicht und sind keine Hellseher. Es ist natürlich mehr als verständlich, dass Du sie nicht verlieren willst, aber die Dynamik ist in meinen Augen ungesund: Sie tut Dir weh, stößt Dich zurück, und Du willst trotzdem mehr davon, statt Dich davon zu distanzieren und ihre Gefühle und ursächlichen Probleme (ob das jetzt BA oder sonst was ist) bei ihr zu lassen. Warum? Ist das so schön, "Prügel" (ihre Launen) einzustecken und der "Fußabtreter" zu sein? (Das ist metaphorisch gemeint, bitte nicht wörtlich verstehen.)

    Denn Gott hat uns nicht gegeben den Geist der Furcht, sondern der Kraft und der Liebe und der Besonnenheit.

    (2. Tim. 1:7)

    8 Mal editiert, zuletzt von Wurmleiche ()